PR-Abstufung für Paid Links

In den letzten Tagen hat Google wieder einmal am PageRank-Schräubchen gedreht. Und dabei eine seit längerem angekündigte Maßnahme durchgeführt: Verkäufer von Textlinks wurden im PageRank abgewertet. Bis zu 3 Ränge wurden manche Seiten abgewertet, Jojo hat dazu ein paar Beispiele herausgekramt.

Die Reaktionen sind natürlich wie erwartet: Das Thema wird an vielen Stellen aufgegriffen und ausgewertet, zum Teil enttäuscht, aber auch hämisch, andere sind richtig sauer. Ob die Abstufungen der vielen Seiten tatsächlich auf die bezahlten Links zurückzuführen sind ist im Augenblick offen, eine klare Aussage von Google gibt es hierzu (noch) nicht. Derzeit deutet allerdings alles darauf hin.

Einerseits wirkt diese Aktion seitens Google auf mich ganz klar wie eine Strafaktion gegen ungezogene Webmaster, die sich nicht vollkommen Googles Sicht der Funktionsweise des Internets unterordnen wollen. Man möchte meinen, ein „Ich habe Euch gewarnt, Ihr wolltet nicht folgen“ zu hören.

Andererseits macht Google hier exakt das, was sinnvoll erscheint: Es verringert bei den betroffenen Seiten die Erfolgschancen, mit bezahlten Links weiterhin Geld zu verdienen. Der Preis für einen bezahlten Link wird bei den meisten Anbietern am PageRank festgemacht. Sinkt der PageRank, fallen die Preise. Schlimmstenfalls so tief, dass dieses Werbemodell für den Betreiber der WebSite uninteressant wird. Damit setzt Google den Hebel an der Stelle an, wo er offenbar am wirksamsten ist. Inwieweit sich eine Absenkung des PageRanks auf das Ranking in den Suchergebnissen selbst auswirkt ist sehr umstritten. Meine Theorie ist ohnehin seit langem, dass der PageRank selbst nichts über das Ranking der Seite aussagt, allerdings scheinbar das Ranking der Seiten beeinflusst, auf die verlinkt wird. Mit anderen Worten: Sinkt mein PageRank, dann verschlechtert sich damit nicht automatisch meine Platzierung in Google. Allerdings misst Google den Seiten, auf die ich verlinke, nicht mehr ganz so viel Bedeutung bei. Es könnten ja bezahlte Links darunter sein…

Nun, das Thema bezahlte Links ist ein zweischneidiges Schwert, keine Frage. Auf der einen Seite empfinde ich diese Textlinks als wesentlich angenehmer als blinkende, bunte Banner. Sie stören weitaus weniger. Auf der anderen Seite stören sie die Gewichtung der Relevanz für die Suchergebnisse. Die Links werden in der Regel genau mit den Schlagwörtern verbunden, über die der Linkkäufer gefunden werden will. Er mogelt sich auf diese Weise künstlich im Ranking nach oben. Und verdrängt diejenigen, die vielleicht tatsächlich relevanter sind oder aber auch einfach nur härter an der Suchmaschinenoptimierung gearbeitet haben. Wie soll man hier nun eine vernünftige Lösung herbeiführen? nofollow, wie von Google gefordert, hilft ausschließlich Google. Die Bots registrieren dies und messen dem Link keine Bedeutung bei. Gleichzeitig macht aber nofollow den Kauf eines Links uninteressant, somit würde diese Möglichkeit der Werbung entfallen. Eine Zwickmühle.

Dass ich prinzipiell keine Probleme mit Werbung auf Webseiten habe dürfte inzwischen bekannt sein. Ich kenne eine Menge gute Seiten, die ordentlich betreut werden und in die enorm viel Arbeit gesteckt wird und die komplett kostenlos sind. Sie finanzieren sich allein über Werbung, leider oft durch diese unsäglichen blinkenden Banner. AdSense allein würde niemals ausreichen, eine solche Seite am Leben zu erhalten, deshalb werden Werbeplätze verkauft. Mir persönlich wäre es allerdings viel lieber, würden diese Banner (die mir AdSense hier auch immer wieder unterjubelt) durch Textlinks ersetzt. Werbung auf Webseiten allgemein zu verteufeln käme mir nie in den Sinn, auch wenn manch anderer da eine etwas extreme Haltung zeigt.

Ein Ausweg aus dem Dilemma scheint mir momentan nicht in Sicht zu sein. Google löst das „Problem“ auf seine Weise. Dass es dafür seine geballte Marktmacht in die „Schlacht“ wirft, stößt vielen unangenehm auf. Nachvollziehbar, wer lässt sich schon gern von jemandem herum schubsen, noch dazu von einem Quasi-Monopolisten. Aber es war damit zu rechnen, dass Google reagiert. Und nun zeigt sich, wie viele doch von Google abhängig sind bzw. sich abhängig machen. Wie das Thema in Zukunft behandelt werden wird, wird sich zeigen. Ich persönlich bleibe entspannt, egal, in welche Richtung sich mein PageRank entwickeln wird. Ich blogge schließlich nicht für Google.

Tags: , , , ,

Große Aufregung um Pagerank-Update – mal wieder

Alle paar Wochen beginnt sie erneut: die große Aufregung um das Pagerank-Update. In den einschlägigen Foren liest man nun wieder tagelang nur noch „…auf meinen Seiten tut sich was im Datacenter a.b.c.d…“ oder „…bei keinem meiner Projekte ist irgendetwas zu sehen…“. Dabei bin ich seit geraumer Zeit gar nicht so sehr davon überzeugt, dass der Pagerank selbst so viel mit der Platzierung in den Suchergebnisseiten bei Google zu tun hat.

Wie ich auf darauf komme?

Relativ einfache Sache: Als ich mein Blog hier noch unter der alten, „temporären“ URL erreichbar hatte, kam ich irgendwann im Frühjahr letzten Jahres in den „Genuss“ eines PageRanks von 4. Die Anzahl der Besucher, die über Google und andere Suchmaschinen auf mein Blog kamen, lag irgendwo im Bereich von 10-20 am Tag.

Nun, unter der aktuellen Domain, habe ich von Anbeginn an logischerweise Pagerank 0 (und es ist auch nicht absehbar, dass sich da so bald etwas ändert) und kann mich über Suchmaschinentraffic (speziell von Google) nun wirklich nicht beklagen. Teilweise macht der Traffic, der über Google auf mein Blog kommt, über 90% meines Gesamtaufkommens aus. Bei vielen Suchbegriffen finde ich mein Blog auf der ersten Ergebnisseite bei Google, trotz Pagerank 0. Daher also meine persönliche Meinung: Der Pagerank sagt wirklich kaum etwas über die Bewertung der eigenen Seite bei Google aus und dient eher der Selbstbestätigung diverser SEOs.

via Sistrix Blog

Tags: , , , ,

Pagerank mutiert zum Zahlungsmittel

Im SEO Marketing Blog habe ich eben von einem Angebot einer Heilpraxis bei München gelesen, die Behandlungen gegen Backlinks anbietet. Auf der Website der Heilpraxis liest sich dieses Angebot folgendermaßen:

Wir bieten alle auf unseren Seiten aufgeführten Therapien und Behandlungsformen im Tausch gegen Backlinks auf unsere Seite an.

Unsere Vorstellung ist folgende:

Für eine Akupunktur Behandlung sollten wir den Gegenwert von 2 PR 5 Links oder einem PR 6 Link erhalten.

Mischungen aus anderen Links und Absprachen sind jederzeit möglich.

Da ich nur dieses eine Blog hier zur Verfügung habe und zudem weder den nötigen Pagerank vorweisen kann noch Lust verspüre, für eine Behandlung bis nach München zu gurken, kommt dieses Angebot für mich nicht in Frage. Allerdings ist die Idee für sich genommen gar nicht so übel. Zum Beispiel für neue, aufstrebende Onlinedienste mit kostenpflichtigen Services wäre dies eine Möglichkeit, relativ schnell zu einer gewissen Anzahl von Backlinks zu kommen. Als Gegenwert gäbe es dann beispielsweise ein kostenloses Abo des Dienstes für xxx Monate oder für Onlineshops bspw. einen Warengutschein oder was weiss ich.

Dumm ist nur, wenn irgendwann Google dahinter kommt. Derartige Praktiken mag man dort nicht so gern…

Tags: , , , ,