Hurra Deutschland

Ich habe die Videos eben drüben bei Malcolm gesehen und bin einigermaßen fassungslos. Auch wenn diese Dinge (wahrscheinlich wäre „Machenschaften“ das passendere Wort) allgemein „bekannt“ sind, über das Ausmaß dringt in der Regel kaum etwas an die Öffentlichkeit. 1,6Mio Menschen in Deutschland, die in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen und dennoch keine Beschäftigung haben. Oder unter dem Deckmäntelchen der Gemeinnützigkeit Puzzle zusammen setzen.

Noch schlimmer allerdings sind die beschriebenen Fälle, in denen statt fest angestellten Arbeitskräften „Praktikanten“ angestellt werden. 1Euro-Jobber, von der ARGE „vermittelt“. Die Produktion von Konsumgütern ist plötzlich gemeinnützig, ohne Zuschuß vom Staat wird nicht eingestellt. „Armutsindustrie“ bezeichnet der Betrag das passender Weise.

Auch wenn die Videos bei Malcolm bereits eingebunden sind, ich werde sie hier ebenfalls zeigen. Ich finde, sie können gar nicht oft genug gezeigt werden. Gerade und vor allem angesichts der bevorstehenden Wahlen. Denn wie weit man inzwischen tatsächlich bereit ist zu gehen, zeigt vor allem das letzte Video mehr als deutlich.

http://www.youtube.com/watch?v=9XFFV9rb5w8 http://www.youtube.com/watch?v=6G42fU8Vsn4 http://www.youtube.com/watch?v=MtLqFUj-nGw http://www.youtube.com/watch?v=YD6WNl_DEaE

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Arbeitsagentur – Bürokratie pur!

Meine Freundin (Krankenschwester) ist derzeit arbeitslos. Seit mehreren Monaten. Da bekannt ist, dass von den Arbeitsämtern oder Arbeitsagenturen (ich finde die Bezeichnung Arbeitslosenverwaltung wesentlich passender) in der Regel keine Stellenangebote zu erwarten sind, bewirbt sie sich seitdem fleissig auf nahezu sämtliche Stellenangebote die sie finden kann.

Heute ergab sich nun auf eine Bewerbung bei einem ambulanten Pflegedienst eine Zusage. Eine Festanstellung wurde zugesichert. Allerdings schlug das Unternehmen vor, dass meine Freundin bei diesem Unternehmen an einem 4wöchigen Training teilnimmt. Während dieser Zeit soll sie eine bereits eingearbeitete Mitarbeiterin begleiten und so die Patienten und vor allem die Stadt kennenlernen. Dazu kam es, da meine Freundin sich in dieser Stadt nicht wirklich auskennt. Das Training soll nächsten Montag beginnen, da der Bedarf an neuen Mitarbeitern groß sei. Für die Teilnahme benötigt meine Freundin jedoch einen Erhebungsbogen sowie eine Genehmigung des Arbeitsamtes hier vor Ort, die sie dem Unternehmen vorlegen muss.
Frohen Mutes erfolgte der Anruf beim Arbeitsamt, sie schilderte den Sachverhalt und bat um die Zusendung der Unterlagen. Aber nix da, gibt es nicht. Nein, wirklich! Aussage des Sachbearbeiters beim Arbeitsamt:

„Wir genehmigen maximal 2 Wochen, ausserdem ist das viel zu kurzfristig. Und heute ist ohnehin niemand da, der das genehmigen könnte.“

Wie bitte???

Eine als arbeitslos gemeldete Fachkraft, arbeitswillig und -fähig, bemüht sich seit Wochen um Arbeit, hat nun endlich nach unzähligen Bewerbungen eine Chance und wird DERART von den Arbeitslosenverwaltern abgeschmettert? Das ist ENDLICH eine echte Chance für sie, wieder in ihrem Beruf Fuss zu fassen und ENDLICH aus der Bude heraus zu kommen und die Helden der Bürokratie werfen ihr so einen dicken Knüppel zwischen die Beine?!

Bin grad ernsthaft auf 180, ganz zu schweigen von meiner Freundin, sie ist mindestens auf 310! Aber da sie sich so etwas nicht so ohne weiteres bieten lässt, ist sie gerade auf dem Weg zur „Agentur für Arbeit“ (was für ein Hohn…). Und, ganz ehrlich: Die Leute dort tun mir im Moment beinahe leid…das wird gleich ein Tanz wenn sie da angekommen ist. Aber irgendwie haben sie es auch verdient, finde ich.

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