Amazon: Wenn Deutschland in China liegt

Ich bestelle seit vielen Jahren diverse Dinge bei Amazon. Im Grunde aus Bequemlichkeit – die meisten für mich interessanten Dinge finde ich dort zu ordentlichen Preisen und der Service passte immer, zudem waren die Lieferungen eigentlich immer extrem schnell bei mir. Unter anderem deshalb bin ich auch schon seit einiger Zeit Prime-Kunde. Die Möglichkeit der Rücksendung musste ich bislang nur wenige Male in Anspruch nehmen und es funktionierte absolut reibungslos. Es gab also bisher nix zu meckern…

Seit einiger Zeit liest man aber doch immer wieder mal von Problemen bei Amazon (auch wenn es häufig hinter den vielen Verdi-Meldungen verschwindet). Und es deutet sich an, dass das größte Problem dabei offensichtlich der Marketplace ist, was mir nun aktuell ebenfalls unangenehm aufgefallen ist.

Vorab: es handelt sich (im Moment) noch nicht um ein riesengroßes Problem für mich, aber es sind mir in einer einzigen Bestellung nun eine ganze Menge Unstimmigkeiten aufgefallen und die möchte ich hier einfach mal kurz erläutern. Noch einmal zur Erinnerung: Ich bin Prime-Mitglied.

Am 6.4.2015 bestellte ich mir 2 mal das Xiaomi Mi Band bei Amazon. Im folgenden Screenshot fallen ein paar Dinge deutlich auf:

Amazon_xiaomi_mi_band

  1. in der Überschrift des Artikels steht überdeutlich „Versand aus Deutschland“
  2. Kostenloser Versand (2-3 Werktage) für Prime-Mitglieder
  3. Verkauf durch JZK Express Network und Versand durch Amazon
  4. (weiter unten) Verkauf und Versand durch Speed Computer Online aus Deutschland

Punkte 1-3 waren der Grund dafür, dass ich exakt hier bestellt habe, obwohl ich bei anderen Anbietern auf Amazon ein paar Euro hätte sparen können. Aber ich wollte die Lieferung schnell und zuverlässig, daher diese Wahl. Alle anderen Varianten waren einerseits nicht via Prime verfügbar und/oder hatten derart suspekte Beschreibungen dass ich mir nicht sicher war, ob ich nur das Armband bekomme oder der Tracker auch mit beiliegt. Punkt 4 fiel mir erst auf, nachdem ich bestellt hatte und das machte mich dann ein klein wenig stutzig. Aber gut, oben stand klar und deutlich: Versand durch Amazon. Was man auch beim Anbieter selbst lesen kann, auch wenn der in China sitzt.

Nun landete die Bestellbestätigung in meiner Mailbox. Erst mal nicht groß beachtet, sieht alles ok aus, prima. (Vielleicht fällt Euch ja jetzt schon auf, was mir erst später ins Auge stach)

Amazon_xiaomi_mi_band3

 

Am nächsten Tag trudelte nun auch die Versandbestätigung ein und da hab ich dann tatsächlich große Augen gemacht:

Amazon_xiaomi_mi_band4

Lieferung voraussichtlich: 15. April 2015 – 4. Mai 2015.

Das klang plötzlich überhaupt nicht mehr nach „Versand aus Deutschland“ sondern nach einer typischen Lieferung aus China. Und JETZT fiel mir auch das kleine Detail in der Bestellbestätigung auf: Verkauf von IKUIKU. Schau ich mir deren Händlerseite an, dann sehe ich folgendes:

Amazon_xiaomi_mi_band5

Das Unternehmen sitzt ebenfalls in Shenzhen (China), auf der Seite ist aber keine Rede mehr davon, dass der Versand durch Amazon erfolgt. Allerdings davon, dass der Versand bei diesem Unternehmen in der Regel nach Deutschland 7-21 Tage dauert. Also sehr offensichtlich NICHT aus Deutschland versendet wird sondern direkt aus China.

Wie gesagt, im Augenblick ist das kein großes Problem, noch warte ich ab. Ab morgen beginnt das Zeitfenster für das Eintreffen der Lieferung. Aber prinzipiell finde ich es sehr irreführend, wie hier die Abwicklung bei Amazon erfolgt sein muss. Einerseits werden auf der Produktseite selbst schon mal 2 verschiedene Verkäufer genannt (JZK Express Network und Speed Computer Online), darüber hinaus Versand durch Amazon angekündigt und in der Versandbestätigung taucht nun der dritte Händler auf, der überhaupt nicht via Amazon versendet. Nicht gerade vertrauensbildend, wenn ihr mich fragt.

Ein weiteres Problem könnte nun allerdings ebenfalls noch auf mich zukommen, wenn die Lieferung tatsächlich aus China kommt, so wie es den Anschein hat. Dann wird möglicherweise noch Einfuhrsteuer für mich fällig, da der Warenwert über 22 Euro liegt. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich noch hätte sparen können, wenn ich direkt in China bestellt hätte. Aber das wollte ich ja nicht…

Ich lass mich in den nächsten Tagen mal überraschen, wie die Geschichte weitergeht. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft wesentlich genauer hinschauen, wenn ich bei Amazon bestelle. Bisher war das nie nötig und genau DAS eben auch ein Grund, weshalb ich bei Amazon bestellt habe. Aber auch wenn es sich hierbei noch nur um eine Kleinigkeit handelt – Das ist nicht das, was ich erwarte, wenn ich bei Amazon bestelle.

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Keine Privat-Domains mehr für Chinesen

Es sieht so aus, als hätte China nun den nächsten Schritt bei der Regulierung des Internets gemacht: Privatpersonen können keine Domains mehr registrieren, die Registrierung soll nur noch Unternehmen und Organisationen vorbehalten sein.

Das ist ein ziemlich drastischer Schritt, den die Chinesen da gehen und der Sinn erschließt sich mir nicht wirklich. Soll das Wildwuchs bekämpfen, unerwünschte Meinungen unterdrücken? Um diese zu äußern braucht es eigentlich keine eigene Domain, im Gegenteil sind anonyme Dienste dafür besser geeignet. Dennoch dieser Schritt. Als Begründung dafür wird die weite Verbreitung von Pornographie auf WebSites mit privaten Domains vorgeschoben, die Verbreitung von Raubkopien sei ein weiterer Grund. Eignet sich ja immer als Begründung…

Inwieweit bereits existierende Privat-Domains davon betroffen sind, ist offenbar noch unklar. Allerdings berichten diverse Betreiber bereits, dass ihre Domains nicht mehr erreichbar seien.

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Die Türkei liegt in Azeroth

Geht man nach den Bildern, die der chinesische Sender CCTV 7 (irgend so ein Militärsender, sagt man) gesendet haben soll, dann befinden sich die Türkei, Irak und Iran mitten in Azeroth. Und zwar exakt im Arathi Hochland. Denn offenbar wurde die Karte dieses Gebietes aus World of Warcraft als Hintergrund für eine Übersichtskarte der Region rund um die 3 oben genannten Länder verwendet. Derzeit geistert dieses Bild durch die Blogs und Foren:

map2.jpg

Angeblich soll es so gesendet worden sein, glaubt man den diversen Berichten im Netz. Ob es ein fake ist oder nicht, lässt sich nur schwer beurteilen. Witzig ist es allemal, zum direkten Vergleich hier noch einmal der Link zur originalen Map des Arathi Hochlands.

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Made in China

Erschreckend, was man derzeit in den News über Produkte Made in China lesen muss: Unlängst musste Mattel Unmengen an Barbies und Spielzeugautos zurücknehmen, da unter anderem mit giftigen Bestandteilen verseucht. Als nächstes kamen Wal-Mart und Toys „R“ Us an die Reihe und riefen Babylätzchen zurück, weil der Bleigehalt doch ein klein wenig auffällig war. Und jetzt findet man auch noch Formaldehyd in Kinderbekleidung

Ich hoffe, diese Aktionen werden die Unternehmen RICHTIG Geld kosten. Das ist das Ergebnis, wenn man einfach nur noch billigst produzieren will. Wo billig produziert wird, fallen halt verschiedene Dinge unter den Tisch: Qualitätsbewusstsein und -kontrollen zum Beispiel. Am Ende steht das Unternehmen mit dem Rücken an der Wand und darf zusehen, wie es den Sondermüll entsorgen kann. Aber hey, das schickt man natürlich einfach wieder dahin zurück, wo es hergekommen ist…

Vielleicht wird ja nun das eine oder andere Unternehmen doch mal wach und stellt fest, dass billig doch nicht alles ist. Ich zweifle zwar daran, aber man weiß ja nie. Luft für höhere Produktionskosten ist bei den Endpreisen ja locker vorhanden.

Übel find ich nur, dass dieser Lernvorgang derzeit auf Kosten der Kinder/Kunden stattfindet. Die Verantwortlichen haben sich schon längst das Geld eingesteckt und beraten inzwischen ganz andere Unternehmen.

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