Oralsex erhöht Krebsrisiko

Na, das ist doch mal eine Schlagzeile, oder?

Dachten sich die Chefredakteure diverser Zeitungen und Zeitschriften auch, deshalb konnte man Überschriften wie „Oralsex erhöht Risiko für Krebs“ oder „Studie bringt Oralsex mit Rachenkrebs in Verbindung“ in dicken Buchstaben lesen. Es wird sogar davon berichtet, dass man nach lediglich 5 mal Oralsex ein um 250 höheres Risiko zu tragen hätte, an Mund- oder Rachenkrebs zu erkranken. Autsch! Das sind bei nur 20 mal schon 1000%!!! Huch, ich werde bald sterben… Und meine Freundin erst…ohweh…

Stopp!

Alles halb so wild, SPON klärt auf. Zum einen wurde die Studie, auf die sich diese Schlagzeilen beziehen, an einer wirklich winzigen Personengruppe durchgeführt. Repräsentativ ist etwas anderes. Zudem erkennt der interessierte Leser des Artikels: Oralsex kann zu einer Übertragung von HPV-Viren führen. Das ist soweit richtig. Auch richtig: es können „einige Fälle“ von Mund- und Rachenkrebs auf eben diesen Virus zurückgeführt werden. OK. Aber: Schätzungen zufolge waren ca. 60 Prozent der Gesamtbevölkerung bereits einmal mit diesem Virus infiziert und tragen nun Antikörper in sich. Weiterhin sind gerade die erschreckenden prozentualen Angaben mit Vorsicht zu genießen, der SPON-Artikel beschreibt das recht gut anhand echter Zahlen.

Insofern: Mal wieder alles nur Panikmache. Es fällt eben verdammt schwer angesichts solch eines Themas, der Versuchung einer derart schockierenden Schlagzeile zu widerstehen. Ging mir ja ähnlich 😉

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