Wider das Vergessen

Ältere Menschen haben häufig ein paar Probleme mit dem Gedächtnis, das ist bekannt. Im Normalfall ist davon jedoch das Kurzzeitgedächtnis betroffen, an lang zurückliegende Ereignisse können sich die betroffenen Menschen in der Regel ohne Schwierigkeiten erinnern („…damals kurz nach dem Krieg…“, wer kennt nicht diese Erzählungen…).

Anders unser Bundesdatenmessi. An die eine oder andere zurückliegende Begebenheit scheint er sich nicht mehr so recht erinnern zu können, deshalb ist es schön und hilfreich, wenn andere diese wieder in Erinnerung rufen.  Gerade mal 30 Jahre ist es her, dass in einem Protokoll einer Sitzung des Sportausschusses im Deutschen Bundestag ein paar denkwürdige Zeilen niedergeschrieben wurden, die zwischenzeitlich in einem Buch wie folgt dokumentiert sind:

„Der damalige Abgeordnete und Jurist Dr. Wolfgang Schäuble, später als Innenminister für den Spitzensport zuständig, gab grundlegend zu bedenken, ob es statt der gerade beschlossenen Grundsatzerklärung (gegen Doping) nicht richtiger sei, zu sagen: Wir wollen diese Mittel nur sehr eingeschränkt und nur unter der absolut verantwortlichen Kontrolle der Sportmediziner…einsetzen …, weil es offenbar Disziplinen gibt, in denen heute ohne den Einsatz dieser Mittel der leistungssportliche Wettbewerb in der Weltkonkurrenz nicht mehr mitgehalten werden kann.“

Aha. Wie war noch vor wenigen Tagen angesichts der Dopinggeständnisse im Radsport aus dem Mund unseres Bundesdatenmessis zu hören?

„Für den Sport ist das ein schwerer Schlag. Ich bin erschüttert, dass in einem solchen Maße gelogen und betrogen worden ist. Es muss nun geprüft werden, ob Steuermittel missbräuchlich verwendet worden sind.“

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen.

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