Kick-Ass – Mein Eindruck

Ich komme gerade von der Vorpremiere von Kick-Ass und die Eindrücke sind noch recht frisch. Deshalb will ich mich mal an einer kurzen Filmkritik versuchen.

Vorab: Zumindest in Bochum, wo ich das Preview in der Originalversion gesehen habe, fehlte in der Mitte ein gutes Stück des Films. Keine Ahnung, weshalb es fehlte. Wie ich nach dem Film nebenbei aus den Gesprächen zwischen anderen Kinogängern und Mitarbeitern des Kinos aufgeschnappt habe, waren es ca. 10-20 Minuten, die da fehlten. Und leider kam ich danach nicht wieder so richtig rein in den Film, irgendwie fehlten da entscheidende Szenen. Wahrscheinlich wirkte Kick-Ass deshalb dann auch an manchen Stellen etwas unfertig auf mich, so als wäre das noch nicht der finale Schnitt. Zudem soll der Film laut meinen Infos FSK16 sein, die Preview war FSK18. Insofern schätze ich, dass das wohl nicht die endgültige Version war, wie wir sie hier in Deutschland zu sehen bekommen werden. Ist zumindest meine Vermutung.

Nun mal zum Film an sich.

Ich habe mich definitiv gut unterhalten gefühlt heut Abend, abgesehen von den oben genannten Einschränkungen. Der Film macht echt Spaß. Kick-Ass hat es geschafft, dass meist an den „brutalsten“ Stellen des Films der Kinosaal tobte, mich eingeschlossen. Zur Handlung gibt es nicht schrecklich viel zu erzählen, ein Teen kommt auf die glorreiche Idee, als Superheld auf Verbrecherjagd zu gehen. Und wie es in diesen Filmen eben immer so ist, ist dieser Teen natürlich zuvor eine der größten Nieten an der Schule.

Sein erster „Einsatz“ endet direkt im Krankenhaus und die Folge davon ist, dass seine Knochen eigentlich nur noch durch Metall zusammengehalten werden (die Röntgenbilder erinnerten mich direkt an Wolverine) und er zudem unempfindlich für Schmerz geworden ist. Eigentlich ideal für einen Superhelden…

Nach einer Prügelorgie, bei der man nie genau wusste, wer hier eigentlich wen verprügelt, landet ein Video davon bei Youtube und unser Held wird natürlich berühmt. Und wird dann „Hauptverdächtiger“ eines Gangsterbosses, nachdem andere „Superhelden“ (Hit-Girl und Big Daddy) dessen Mitarbeiter zur Strecke gebracht haben. Hier kommt dann irgendwann und irgendwie auch noch der 4. Superheld ist Spiel, leider passierte das exakt in dem Stück des Filmes, der bei uns fehlte.

Es gibt reichlich Tote, stellenweise jede Menge Blut und vor allem ein paar richtig gut inszenierte Kampfszenen. Genau in diesen Szenen gab es dann tatsächlich auch die meisten Lacher, da hier schon gut überspitzt wurde. Zwischendrin fand ich manche Stellen etwas überflüssig, da sie für meinen Geschmack den Film nicht wirklich voran brachten, was aber zum Teil durchaus darauf zurück zu führen sein kann, dass ich, wie oben schon erwähnt, nach diesem wirklich extremen Cut und dem fehlenden Stück nicht mehr so richtig in den Film rein kam. Allerdings folgten gerade in der 2. Hälfte dann mit die besten Szenen des Films. Meine absolute Lieblingsfigur in Kick-Ass ist übrigens, wie sollte es auch anders sein, Hit-Girl.

Wer eine ausgefeilte Story oder richtig großes Kino erwartet, ist mit Kick-Ass sicherlich falsch beraten. Tiefgang darf man keinesfalls erwarten, nicht bei solch einem Film, wozu auch. Wer allerdings einfach nur gut unterhalten werden möchte und den Film genau so wenig ernst nimmt wie er sich selbst nimmt, wird garantiert jede Menge Spaß haben. Sollte ich dem Film Punkte geben, wären es wahrscheinlich ca. 4 von 5 Punkten.

Was mir allerdings nun, nachdem ich die englischsprachige Version gesehen habe, beim erneuten Anschauen des Trailers aufgefallen ist, möchte ich auch noch kurz loswerden:
Der Trailer, so Klasse ich ihn auch finde, wirkt nun auf mich wesentlich klamaukiger, als der eigentliche Film. Möglich, dass die deutsche Synchronisation da den einen oder anderen guten Gag des Originals dann töten wird. Im Augenblick kann ich es natürlich noch nicht beurteilen, aber der Trailer hinterlässt jetzt, nach dem Film, einen leicht veränderten Eindruck.

Ansehen werde ich mir die deutsche Version trotzdem noch.

Nachtrag: Inzwischen habe ich erfahren, dass in Berlin und Hamburg der Film komplett war, also hatte offensichtlich das Kino da ein paar Problemchen. Schade, aber gefallen hat es mir insgesamt trotzdem.

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