Morden und Foltern als Freizeitspaß

Das war der Titel der gestrigen Panorama-Sendung. Ich hab sie leider nicht gesehen, aber vielleicht war das auch ganz gut so, denn der Teaser zur Sendung liest sich wie folgt:

Sie kämpfen auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs, mit Original-Waffen und in Wehrmachtsuniform. Sie kämpfen virtuell, als Freizeitspaß im Internet. Das Spiel „Call of Duty“ ist eins von vielen brutalen Computerspielen, die nur ein Ziel haben: Das Töten von möglichst vielen Gegnern. Im Bundesrat haben vor wenigen Tagen einige Bundesländer einen Antrag auf Verbot solcher Spiele gestellt. Doch die Bundesjustizministerin Zypries hält die bisherigen Gesetze für ausreichend – auch wenn damit bislang kaum ein Spiel verboten wurde.

Ich glaube, die Parodie auf diesen Teaser trifft die Wahrheit um einiges besser:

Sie heißen “Panorama”, “Frontal21” oder „FocusTV“. Ihr Ziel ist immer gleich: Spieler in Deutschland, pauschalieren, diffamieren und kriminalisieren.Die Jäger sitzen vor dem Quotenmesser, ihre Waffe ist die Dummheit der Bevölkerung. Doch in letzter Zeit wird immer wieder die Frage gestellt, ob derartige Berichte Auslöser sein können für tatsächliche Greueltaten. Spieler wollen die so genannten Hetzberichte jetzt verbieten lassen. Die Bundesjustizministerin ist dagegen.

Gefunden hab ich dieses Zitat im Forum zu dieser Panorama-Sendung. Neben einigen Hinweisen darauf, dass in der Sendung Szenen gezeigt wurden, die aus in Deutschland nicht erhältlichen (oder gar indizierten) Versionen von Spielen stammen. Auch ist die Rede davon, dass offenbar in den gezeigten Szenen Spielmodifikationen zum Einsatz kamen, die in Deutschland nicht zugelassen sind.

Das Ziel ist klar: Stimmungsmache, die neuen Gesetzen einen Boden bereiten soll. Dass dabei gezielt Falschaussagen getroffen werden und Reizwörter und -bilder zum Einsatz kommen ist Methode. So wurden auch schon ECHTE Kriege vorbereitet…

Ich frag mich im Augenblick nur, wer schlimmer ist: Menschen, die Computerspiele spielen und dabei den einen oder anderen Pixelgegner „töten“ oder Menschen, die wider besseren Wissens gezielt Menschen manipulieren.

Ich hoffe, den Beitrag in Kürze auf irgeneinem Videoportal zu finden, um mir das Bild, was ich mir im Augenblick durch die Beiträge im Forum machen musste, entweder bestätigen oder widerlegen zu lassen. Dabei fällt mir grad ein: Schon übel wenn die ÖRs Rundfunkgebühren für internettaugliche PCs kassieren und man sich die Beiträge dann doch aus irgendeinem Videoportal suchen muss.

Manchmal lohnt es sich, genauer zu schauen. Der Beitrag ist durchaus als Video verfügbar: Morden und Foltern als Freizeitspaß. Danke Sven!

Irgendwie bin ich grad sehr gereizt, nachdem ich dieses Machwerk gesehen habe. Welcher Paragraf schützt eigentlich Computerspieler vor derartigen Diffamierungen? Mit welchem Recht darf so etwas gesendet werden? Solche Aussagen zu hören löst bei mir um ein Vielfaches mehr Aggressionen aus, als es irgendein Computerspiel jemals könnte.

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