Sprachlos und wütend nach Blacksburg

Ich habe nahezu den ganzen Tag heute darüber nachgedacht, ob ich wirklich etwas zu dem Amoklauf an der Universität von Blacksburg (Virginia) schreiben soll. Der Grund ist, dass mir nach solch einer entsetzlichen Tat einfach die Worte fehlen um ausdrücken zu können, was ich empfinde. Welche Fassungslosigkeit, welches Entsetzen und welches Unverständnis sich angesichts solcher Taten in mir breit machen. Ich habe darüber nachgedacht, welche Worte ich wählen könnte, wie ich einen Beitrag zu diesem Thema formulieren könnte… und irgendwie wirkte alles, was mir durch den Kopf ging viel zu schwach, um es nieder zu schreiben.

Den Ausschlag dafür, doch etwas zu Blacksburg zu schreiben gab dann allerdings ein Nebensatz in dem Nachrichtenbeitrag vorhin im Radio: Präsident Bush spricht sich gegen eine Verschärfung der Waffengesetze aus. Dieser kurze Satz hat angesichts des Vorfalles und angesichts des sinnlosen Todes von 32 (+1) Menschen eine Wut in mir entfacht, die man sich kaum vorstellen kann. In einem Land, in dem Jahr für Jahr Zehntausende an Schussverletzungen sterben ist es auch und gerade unmittelbar nach einer solchen Tat abartig darauf hinzuweisen, dass es das gute Recht jedes Amerikaners sei, eine Waffe zu tragen und dass an diesem Recht nicht gerüttelt werden dürfe. So etwas trieft nicht nur vor abgrundtiefem Zynismus sondern ist in seiner Pietätlosigkeit eigentlich durch nichts mehr zu überbieten. Der Junior-Bush hat damit in meinen Augen unter Beweis gestellt, dass er nicht den geringsten Hauch von An- oder Verstand vorzuweisen hat. Da helfen auch keine Flaggen auf Halbmast!

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