Brötchengate in der c’t – Marions Kochbuch

Auch die c’t des heise Verlags hat sich zwischenzeitlich mit dem Thema Brötchengate befasst, wie mir ein unbekannter Kommentator mit Hilfe eines Links mitteilte. Unter der Überschrift „Abgekocht“ werden nochmals verschiedene Details zusammengefasst, darunter auch Hinweise und Vermutungen, die ich so noch nicht kannte.

Die c’t greift noch einmal die Vorwürfe auf, die Betreiber des Online-Kochbuches hätten Rezepte ihrer ehemaligen User aus ihrem früheren Forum aufgegriffen und leicht verändert ins Kochbuch übernommen. Dem widerspricht Folkert Knieper gegenüber der c’t auch nicht.

Sehr interessant finde ich auch die nochmalige Erwähnung des Schnitzelfotos, für dessen Verwendung Frau Brigitte Winkler abgemahnt wurde. Sie bestritt, dieses Foto der WebSite der Kniepers entnommen zu haben und verweist auf einen befreundeten Webdesigner, der ihr dieses Foto angefertigt habe. Vor Gericht half ihr dies jedoch bislang wenig. Im Bericht der c’t liest sich das Ganze wie folgt:

Webmasterin Brigitte Winkler betreibt ihr Online-Kochbuch koch-abc.de als Hobby. Auch sie wurde von Knieper abgemahnt, wegen der angeblich widerrechtlichen Verwendung des Fotos von einem Wiener Schnitzel. Sie habe aber das Foto von einem befreundeten Webdesigner, versicherte Winkler.

Dieser wiederum gab gegenüber c’t an, er habe das Bild mit urheberrechtsfreiem Rohmaterial „mit Photoshop erstellt, im Rahmen einer Schulausbildung zum Multi-Media-Producer im Jahre 2003. Damals hatte die komplette Schulklasse ihre Arbeiten im Internet ausgestellt, und von dort muss sie Herr Knieper kopiert und auf seinen eigenen Seiten eingestellt haben. Im Jahr 2005 habe ich diese Grafik und die Rechte daran an Frau Winkler verschenkt.“

Knieper behauptet nach wie vor, das Foto selbst gefertigt zu haben. In einem Interview mit dem Online-Magazin Upload gab er jüngst an, in jedem Fall Richtern „das Original in hoher Auflösung“ vorlegen zu können. Dass dies unwahr ist, zeigte sich beim Prozess gegen Brigitte Winkler vor der Urheberrechtskammer des Landgerichts Hamburg.

Doch obwohl Knieper nicht in der Lage war, das unbearbeitete Originalfoto vorzulegen, bekam er gegen Winkler in erster Instanz recht. Den Ausschlag gab ausgerechnet die Zeugenaussage von Gattin Marion, sie könne sich erinnern, dass Knieper an einem nicht mehr bekannten Zeitpunkt das Foto geschossen habe. Diese Aussage hielt die Kammer für „schlüssig, nachvollziehbar und glaubhaft“. Brigitte Winkler hat gegen das Urteil Berufung eingelegt, eine Entscheidung steht noch aus.

Man sieht, wie schwierig solche Fragen vor einem Gericht zu klären sind, wie unterschiedlich vorliegende Beweise und Aussagen gewertet werden können. Was die Berufung in diesem Fall letztlich bringen wird, ist offen. Die meisten haben sicherlich in der Zwischenzeit ihr eigenes Urteil zu diesem Thema gefällt, inwieweit sich dieses mit dem endgültigen Urteil decken wird ist abzuwarten.

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