Wenn Blogger Blogger anzeigen (Update)

OMG, es ist doch einfach nur völlig daneben, wenn man eine private Meinungsverschiedenheit auf dem Rechtsweg klären will. Zivilisierte Menschen mit ein klein wenig Verstand sollten doch eigentlich nur 2 Möglichkeiten kennen, mit einer Meinungsdifferenz umzugehen: Entweder man spricht sich aus und klärt die Dinge, was nicht zwingend die Differenz aus dem Wege räumen wird, aber zumindest für saubere Luft sorgt. Oder man ignoriert sich und geht sich aus dem Weg.

Einen weitaus abgefahreneren Weg geht ein Blogger aus Düsseldorf, der nun Strafanzeige gegen einen schweizer Blogger erstattet hat. Der Grund: Der schweizer Blogger hatte in einem Beitrag Exkanzler Schröder als „Gazprom-Söldner“ betitelt. Was der gute Deutsche sich natürlich nicht gefallen lassen darf und somit prompt Strafanzeige wegen Ehrverletzung, übler Nachrede sowie Verleumdung erstattet. Dumm nur, dass die Aussage nicht ihn betraf und somit diese Strafanzeige vollkommener Unsinn ist. Rein rechtlich gesehen. Menschlich ist sie das ja ohnehin…

Update: Der Vollständigkeit und Fairness halber möchte ich hier auch einen Beitrag der andere Seite verlinken. Wie immer in solchen Fällen fühlen sich beide Seiten im Recht und für einen Außenstehenden wie mich ist letzten Endes nicht nachvollziehbar, wer wann was in welcher Form gesagt oder geschrieben hat. Ebenso wenig ist nachvollziehbar, wer tatsächlich im Recht ist und irgendwie läuft es am Ende doch immer darauf hinaus, dass eigentlich alle ein wenig Recht und ein wenig Unrecht haben.

Genau aus diesem Grund ist für mich persönlich eben absolut nicht nachvollziehbar, weshalb es zu einer Strafanzeige kommen muss, weshalb sich Staatsanwälte um so eine Sache kümmern müssen. Die Sache schaukelt sich so unnötig hoch, am Ende verlieren alle und der Rest (die Blogosphäre) steht kopfschüttelnd oder gar hämisch grinsend daneben. Und wem hat es dann genützt?

Tags: , , ,

links for 2007-06-16

  • TYPOlight webCMS is a powerful web content management system that specializes in accessibility (back end and front end) and uses XHTML and CSS to generate W3C/WAI compliant pages. It was developed by Leo Feyer in 2004 and has been released under GPL.
Tags:

Kunst gegen flickr-Zensur

Der Protest gegen die Zensur durch flickr/Yahoo! nimmt in den diversen Gruppen gegen Zensur immer weiter zu. Und immer mehr Menschen verleihen ihrem Unmut auf künstlerische Weise Ausdruck. Nahezu überall findet man inzwischen in den Kommentaren zu Bildern oder in den Foren Postings, die sich gegen die Zensur und Bevormundung wenden.

Niemand regt sich wirklich darüber auf, keine Nacktfotos mehr sehen zu können, der Ärger richtet sich gegen die Bevormundung und gegen die Tatsache, nicht mehr selbst entscheiden zu können, was man sehen will. Vor allem weil es in den meisten Fällen Bilder betrifft, die nach deutschem Recht nicht mal ansatzweise als problematisch einzustufen wären.

Yahoo! beruft sich auf den strengen deutschen Jugendschutz und die strengen deutschen Gesetze zur Altersverifizierung. Und indirekt richtet sich somit der Protest auch gegen deutsche Gesetze und Vorschriften, gegen die Leidenschaft, mit der deutsche Behörden alles erdenkliche strengen Regeln und Normen unterwerfen. Nichts darf „einfach so“ gehen, alles muss strengstens geregelt sein. Und so nach und nach macht sich die Erkenntnis breit, dass „Web2.0“ sich nicht so einfach den deutschen Normen und Regeln unterziehen lässt. Und Yahoo!s vorauseilender Gehorsam zeigt den deutschen flickr-Nutzern nun, wie schnell wir Deutschen aufgrund unserer Gesetze aus Bereichen im Internet ausgeschlossen werden können, die bislang recht sorglos und unbefangen genutzt werden konnten.

Das Löschen diverser Seiten aus dem Google-Index für Deutschland wurde in der Vergangenheit zur Kenntnis genommen, wirklich gestört hat es jedoch niemanden. Im Fall von flickr zeigt sich jetzt jedoch die Absurdität, die aufgrund deutscher Gesetze möglich ist, welcher Willkür wir Deutschen zum Teil unterworfen sind. Es geht eben nicht „nur um Bilder“, es geht um die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, was man sehen will und was nicht. Und da es in diesem Fall Bereiche betrifft, an die niemand auch nur im Traum gedacht hätte, formiert sich nun der Widerstand und bringt Proteste hervor. Die in Form von Kunst vorgebracht werden, was ich persönlich eben besonders beeindruckend finde.

Die Tatsache, dass sich diesen Protesten sehr viele flickr-User anschließen, die nicht aus Deutschland stammen und somit von diesen Zensurmaßnahmen eigentlich nicht betroffen sind ist auf die Tatsache zurück zu führen, dass man auch im Ausland bislang der Auffassung war, Deutschland sei ein freiheitliches Land. Dass dies in verschiedenen Bereichen eben nicht ganz so zutrifft, ruft nun Erstaunen hervor, wie man in vielen Beiträgen lesen kann. Und führt zur Unterstützung der deutschen Nutzern in ihren Protestaktionen.

Ich habe hier mal ein paar Bilder herausgekramt, die im Rahmen dieser Protestaktion entstanden sind. Man kann stundenlang durch flickr wuseln und findet noch viele weitere Bilder und Beiträge. Die Beispiele hier sind mir lediglich auf Anhieb aufgefallen, deshalb stehen sie hier beispielhaft für viele andere.

die Schere im Kopf

We strike!

flickr restricted

yes....NO

against censorship

Against censorship

Please censor me!

censorship

big red cock

Tags: , , , , ,

Fragen über Fragen

Ich hab mich vor ein paar Tagen nun endlich einmal bei 103bees.com angemeldet. Den Service wollte ich seit geraumer Zeit schon mal antesten, einfach aus Neugier. Denn 103bees, so hab ich gelesen, wertet besonders schön und ausführlich aus, wie viele Besucher über welche Suchanfragen von welcher Suchmaschine kommen.

Ein recht nettes Feature ist der Bereich „Latest Questions“/“Top Questions“. Hier werden Suchanfragen aufgelistet, die, nunja, wie eine Frage klingen oder tatsächlich als Frage formuliert wurden. Und hier findet man hin und wieder auch sehr schöne Fragen, aktuell bei mir beispielsweise:

„wie sicher ist youporn.com?“

OK, dass sowas in der Art dabei sein musste war klar. Derartiges finde ich nun täglich, ist nichts herausragendes. Was mich eher etwas stutzig machte war die Frage

„wo findet man hinrichtungsvideos?“

Wie bitte? Was willst Du denn damit? Das ist schon ein wenig krank, meinst Du nicht? Da helfe ich mit meinem Blog doch lieber Menschen bei Fragen wie

„wie mach ich auberginensalat?“

Nicht beantworten kann ich jedoch die Fragen

„was will derjenige mit meinen daten?“

oder

„wie wird man callboy?“ (4 mal in 3 Tagen gefragt!)

Sorry, da solltet ihr dann besser denjenigen fragen. In beiden Fällen.
Und eine ganz besonders interessante Frage habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Die Frage lautet:

„warum interessiert mich ads?“

Hmmm…

Nachtrag: Eben gefunden und mangels Verständnis natürlich nicht beantwortet. Aber lesenswert ist diese Frage trotzdem:

„wie man kostenlose einladung geschrieben wird?“

Tags: , , , , ,