Schland oh Schland als Single

Uwu Lena Schlandruts Song „Schland oh Schland“ habe ich Mitte letzter Woche irgendwann mal auf Youtube gesehen und vor mich hin gegrinst. „Nette WM-Hymne“ dachte ich mir… und habs auch wieder vergessen. Am Wochenende wollte ich es dann jemandem zeigen – und das Video war weg. Mit dem üblichen rosa Balken…kennen wir ja. Dafür tauchte es dann an anderen Stellen wieder und wieder auf.

Inzwischen ist es aber offiziell: Nach anfänglichen rechtlichen Querelen haben die Jungs inzwischen einen Plattenvertrag und wenn ich richtig zugehört habe, erscheint die Platte am 18.6., pünktlich zum 2. Spiel der deutschen Truppe. (Amazon sagt 25.6.) Scheinbar hat dann doch mal zwischenzeitlich jemand den Kopf eingeschaltet und nach der ersten Reflexhandlung „LÖSCHEN!!!! VERKLAGEN!!!!“ erkannt, dass man so etwas vielleicht auch mal fördern könnte. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder…

http://www.youtube.com/watch?v=hhS9mZHbreA

Hier dann an passender Stelle direkt auch noch das Video. Für den Fall, dass es tatsächlich jemand noch nicht kennen sollte.

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Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Was geht im Moment ab? Erst tritt Koch zurück, nun der Bundespräsident Horst Köhler. Und sogar mit sofortiger Wirkung, sprich: augenblicklich. Irgendwas im Busch? Nachtigall, ick hör Dir trapsen…

Als Grund gibt Köhler die massive Kritik an seiner Aussage zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan an. Er hatte sinngemäß gesagt, der Einsatz könnte grundsätzlich auch wirtschaftlichen Interessen dienen. Nun, damit hat er prinzipiell nichts neues ausgesprochen, exakt das wurde ja bereits seit langem von vielen Seiten gesagt. Mich wundert nur, dass ich von „massiver Kritik“ nicht wirklich viel mitbekommen habe. Abgesehen von dem üblichen empörten „Wie kann er nur…“.

Naja, Verschwörungstheorien kann man jetzt sicher eine Menge aufstellen, natürlich wird niemand erfahren, ob das wirklich die tatsächlichen Gründe waren oder ob da nicht ganz andere  Hintergründe existieren. Spekulieren kann man nun sicher einiges, führen wird das zu nichts. Und ich vermute, dass mir seine Abwesenheit genau so wenig auffallen wird, wie seine Anwesenheit im Laufe seiner Amtszeit.

Schauen wir nun mal, wer der/die nächste ist.

Nachtrag: Hab nochmal bei Wikipedia gestöbert, dort findet sich ein Zitat aus dem Interview mit dem Wortlaut:

„Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern.“

Nun, sowas will wohl niemand ausgesprochen wissen…

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Zwangshilfe bei Virenbefall oder Zensur-Versuch? (Update)

Die Vorweihnachtszeit scheint die Zeit für ganz komische Ideen zu sein. Ob es am Glühweinkonsum liegt oder ob allein das Herannahen eines kirchlichen Ereignisses für spirituelle Höhenflüge sorgt, ich weiß es nicht.

Fakt ist jedoch, dass der neue Plan der Bundesregierung und des Internetwirtschafts-Verbandes eco für mich ein wenig so klingt, als ob hier krampfhaft eine Möglichkeit zum Abbau von Arbeitslosigkeit gesucht worden wäre. Der Plan sieht vor, eine Art Kompetenz-Center zur ersten Hilfe bei Virenbefall einzurichten. Prinzipiell erst einmal sicherlich keine dumme Idee. Wenn das kleine Wörtchen „aber“ nicht wäre.

Auch noch unklar ist, wie mit Kunden verfahren wird, die sich der Hilfe verweigern. Geprüft werden für diesen Fall Sanktionen, sagte eine eco-Sprecherin. «Wenn diese Initiative erfolgreich sein will, dann ist sie darauf angewiesen, dass alle Kunden mitmachen», sagte sie. Mögliche Sanktionen seien nicht als Strafe für unwillige Verbraucher gedacht, «sondern als Sicherheitsgarantie für alle anderen Kunden».

Wenn ich das richtig verstehe wird also geprüft, ob man jemanden dann in Zukunft dafür bestrafen kann, wenn er die kompetente Hilfe von Profis nicht in Anspruch nehmen möchte. Um das feststellen zu können, sollen Internetanbieter den Datenstrom ihrer Kunden dahingehend überwachen, bestimmte Muster eines Virenbefalls zu erkennen. Beispielsweise wenn ein Wurm versuchen sollte, bestimmte Server zu kontaktieren. Wird dies festgestellt, soll der Provider den Kunden auf eine spezielle WebSite umleiten, auf der Unterstützung zum Beseitigen der Malware angeboten wird, sollte das alles scheitern, gibt es einen Code, mit dem man sich dann an der Hotline melden darf.

Fällt grad eigentlich nur mir auf, dass man diese „Service-Infrastruktur“ auf Providerseite hervorragend dafür nutzen kann, um Zensur auf einem noch viel höherem Niveau als von Zensursula geplant zu betreiben? Es wird nach bestimmten Mustern im Datenstrom gesucht (Deep Packet Inspection) oder der Zugriff auf bestimmte Webseiten erkannt und dann auf eine andere WebSite umgeleitet. Hmm… letzteres kommt mir gerade extrem bekannt vor. Statt Stoppschild dann also „Ihr PC ist mit Malware verseucht. Bitte installieren Sie diesen Bundestrojaner Virenkiller, um weiter das Internet nutzen zu können.“

Hält man uns eigentlich wirklich für so bescheuert?

Obwohl…

Update: Inzwischen scheint sich das Ganze als eine Ente heraus zu stellen. Oder zumindest als halb wahr. Vielleicht wars aber auch wieder einer dieser „Mal schauen ob es jemand merkt“-Testballons.

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Es gibt kein Recht auf Privatkopie

Wenn ich so lese, was „unser“ Kulturstaatsminister von sich gibt, überkommt mich (wieder einmal) das Grauen.

Zitat (Hervorhebung durch mich):

promedia: Soll die bisherige Regelung zur Privatkopie beibehalten werden?

Neumann: Es ist sicher zu früh, sich abschließend zu äußern, hierzu möchte ich zunächst das Gespräch mit den Beteiligten suchen. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es kein „Recht auf Privatkopie“ gibt. Die Informationsfreiheit gebietet auch nicht etwa einen kostenlosen Zugang zu Kulturgütern. Das wurde alles schon sehr ausführlich im Rahmen des 2. Korbes diskutiert. Damals wurden allerdings auch Zweifel laut, ob weitere Einschränkungen der Privatkopie wirklich effektiv und mit Rücksicht auf die Verbraucher durchsetzbar wären. Wie gesagt, ich möchte dies gern weiter mit den Betroffenen diskutieren.

Herr Neumann, Ihnen sind die Gesetze unseres Landes bekannt? Vielleicht auch §53 UrhG Abs. 1? Ich zitiere mal kurz:

(1) Zulässig sind einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, soweit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird. Der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen, sofern dies unentgeltlich geschieht oder es sich um Vervielfältigungen auf Papier oder einem ähnlichen Träger mittels beliebiger photomechanischer Verfahren oder anderer Verfahren mit ähnlicher Wirkung handelt.

Nach unserer Gesetzeslage handelt es sich hierbei um ein Recht auf Privatkopie. Was sicherlich einigen ein Dorn im Auge ist, zu gern würden so manche dieses Recht abschaffen. Aber: Noch gibt es dieses Recht. Wenn auch Ihre Aussagen darauf hinzudeuten scheinen, dass auch Sie als Kulturstaatsminister an der Abschaffung dieses Rechts mitarbeiten möchten.

via fefe

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