Gutes Marketing oder späte Einsicht?
Apple fordert laut Stern die 4 Top-Player der Musikindustrie auf, ihre Musik in Zukunft ohne DRM und Kopierschutz zu verkaufen. Es hätte sich gezeigt, dass damit Raubkopien nicht verhindert werden können.
Diese Erkenntnis ist wahrlich nicht neu, neu ist lediglich, dass sie von jemandem geäußert wurde, der seit einiger Zeit in großem Stil DRM-verseuchte Songs verkauft. Gut, man könnte meinen die Erkenntnis käme daher, dass die eigene Lösung letztlich auch nur nichts taugt und damit, wie es die deutsche Phonoindustrie tut, Apple Scheinheiligkeit vorwerfen.
So weit würde ich allerdings nicht gehen. Ich würde eher sagen: Apple sind die ersten von den Großen in der Branche, die das regelmäßige Knacken irgendwelcher Kopierschutzmechanismen und technischer Nutzungsbeschränkungen endlich mal als das ansehen, was es tatsächlich ist: Der Beweis, dass die ganzen Mühen und Ausgaben für die Entwicklung immer neuerer und „besserer“ Kopierschutzmaßnahmen letztlich alle für die Katz sind. Weil sie durch die Bank weg irgendwann ja doch alle aufgebrochen werden.
Und nein, ich reite nicht auf der „Alles-für-lau“-Welle. Ich bin allerdings der Meinung, dass man für sein Geld auch erwarten können sollte, gekaufte Dinge auch so nutzen zu können, wie man es selbst für richtig erachtet. Und sei es nur, dass ich einen Song eben nicht nur auf einem speziellen Gerät hören möchte, sondern ihn mir liebend gern auch auf CD brennen und im Auto anhören würde. Ohne mehrfach für dieses „Recht“ zu zahlen…