Der Protest gegen die Zensur durch flickr/Yahoo! nimmt in den diversen Gruppen gegen Zensur immer weiter zu. Und immer mehr Menschen verleihen ihrem Unmut auf künstlerische Weise Ausdruck. Nahezu überall findet man inzwischen in den Kommentaren zu Bildern oder in den Foren Postings, die sich gegen die Zensur und Bevormundung wenden.
Niemand regt sich wirklich darüber auf, keine Nacktfotos mehr sehen zu können, der Ärger richtet sich gegen die Bevormundung und gegen die Tatsache, nicht mehr selbst entscheiden zu können, was man sehen will. Vor allem weil es in den meisten Fällen Bilder betrifft, die nach deutschem Recht nicht mal ansatzweise als problematisch einzustufen wären.
Yahoo! beruft sich auf den strengen deutschen Jugendschutz und die strengen deutschen Gesetze zur Altersverifizierung. Und indirekt richtet sich somit der Protest auch gegen deutsche Gesetze und Vorschriften, gegen die Leidenschaft, mit der deutsche Behörden alles erdenkliche strengen Regeln und Normen unterwerfen. Nichts darf „einfach so“ gehen, alles muss strengstens geregelt sein. Und so nach und nach macht sich die Erkenntnis breit, dass „Web2.0“ sich nicht so einfach den deutschen Normen und Regeln unterziehen lässt. Und Yahoo!s vorauseilender Gehorsam zeigt den deutschen flickr-Nutzern nun, wie schnell wir Deutschen aufgrund unserer Gesetze aus Bereichen im Internet ausgeschlossen werden können, die bislang recht sorglos und unbefangen genutzt werden konnten.
Das Löschen diverser Seiten aus dem Google-Index für Deutschland wurde in der Vergangenheit zur Kenntnis genommen, wirklich gestört hat es jedoch niemanden. Im Fall von flickr zeigt sich jetzt jedoch die Absurdität, die aufgrund deutscher Gesetze möglich ist, welcher Willkür wir Deutschen zum Teil unterworfen sind. Es geht eben nicht „nur um Bilder“, es geht um die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, was man sehen will und was nicht. Und da es in diesem Fall Bereiche betrifft, an die niemand auch nur im Traum gedacht hätte, formiert sich nun der Widerstand und bringt Proteste hervor. Die in Form von Kunst vorgebracht werden, was ich persönlich eben besonders beeindruckend finde.
Die Tatsache, dass sich diesen Protesten sehr viele flickr-User anschließen, die nicht aus Deutschland stammen und somit von diesen Zensurmaßnahmen eigentlich nicht betroffen sind ist auf die Tatsache zurück zu führen, dass man auch im Ausland bislang der Auffassung war, Deutschland sei ein freiheitliches Land. Dass dies in verschiedenen Bereichen eben nicht ganz so zutrifft, ruft nun Erstaunen hervor, wie man in vielen Beiträgen lesen kann. Und führt zur Unterstützung der deutschen Nutzern in ihren Protestaktionen.
Ich habe hier mal ein paar Bilder herausgekramt, die im Rahmen dieser Protestaktion entstanden sind. Man kann stundenlang durch flickr wuseln und findet noch viele weitere Bilder und Beiträge. Die Beispiele hier sind mir lediglich auf Anhieb aufgefallen, deshalb stehen sie hier beispielhaft für viele andere.