WoW und das Lenovo T60

Ich habe nun seit knapp 2 Wochen ein Lenovo Thinkpad T60 mit Core 2 Duo 2,16GHz, 3GB RAM, ATI X1400 und war bislang der Auffassung, eigentlich ein recht aktuelles und leistungsstarkes Notebook zu besitzen. OK…ich besitze es nicht tatsächlich, es gehört natürlich der Firma, für die ich arbeite. Somit ist es selbstverständlich ein Arbeits-Notebook und kein Spielzeug.

Dennoch habe ich mich mal daran gemacht und mir World of Warcraft auf das Notebook installiert. Der Gedanke war: Wenn ich wieder unterwegs bin und abends im Hotel sitze, dann kann ich mich gelegentlich auch mal von da aus einloggen und losziehen. Das war zumindest die Idee.

In der Praxis habe ich nun gestern Abend mal World of Warcraft auf dem Notebook gespielt. Oder sagen wir richtiger: Ich wollte es und hab es zumindest versucht. Denn praktisch war es unmöglich, WoW zu spielen.

Das Grauen beginnt schon bei der Anmeldung. Die Eingabe der Benutzerdaten artet schon zum Geduldsspiel aus: die Buchstaben erscheinen im Abstand von 3-4 Sekunden in der Eingabemaske (nein, ich tippe NICHT so langsam). Die Anmeldung im Spiel geht dann wieder ruck zuck. Einmal drin, fällt zunächst folgendes auf: Die Animationen der Umgebung und der anderen Spieler oder NPCs ist flüssig und sieht gut aus. Bis auf den Haken, dass alle paar Sekunden alles ganz kurz steht. Vielleicht für 0,1-0,5 Sekunden, dann geht es flüssig weiter. Unabhängig von der Auflösung (und ich hab wirklich nahezu alle ausprobiert). Versuche ich nun aber, mit Hilfe der Tastatur oder der Maus meinen Charakter zu steuern, dann kommt der große Schock. Die Verzögerung für jede Aktion beträgt ebenfalls mindestens eine, oft mehrere Sekunden. Versuche ich, etwas in den Chat zu schreiben, dann erlebe ich den gleichen Effekt wie bei der Anmeldung: die Buchstaben erscheinen beim flüssigen Schreiben im Abstand von 3-4 Sekunden, schreib ich etwas schneller, dann werden sie verschluckt oder, und das ist besonders krass, sie werden zunächst übersprungen und erscheinen später. Aus „Hallo Leute“ wird so „Halutelo Le“. Kein Blödsinn, hab ich 2 mal so erlebt gestern Abend.

Selbstverständlich habe ich dann noch die üblichen Treiber-, Update- und Downgrade-Spielchen versucht, half alles nichts. Entweder irre ich mich komplett hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des X1400 Mobile oder irgendetwas auf dem Lenovo stört ungemein und bremst das System beim Spielen abartig aus. So, wie es jetzt aussieht, wird das wohl nichts mit der abendlichen Ablenkung im Hotel.

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Google Pagerank einfach selbst definieren?

Muahahahaha…es ist manchmal wirklich göttlich, welch „hilfreiche“ Tipps zum Thema SEO doch im Internet herumgeistern. Wirken manche davon einfach nur ein wenig esoterisch, sind andere hingegen richtiggehend lustig. Wie beispielsweise der, den ich als Link heute hier gesehen habe: Googles PageRank(TM)-Wert im META-Element einer Webseite festlegen.

Mit Hilfe des Meta-Tags „Pagerank“ soll es also möglich sein, den Pagerank für die eigene Seite selbst festzulegen. Super genial, warum bin ich da nicht schon viel früher drauf gekommen??? :mrgreen: Einfach nur meta name=”pagerank” content=”6″ und meta name=”gg.pagerank” content=”6″ in den Header und fertig ist der Lack.

Noch besser ist allerdings die Möglichkeit, die Position der eigenen Seite in den Suchergebnissen festzulegen. Das geht wie folgt:

<meta name="gg.position" content="first-page">

Leute, erstklassiger Spaß, wirklich. Aber bitte kennzeichnet sowas doch besser als Satire, es gibt nämlich tatsächlich Menschen, die das ernst nehmen 😉

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Danke Dirk!

Nachdem inzwischen schon beinahe 300 Blogger ihre Kommentare und Trackbacks zur Schließung von Blogscout hinterlassen haben bleibt mir nur noch eins zu sagen:

Danke Dirk, war eine tolle Zeit mit Dir und Blogscout!

Ein wenig schade find ich es schon, dass uns dieser Dienst nun verloren geht, dennoch kann ich die Beweggründe nachvollziehen. Will jetzt auch nicht in Wehmut ersaufen sondern einfach nur Danke sagen.

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Kettenmail for Animal Rights

Oder: Wie man mit einer dummen Kettenmail einer guten Sache schaden kann.

Soviel schon mal vorab, bevor mir hier jemand irgendetwas unterstellen will oder mitten im Text erbost zu lesen aufhört, um mich in den Kommentaren zu beschimpfen… Bitte erst einmal den Beitrag zu Ende lesen, ok?

2-4 Mal im Monat landet in einem meiner Postfächer mindestens eine Kettenmail zu irgendeinem gerade jetzt „heißen Thema“, ganz wichtig, Priorität hoch und mit einem möglichst reißerischen Betreff. Weitergeleitet von irgend jemandem aus meinem engeren oder weiteren Bekanntenkreis. Mal ist es ein leukämiekrankes Kind, das nächste Mal eine an MS erkrankte Mutter von 27 Kindern und so weiter. Inhalt meistens: Wir müssen alle helfen, indem wir die Mail an alle weiterleiten, die wir kennen. Inzwischen reagiere ich auf derartige Mails recht allergisch. Vor allem, weil sie sich in den allermeisten Fällen als x-te Variante eines uralten Hoaxes entpuppen.

Heute hatte ich wieder eine solche Mail in der ePost: Tierschutz gegen Zustände in Spanien. PETA-Aktion: Dringend 500 Unterschriften benötigt !!!!!“

Mal davon ab, dass ich Mails mit vielen Ausrufezeichen im Subject schon mal gar nicht mag – der Inhalt ist wieder einmal hanebüchener Unsinn. Aber schauen wir uns den Text erst einmal an:

„Hallo liebe Tierfreunde,

bitte schaut euch dieses Video an, denn das ist das schlimmste, das ich in meiner ganzen Tierschutzzeit je gesehen habe.
Ich habe es aus Spanien zugesandt bekommen … es ist zwar im Text in Spanisch verfasst – aber egal, wer auch immer das Video anklickt, benötigt keine Übersetzung mehr für das Grauen, was dort passiert! Ich bitte, daß keine Kinder in der Nähe sind, wenn ihr dieses Video anschaut! Bitte macht es Kindern auf keinen Fall zugänglich! Ich habe das Video nicht bis zum Schluß geschafft …. aber gerade deshalb ist Peta dringend auf diese Unterschriften angewiesen!

Bitte unterzeichnet mit! Es geht über das normale Fassungsvermögen hinaus!
Wenn 500 Unterschriften rekrutiert wurden, sende diese bitte an die Mail Adresse, von PETA“

Darunter dann der Link zu einem Video, welches tatsächlich ziemlich schrecklich sein soll. Ich habe es mir nicht angesehen weil ich weiß, dass weder mein Magen noch meine Nerven derartiges vertragen. Und ich werde aus Rücksicht auf die Nerven anderer auch sicher keinen Link zu diesem Video posten.

Aber warum rege ich mich über solch eine Mail auf, wenn das Video doch so schrecklich Dinge zeigt, die Tieren angetan werden? Sollte ich diese Aktion nicht besser unterstützen?

Nein, sollte ich nicht! Und zwar aus verschiedenen Gründen.

Grund Nummer 1: Schon der Betreff ist eine Lüge! Das Video existiert tatsächlich auf der WebSite von PETA, in deren Namen diese Mail angeblich (!!!) durch die Welt geschickt wird. Allerdings wird das Video auf der WebSite mit folgendem Titel präsentiert: „Chinese Fur Farm“. Hier wird also der Link zu einem ziemlich üblen Video durch die Gegend geschickt und dazu geschrieben: die Spanier sinds gewesen. Klasse Aktion! Wir gehen jetzt alle los und üben Druck auf Spanien aus, buchen keine Reisen mehr in dieses Land. Die werden schon sehen was wir mit ihnen machen, die Spanier! Und währenddessen macht man in China munter weiter…

Grund Nummer 2: Es sollen in dieser Mail also Unterschriften für eine Petition gesammelt werden. 500 Stück an der Zahl. Was bitte versprechen sich die Macher davon? Was wird wohl mit der Liste der Namen passieren? Sie wird ausgedruckt und irgendeiner Regierung vorgelegt, damit die etwas unternehmen?
Hier mal was zum nachdenken: Ich setze eine Mail auf, in der ich zur Unterschriftenaktion gegen Vegetarier aufrufe, weil die meiner Nahrung das Futter wegfressen. Und darunter setze ich eine Liste mit 500 Namen. Oder 5000. Fertig, ich hab meine Petition, ich gehe jetzt zum Europarat und knall sie denen auf den Tisch! Hab ich so per eMail eingesammelt… Alles klar? 😉

Grund Nummer 3: Ich verabscheue es zutiefst, wenn jemand (selbst im Namen einer guten Sache) Schock-Videos und -Bilder durch die Welt schickt, um irgendetwas zu erreichen. Ich muss keine Videos von zerfetzten Körpern sehen, um gegen Landminen zu sein! Ich muss auch kein Video sehen, auf dem ein Kind überrollt wird um mir merken zu können, dass man in der Nähe einer Schule maximal 30km/h fährt! Wer versucht, mich auf diese Weise für eine Sache zu gewinnen, wird eher meine Abneigung zu spüren bekommen. Auch weil man nie verhindern kann, dass eine derartige Mail vielleicht doch mal bei einem Kind landet. Muss in meinen Augen nicht sein, sorry.

Grund Nummer 4: Es handelt sich bei dieser Mail um die Neuauflage eines seit längerem bekannten Hoaxes. Irgend jemand hat das Teil wohl wieder ausgegraben und plötzlich ist wieder alles ganz aktuell und dringend…

Tja, was will ich nun mit diesen vielen Worten zu dieser Mail sagen?
Ganz einfach: Denkt nach, bevor Ihr solchen Unsinn einfach so weiterleitet. Klar, das Video geht den meisten an die Nieren, macht betroffen. Genau wie die herzzerreißend rührseligen Geschichten in anderen Kettenmails. Genau in diesem Moment setzt dann der Verstand aus und man befolgt buchstabengetreu sämtliche Anweisungen in der Mail. Und fühlt sich hinterher ein klein wenig besser – man hat ja jetzt etwas gutes getan, man hat seinen Teil dazu beigetragen, dass damit bald Schluss sein wird. Das eigene Gewissen ist wieder beruhigt und man kann sich wieder entspannt zurücklehnen.

Und genau hierin liegt die Gefahr solcher Mails. Jeder mag sich mal ein klein wenig in sich selbst hineinversetzen und überlegen, ob ich da nicht eben gerade auch auf ihn/sie bezogen richtig lag… Das Gewissen ist beruhigt, man schläft wieder besser, die Welt ist schön, ich habe meinen Beitrag dazu geleistet. Nichts von dem ist wahr, niemandem wurde geholfen und an den Zuständen ändert sich nichts, nur weil ich eine Mail weitergeleitet habe und meinen Freunden den Brechreiz und das Entsetzen frei Haus geliefert habe.

Wenn Ihr tatsächlich etwas tun wollt, nachdem Euer Gewissen wach gerüttelt wurde, dann spendet dem Tierschutz, PETA, Greenpeace oder weiß der Geier ein paar Euro oder bietet Eure Unterstützung an. Damit erreicht Ihr tatsächlich etwas. Vielleicht nicht viel, aber definitiv viel mehr, als durch das Weiterleiten einer eMail.

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