Wir zensieren das Internet Teil 2

Vorhin schrieb ich noch über die Zensurversuche im Fall von Youporn.com, schon stolpere ich bei Golem über den nächsten Fall: Google soll Links zu HD-DVD-Keys entfernen. Auf diese Weise soll nun offenbar sozusagen in zweiter Stufe der Kopierschutz AACS für HD-DVD sicherer gemacht werden. Zudem soll Google in Zukunft verhindern, dass Seiten mit HD-DVD-Keys im Index auftauchen und verlinkt werden.

Liebes AACS-Konsortium: Es gibt keinen absolut sicheren Kopierschutz! Solange irgendein System auf die entsprechenden Daten zugreifen können muss, wird sich auch der zugehörige Kopierschutz aushebeln lassen. Immer! Notiert Euch das als Leitsatz für die Zukunft. Und je mehr Geld Ihr in die Entwicklung irgendeines Kopierschutz- oder DRM-Systems hineinsteckt, um so größer wird der Ansporn sein, dieses zu knacken oder zu umgehen. Punkt. Verkauft Eure Produkte ohne Eure Kunden zu gängeln oder gar zu nötigen und das Ganze auch noch zu einem angemessenen Preis. Und schon werden viele „Probleme“ der Vergangenheit angehören…

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Gutes Marketing oder späte Einsicht?

Apple fordert laut Stern die 4 Top-Player der Musikindustrie auf, ihre Musik in Zukunft ohne DRM und Kopierschutz zu verkaufen. Es hätte sich gezeigt, dass damit Raubkopien nicht verhindert werden können.

Diese Erkenntnis ist wahrlich nicht neu, neu ist lediglich, dass sie von jemandem geäußert wurde, der seit einiger Zeit in großem Stil DRM-verseuchte Songs verkauft. Gut, man könnte meinen die Erkenntnis käme daher, dass die eigene Lösung letztlich auch nur nichts taugt und damit, wie es die deutsche Phonoindustrie tut, Apple Scheinheiligkeit vorwerfen.
So weit würde ich allerdings nicht gehen. Ich würde eher sagen: Apple sind die ersten von den Großen in der Branche, die das regelmäßige Knacken irgendwelcher Kopierschutzmechanismen und technischer Nutzungsbeschränkungen endlich mal als das ansehen, was es tatsächlich ist: Der Beweis, dass die ganzen Mühen und Ausgaben für die Entwicklung immer neuerer und „besserer“ Kopierschutzmaßnahmen letztlich alle für die Katz sind. Weil sie durch die Bank weg irgendwann ja doch alle aufgebrochen werden.

Und nein, ich reite nicht auf der „Alles-für-lau“-Welle. Ich bin allerdings der Meinung, dass man für sein Geld auch erwarten können sollte, gekaufte Dinge auch so nutzen zu können, wie man es selbst für richtig erachtet. Und sei es nur, dass ich einen Song eben nicht nur auf einem speziellen Gerät hören möchte, sondern ihn mir liebend gern auch auf CD brennen und im Auto anhören würde. Ohne mehrfach für dieses „Recht“ zu zahlen…

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Blue-ray-Disc nun auch kopierbar?

Würde mich nicht wundern, wenn an dieser Meldung etwas dran ist.

Nachdem HD-DVD ja nun relativ problemlos kopierbar ist, war es nun noch eine Frage der Zeit, bis das jemand auch bei Blue-ray schafft. Und von diesem Punkt an ist es nur noch ein kleiner Schritt zu benutzerfreundlichen Methoden 😉

Allerdings bezweifle ich, dass die Industrie irgendwann die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen um einen unknackbaren Kopierschutz erkennt. Alles, aber auch alles, was irgendwie abgespielt werden kann, wird auch kopierbar sein. An irgendeiner Stelle wird man immer Zugriff auf die Daten oder Schlüssel haben. Und da ist der Ansatzpunkt. Auch bei AACS auf HD-DVD oder Blue-ray. Oder wie auch immer zukünftige Versuche heißen mögen…

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AACS geknackt!

Advanced Access Contents System (AACS), das ach so innovative und unknackbare Digital Right Management der Zukunft, wurde geknackt. Eingesetzt wird dieses System derzeit für HD-DVD und Blue-ray-Discs und soll den Schutz hochauflösender Inhalte sicherstellen. In der Praxis sieht das wie folgt aus:
Sämtliche hochauflösenden Inhalte werden per HDCP verschlüsselt und übertragen. Unterstützt ein Gerät in der Kette (beispielsweise der Fernseher) nicht HDCP, werden die Inhalte kastriert (also in minderwertiger Qualität) dargestellt, wenn überhaupt. Zudem ist es den modernen Raubrittern Contentanbietern möglich, jederzeit Schlüssel eines bestimmten Gerätetypes zu sperren. Dies soll beispielsweise dann passieren, wenn für diesen Gerätetyp der Schlüssel an die Öffentlichkeit gelangen würde. Das hätte zur Folge, dass all diejenigen, die sich genau diesen Gerätetyp irgendwann einmal gekauft haben, plötzlich ihre Filme nur noch geringauflösend zu sehen bekommen. Also eine Gruppenbestrafung…

Einem findigen Hacker ist es nun gelungen, AACS auszuhebeln, da ein Softwareplayer (ich nehme an es ist der in diesem Beweisvideo gezeigte) seine Schlüssel ungeschützt im Speicher hält und diese somit ausgelesen werden konnten. Im Gegensatz zu AACS ist das Tool zum Entschlüsseln der Inhalte sogar plattformunabhängig, es wurde in Java geschrieben.

Ich hoffe, in nächster Zeit werden noch viele, viele weitere derartige Hacks auftauchen, die AACS nach und nach ad absurdum führen. Die damit verbundene Gruppenhaftung ist mehr als nur eine Unverschämtheit und vielen ein Dorn im Auge, führt diese doch gezielt zur Entrechtung der Verbraucher und zerstört zudem deren Eigentum. Denn als nichts anderes kann man die Zwangskastrierung der Geräte bezeichnen, die Bestandteil von AACS ist. Also gibt es nur 2 mögliche Antworten auf dieses System: nicht kaufen und die Hersteller auflaufen lassen oder aber jeden einzelnen Gerätetyp nach und nach durch Hacks aus dem Verkehr ziehen. Die Klagen gegen die Hersteller werden sicherlich alles dagewesene sprengen, wenn plötzlich alle Besitzer von HDCP-tauglichen Geräten von den Contentanbietern ausgesperrt werden…

via chip

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