Das sichere deutsche Internet

Seit den Enthüllungen rund um die NSA mehren sich die Stimmen, die laut nach einem sicheren deutschen Internet rufen, oder sich wenigstens mindestens auf EU-Ebene eine Möglichkeit wünschen, Daten nur dann über den großen Teich zu schicken, wenn es auch erforderlich ist. Und grundsätzlich wäre das eigentlich schon seit langem kein Problem. Wenn da nicht zum Beispiel die deutsche Telekom wäre, die jetzt nun mit eigenen „Lösungen“ nach vorn preschen will. Was es damit aber tatsächlich auf sich hat erklärt ziemlich ausführlich dieser Artikel. Definitiv lesenswert.

Auch die Thematik Peering wird hier angesprochen. Denn aktuell sieht es leider so aus, dass irrsinnig viel Internetverkehr übers Ausland geleitet wird, der eigentlich „innerdeutsch“ hätte transportiert werden können. Weil die Telekom sich schon seit Jahren dagegen sperrt, die etablierten Peering-Points wie bspw. DE-CIX in Frankfurt zu nutzen und stattdessen eigene Schnittstellen schafft und sich das Peering ordentlich bezahlen lässt. Während es anderswo günstiger oder kostenlos vonstatten geht. So kommt es dann auch, dass Anfragen von Telekom-Nutzern auf einen Server bei irgendeinem Provider in Deutschland recht häufig über den großen Teich laufen.

Diese ganze Geschichte passt für mich irgendwie wieder voll und ganz in das Bild, was die Telekom und auch GMX, Web.de und Co. in den letzten Monaten gezeichnet haben. Mehr Sicherheit ankündigen und dann nur endlich mal den Schalter umlegen, der seit vielen Jahren schon da ist und nur nicht aktiviert wurde.

Aber in Sachen Internet scheint das hierzulande zu funktionieren. Ist ja ohnehin alles Neuland. Und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass demnächst das direkte (und teure) Peering mit der Telekom den Providern und Netzbetreibern per Gesetz aufgezwungen wird. Statt die Telekom endlich mal dazu zu bringen, ihren Alleingang zu beenden.

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