Badoo? Muss man das kennen?

Focus berichtet dieser Tage vom „sozialen Netzwerk Badoo“ und dessen Zugewinn an Popularität, gerade in Deutschland. Von 2,3 Millionen deutschen Badoo-Nutzern ist die Rede. Bei Caschy wird Badoo ebenfalls aufgegriffen und der Beitrag wirkt dort wie eine bezahlte Werbung, was sich auch in den Kommentaren zum Beitrag niederschlägt. Und folgt man den Links innerhalb des Beitrages oder auch in den Kommentaren, dann wird man hellhörig.

Mehrfach ist die Rede davon, dass sich Nutzer in Badoo wiedergefunden haben, ohne sich jemals dort angemeldet zu haben. Uli schrieb bereits im vergangenen Jahr dazu:

„Vor einigen Wochen bekam ich auf Facebook durch eine Freundin die Debatte um Badoo mit! Durch nutzen der Badoo-App konnte Facebook die Daten der Mitglieder an Badoo weitergeben und wurden wie oben bereits geschrieben als Singles eingestellt. Zufälligerweise fand sie sich selber, ihren Ehemann und weitere Freunde und Bekannte auf dieser fragwürdigen Singlebörse. Alle wurden stets als Singles ausgewiesen.“

Auch unter dem Wired Artikel zu Badoo finden sich Kommentare wie:

„Badoo.com have stolen my Google Mail address (somewhere, probably from Facebook) and register me as Badoo user against my will. Badoo users are disallowed delete account until they enter their Google mail address and MAIL PASSWORD. Nobody want to do it, so nobody can unregister.That’s why Badoo is growing so fast“

Wenig nachvollziehbar, weshalb Badoo nun plötzlich so viel Presse bekommt, nichts von dem was dort angeboten wird ist wirklich neu. Extra-Funktionen gegen Bezahlung, dafür keine Werbung. Toll, machen die meisten Singlebörsen so. Also wirklich nichts, was in irgendeiner Form erwähnenswert wäre. Eher erwähnenswert wären die Berichte wie die oben genannten. Denn falls auf diese Weise Wachstum vorgetäuscht werden soll, dann wäre es für mich ein Grund mehr, mich nicht dort anzumelden. Ob die verlinkten Berichte den Tatsachen entsprechen kann ich nicht nachprüfen, aber darauf hinweisen möchte ich schon.

Ähnliche Vorgehensweisen habe ich erst vor kurzem bei einem (derzeit recht häufig im TV werbenden) deutschen Anbieter erlebt, bei dessen Vor-Vorgänger ich vor vielen Jahren einmal angemeldet war. Und der nun plötzlich meine damals hinterlegte Mailadresse mit Nachrichten zumüllte, wie viele Nutzer mich in der Zwischenzeit angeschrieben hätten. Nachdem ich mich dort einloggte (meine Uralt-Daten von vor über 8 Jahren waren vom Vor-Vorgänger übernommen worden) wollte ich mich löschen. Stattdessen landeten plötzlich in den Postfächern vieler meiner GMail-Kontakte Einladungen. Ohne dass ich etwas dazu beigetragen hätte… Irgendwann hatte ich sicher einmal eine Verknüpfung zu meinem GMail-Konto eingerichtet (ich glaube zu Anmeldezwecken geschah das damals), Einladungen hatte ich allerdings nie verschickt und auch keine dieser Funktionen benutzt. Passiert ist es trotzdem. Und bei solchen Dingen reagiere ich dann doch recht allergisch. Zu erwähnen wäre noch, dass meine dezent angesäuerte Mail an den Betreiber unbeantwortet blieb.

 

Tags: , ,