Ziemlich uncuil

Inzwischen hab ich mich nach meinem Urlaub durch eine Menge News in meinem Feedreader gewühlt und dabei sprang es mir mehrfach ins Auge: Cuil (wird wie „cool“ ausgesprochen) will Google vom Thron stürzen.

Wenn sich jemand solche großen Ziele setzt, sollte man ja tatsächlich einen grandiosen Start vermuten und schon mal einen relativ aktuellen Index. Zumindest setzt sich so etwas bei mir sofort im Kopf fest. Deshalb eine kurze Stichprobe, man will ja sehen, was so geboten wird. Standard-Anfrage in so einem Fall ist dann irgendwie immer automatisch der Suchbegriff „XSized“. Gebe ich diese Suche bei Google ein, erscheint sofort an erster Stelle dieses Blog. Korrekt, so sollte es sein (finde ich).

Suche ich danach allerding bei Cuil dann finde ich nur Schrott. Doppelte Einträge, Links zu meinem Blog unter einer URL, die es seit ca. 2 Jahren nicht mehr gibt (und hier dann auch mit Inhalten, die definitiv NICHTS mit meinem Blog zu tun haben) und so weiter. Aber nicht ein Verweis auf dieses Blog hier. Gut, dieser Suchbegriff ist nun sicherlich nicht wirklich relevant, aber die Ergebnisse sind es definitiv auch nicht. Sieht für mich derzeit nach viel Getöse um nichts aus, sorry. Die Präsentation der Suchergebnisse ist irgendwie auch arg gewöhnungsbedürftig (ok, Geschmackssache), ich kann dieser Präsentation in Spalten nichts abgewinnen.

Im Moment schieb ich den Link jedenfalls erst mal in die Kategorie „Irgendwann mal wieder anschauen“. Wie ein Google-Killer siehts aber auf gar keinen Fall aus.

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What the font?!

Oha, das könnte eine meiner Lieblings-Suchmaschinen in Zukunft werden: WhatTheFont?!

Ich weiß echt nicht mehr wie oft ich schon versucht habe eine Schrift zu finden, die einer speziellen ähnlich sah, die ich anderswo gesehen habe. Im Normalfall klickt man sich dann wie blöd durch alle möglichen Font-Downloadseiten in der Hoffnung, irgendwann die passende zu sehen, solange man noch wach ist. Enorm zeitraubend und nervtötend! Und oft nicht wirklich erfolgreich.

WhatTheFont?! automatisiert diesen Vorgang. Einfach eine Grafik von der Festplatte oder einer URL hochladen, analysieren lassen und dann die Ergebnisse sichten. Genial! Aber funktioniert das auch? Ich habe mal mit meinem Logo hier oben auf der Seite die Engine auf die Probe gestellt. Hochladen, erste Analyse und dann in dem folgenden Bildschirm die erkannten Buchstaben korrigieren/ergänzen:

WhatTheFont_Character_Selec.png

Wenn das erledigt ist, einfach nur den Search-Button klicken und binnen weniger Sekunden erscheint die Ergebnisseite:

WhatTheFont_SearchResults.png

Wow! Volltreffer!

Echt, ich bin beeindruckt, auf so etwas hab ich gewartet. Sicher, die Qualität der Ergebnisse ist durchaus abhängig von der Qualität der Vorlage und der Anzahl der bekannten Fonts. Aber in vielen Situationen wird mir das definitiv enorm helfen und mir eine Menge Zeit sparen. Ein fester Platz in meinen Bookmarks ist auf jeden Fall schon gebucht.

via Google Operating System

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Verliert Google durch Zensur Marktanteile?

In den letzten Tagen beobachte ich in meinem Blog einen wirklich sehr deutlichen Anstieg der Besucherzahlen, die über andere Suchmaschinen als Google zu mir gelangen. Auffällig wurde dies zunächst durch die (nach wie vor sehr häufigen) Suchanfragen nach youporn. Kamen zunächst grob geschätzt 99% sämtlicher Suchanfragen von Google zu mir, so verschiebt sich das Verhältnis inzwischen merklich. Nach wie vor dominiert Google das Geschehen, aber inzwischen würde ich den Anteil der Anfragen eher auf 80-90% schätzen, das scheint sich von Tag zu Tag mehr zu Ungunsten von Google zu verschieben.

Begonnen hat das Ganze kurz nach dem Bekanntwerden der Entfernung von Youporn.com aus dem Google-Index. Es kamen die ersten Anfragen nach dieser Seite von Yahoo und Lycos herein. Yahoo tauchte zuvor gelegentlich schon mal auf, Lycos eigentlich nahezu nie. Auch Abacho und Altavista konnte ich eher selten in meinen Referrern sehen, inzwischen kommen mehrere Anfragen täglich von dort herein.

Das beschränkt sich hier inzwischen jedoch nicht mehr ausschließlich auf die Suche nach Filmchen, von Tag zu Tag kommen immer mehr Besucher von „alternativen“ Suchmaschinen herein, die auch nach anderen Dingen suchen.

Mir drängt sich im Augenblick der Eindruck auf, dass die Zensur im Fall von Youporn.com offenbar dazu geführt hat, dass sich mehr deutsche Internetnutzer nun wieder anderen Suchmaschinen zuwenden. Vielleicht hat es mit der geradezu exzessiven Berichterstattung zu dieser Maßnahme zu tun, in den meisten Fällen ist es in der Vergangenheit kaum jemandem aufgefallen, wenn Seiten aus dem deutschen Index bei Google verschwanden. So „ausführlich“ wie in diesem Fall wurde kaum „berichtet“ und wenn doch, dann interessierte es nur wenige. Die Menge der Besucher jedoch, die über die besagte Suchanfrage in die diversen Blogs und SEO-Seiten gespült wurden, übertraf alles was ich bislang erlebt habe, vor allem nach der Index-Bereinigung. Das zeigt mir, dass sich hier eine enorme Menge an Internetnutzern „betroffen“ fühlen könnte. Die dann in den vielen vielen Beiträgen lesen konnten, warum ihre Lieblingsseite nicht mehr via Google zu finden ist und dass andere Suchmaschinen keine diesbezüglichen Löschaktionen durchgeführt haben.

Nun scheint mir, diese Maßnahme zeigt Wirkung. Meine Beobachtungen in den letzten Tagen scheinen meinen Eindruck zu bestätigen. Zumindest ist (hier bei mir) ein deutlicher Trend zu anderen Suchmaschinen als Google erkennbar. Ob er anhalten wird oder irgendwann wieder rückläufig ist, wird sich zeigen. Aber er ist definitiv auffällig.

Ist das nur bei mir so, oder fällt anderen ähnliches auf?

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Suchmaschinen und WebDesign

Ein Eintrag im Agenturblock zum Thema Markenführung in Suchmaschinen hat mich gestern zum Schmunzeln angeregt, da er mich einfach zu sehr an ein typisches Erlebnis erinnert:

Vor einiger Zeit hatte ich für die Firma eines sehr guten Freundes (im Bereich Lebensmittel) eine WebSite erstellt. Sie basierte auf einem Open-Source-CMS, war designtechnisch sicherlich nicht die raffinierteste, aber dennoch schön anzusehen, einfach zu bedienen und informativ. Und Google mochte sie… Und da an der Firma ein kleiner Laden angeschlossen ist, der die hauseigenen Produkte verkauft, wurde wöchentlich für neue Inhalte gesorgt: die Angebote der Woche sowie, passend dazu, ein bis 2 Rezepte für den Hobbykoch. Die Besucherzahlen stiegen ständig, ein Großteil der Besucher kam von Google über die Rezepte auf die Seite. Soweit, so gut.

Aber es kam wie es immer kommt: Seine Werbeagentur, die für ihn sämtliche Werbungen und Drucksachen entwirft, überzeugte ihn davon, dass dringend ein neuer Internetauftritt gestaltet werden müsste. Logischerweise stylish, 1 zu 1 den Prospekten entsprechend. Und da ich zu dieser Zeit viel unterwegs war und ihm nicht zur Verfügung stand, stimmte er zu und gab den Auftrag an die Werbeagentur. Ich erfuhr davon, als ich seine WebSite mal wieder besuchte und leicht irritiert auf meinem Monitor das neue Design bestaunte. Ein 800×600 Pixel kleines Klötzchen inmitten eines riesigen Rahmens – und komplett in Flash erstellt. Abgesehen von den Laderoutinen für das Flashfilmchen 0 Zeilen HTML-Code. Jedes einzelne Wort des Internetauftrittes in Flash eingebettet. Ich rief ihn an, versuchte ihm klar zu machen, was er sich damit angetan hat – vergeblich. „Sieht einfach verdammt geil aus“ war sein einziger Kommentar darauf. Sinngemäß.
Mit Mühe und Not konnte ich ihn und die Agentur davon überzeugen, zumindest eine kleine einleitende HTML-Seite vorzuschalten, um Google wenigstens etwas Futter zu liefern und den Flash-Abstinenzlern zumindest ein paar Wortbrocken zu gönnen.

Wie ich es vorhergesagt hatte, nehmen seine Besucherzahlen seitdem beständig ab. In Google findet man ihn nur noch über den Firmennahmen, wer den kennt, kann die Seite auch direkt besuchen. Und gestern nun stolpere ich über diesen wundervollen Blogeintrag. Selbstverständlich habe ich ihm den Link dorthin mit einem kurzen Kommentar gemailt. Und heute nun seine Reaktion: „Wann hast Du Zeit, meine Seite mal wieder komplett zu überarbeiten?“

Manchmal muss man einfach nur hartnäckig bleiben.

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