Microsoft Office 2007 und die Privatsphäre
Nutzer von Microsoft Office 2007 müssen nicht erst abwarten, dass der Bundestrojaner fertig ist, um ihre Privatsphäre auszuhebeln. Das tut Office bereits und ist dabei scheinbar recht gründlich.
Nachdem Nutzer bereits feststellten, dass Office 2007 irgendwelche Daten ins Netz bläst, sind nun weitere Details bekannt geworden: Office 2007 sendet beispielsweise Informationen an WebTrends, vielen sicherlich durch die Statistiklösungen für WebServer, Proxies und Firewalls bekannt. Die übermittelten Daten enthalten unter anderem Informationen über das installierte Betriebssystem und die eingesetzte Office-Version. Die Aussage der Netzzeitung, „WAN-IP-Adressen werden mit übermittelt“ erübrigt sich, das geschieht in jedem Fall wenn ein System Daten ins Internet sendet.
Microsoft erklärt das Ganze damit, dass mit Hilfe der gesammelten Daten die Online-Hilfe der Office-Familie verbessert werden soll. Alles zum Wohle der Kunden, ach ja…
Warum das Ganze jedoch kein offiziell bekanntes und vor allem freiwillig von jedem einzelnen selbst aktivierbares Feature ist, bleibt unbeantwortet. Microsoft setzt wieder einmal den eigenen Kopf durch und holt sich still und heimlich die Informationen, die sie brauchen. „Unverschämt“ ist ein zu schwaches Wort für das, was ich diesbezüglich denke. Ich finde es ja schon zum erbrechen, dass man kaum noch Software findet, die nicht einen Internetzugang vorraussetzt. Ungefragt Daten zu sammeln und ins Netz zu blasen ist jedoch das übelste, was ein Hersteller seinen Kunden antun kann. Zudem gibt es nach wie vor genügend Internetnutzer, die noch nicht per Flatrate angebunden sind, sondern nach Volumen- oder Zeit-Tarifen abgerechnet werden. Was diesen Nutzern im Laufe der Zeit durch solche Produkte für ein finanzieller Schaden entsteht, will ich gar nicht ausrechnen…
Vertrauensverlust ist das mindeste, was Microsoft für diese Aktion blühen sollte. Nur fürchte ich, den meisten wird es wieder mal vollkommen egal sein. „Ich habe nichts zu verbergen“…das kennt man ja.