13. Feb, 2006
Unter dem Titel „Sehr geehrte Frau Schönwald“ veröffentlicht das Winzerblock einen recht dreisten Versuch, mittels einer scheinbar unverfänglichen Anfrage per Fax Geld zu „verdienen“. Das Fax erweckt beim Empfänger den Eindruck, die Firma „HUNOLD & NAUM Transporte mit Tradition“ aus Bamberg (www.hunoldundnaum.de) erbittet eine Auskunft und stellt einen Auftrag in Aussicht. Schaut man etwas genauer hin, sticht die Faxnummer ins Auge: sie beginnt mit 09005.
In den AGB’s auf der recht offensichtlich eilig zusammengezimmerten WebSite finden sich weitere Details zur Faxnummer: (Zitat) „EUR 29,83 pro Anwahl als Bearbeitungsgebühr“. Ahja…
Auf dem Fax und im Logo des „Unternehmens“ ist von Transporten die Rede, in den AGB’s jedoch von (Zitat) „Eine Aufgabe der Hunold & Naum Bamberg Kft besteht in der Präsentation und Bewerbung deutscher Unternehmungen.“
Laut Impressum auf der WebSite ist der Sitz des „Unternehmens“ Hunold & Naum Bamberg Kft der Ort Bajot in Ungarn. Inhaber der Domain hunoldundnaum.de ist laut DeNIC jedoch ein Herr J. G. aus Wasserburg a. Inn…
Nicht nur, dass dieser Versuch der Abzocke ziemlich dreist ist, es ist auch verdammt dumm und billig aufgezogen. Ich hoffe zudem, Betroffene werden Musterexemplare dieses Faxes an die zuständigen Stellen weiterleiten.
via Basic Thinking
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9. Feb, 2006
Ein Eintrag im Agenturblock zum Thema Markenführung in Suchmaschinen hat mich gestern zum Schmunzeln angeregt, da er mich einfach zu sehr an ein typisches Erlebnis erinnert:
Vor einiger Zeit hatte ich für die Firma eines sehr guten Freundes (im Bereich Lebensmittel) eine WebSite erstellt. Sie basierte auf einem Open-Source-CMS, war designtechnisch sicherlich nicht die raffinierteste, aber dennoch schön anzusehen, einfach zu bedienen und informativ. Und Google mochte sie… Und da an der Firma ein kleiner Laden angeschlossen ist, der die hauseigenen Produkte verkauft, wurde wöchentlich für neue Inhalte gesorgt: die Angebote der Woche sowie, passend dazu, ein bis 2 Rezepte für den Hobbykoch. Die Besucherzahlen stiegen ständig, ein Großteil der Besucher kam von Google über die Rezepte auf die Seite. Soweit, so gut.
Aber es kam wie es immer kommt: Seine Werbeagentur, die für ihn sämtliche Werbungen und Drucksachen entwirft, überzeugte ihn davon, dass dringend ein neuer Internetauftritt gestaltet werden müsste. Logischerweise stylish, 1 zu 1 den Prospekten entsprechend. Und da ich zu dieser Zeit viel unterwegs war und ihm nicht zur Verfügung stand, stimmte er zu und gab den Auftrag an die Werbeagentur. Ich erfuhr davon, als ich seine WebSite mal wieder besuchte und leicht irritiert auf meinem Monitor das neue Design bestaunte. Ein 800×600 Pixel kleines Klötzchen inmitten eines riesigen Rahmens – und komplett in Flash erstellt. Abgesehen von den Laderoutinen für das Flashfilmchen 0 Zeilen HTML-Code. Jedes einzelne Wort des Internetauftrittes in Flash eingebettet. Ich rief ihn an, versuchte ihm klar zu machen, was er sich damit angetan hat – vergeblich. „Sieht einfach verdammt geil aus“ war sein einziger Kommentar darauf. Sinngemäß.
Mit Mühe und Not konnte ich ihn und die Agentur davon überzeugen, zumindest eine kleine einleitende HTML-Seite vorzuschalten, um Google wenigstens etwas Futter zu liefern und den Flash-Abstinenzlern zumindest ein paar Wortbrocken zu gönnen.
Wie ich es vorhergesagt hatte, nehmen seine Besucherzahlen seitdem beständig ab. In Google findet man ihn nur noch über den Firmennahmen, wer den kennt, kann die Seite auch direkt besuchen. Und gestern nun stolpere ich über diesen wundervollen Blogeintrag. Selbstverständlich habe ich ihm den Link dorthin mit einem kurzen Kommentar gemailt. Und heute nun seine Reaktion: „Wann hast Du Zeit, meine Seite mal wieder komplett zu überarbeiten?“
Manchmal muss man einfach nur hartnäckig bleiben.
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