Danke Gema!

Die überzogenen Forderungen der Gema sorgen nun dafür, dass Musikvideos auf Youtube nun für deutsche Nutzer zunächst (auf herkömmlichem Weg) nicht mehr erreichbar sind. Wie Golem berichtet, betragen die Forderungen ca. das 50fache von dem, was beispielsweise von der britischen Verwertungsgesellschaft gefordert wird.

Dass selbstverständlich Google ein verstärktes Interesse daran hat, Zahlungen so niedrig wie möglich zu halten und sich daher auch etwas sperrt ist natürlich klar. Aber angesichts solcher Forderungen ist nachvollziehbar, wenn Google Maßnahmen ergreift. Natürlich sollen Künstler einen Anteil daran haben, wenn andere (in diesem Fall indirekt) mit ihrer Arbeit Geld verdienen. Aber ich bezweifle, dass Verwertungsgesellschaften nach dem Modell der Gema der richtige Weg sind. Ich wage sogar zu behaupten, dass sie der denkbar schlechteste Weg für viele Künstler sind.

Aktuell sehe ich noch nichts von den Sperrungen, anderen sind sie bereits bei ganz aktuellen Musikvideos aufgefallen. Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickeln wird.

Tags: , , ,

links for 2009-03-31

Tags:

links for 2009-03-27

Tags:

Kabinett beschließt: Die Internetfilter kommen

Wer noch ernsthaft geglaubt hat, die Diskussion rund um die Filterung des Internets würde in Kabinett oder Regierung auf einem sachlichen Niveau geführt und sorgfältig abgewägt, sieht sich heute der traurigen Realität gegenüber: Kabinett beschließt härtere Bekämpfung heißt es nun.

Was im Klartext nichts anderes bedeutet als: Die Filterung des Internets wird kommen.

Nun ist es ja nicht so, dass es mir nicht bereits seit längerem klar war. Ich habe, so bitter das auch klingen mag, damit gerechnet. Denn es ist mir vollkommen klar, dass die Möglichkeit, ein solches Instrument zur Unterdrückung unliebsamer Inhalte im Internet zu installieren, selbstverständlich von enorm hoher Bedeutung für all diejenigen ist, die bestimmte Inhalte nicht sehen möchten. Bzw. nicht wünschen, dass andere diese sehen.

Warum ich nicht schreibe „Instrument zur Bekämpfung kinderpornographischer Angebote im Internet“? Weil es das nicht ist. Wer auch jetzt immer noch glaubt, es ginge einzig und allein um eine wirksame Bekämpfung der Kinderpornographie bzw. deren Verbreitung, der hat in den letzten Monaten entweder überhaupt nicht aufgepasst oder einfach irgendwann den Faden verloren. Ginge es tatsächlich um die Bekämpfung von KiPo, dann sollte man doch meinen, dass zumindest alle bisher existierenden rechtlichen Möglichkeiten kompromisslos ausgenutzt wurden, oder? Das Gegenteil ist der Fall! Anderenfalls müssten nicht über Monate oder Jahre hinweg Zugriffe auf Seiten gesperrt werden.

Natürlich glauben wir alle nun zu gern, dass die Filterung/Sperrung ausschließlich auf KiPo-Angebote angewendet wird:

Immerhin eine klare Festlegung findet sich in dem Eckpunkte-Papier, und zwar prominent in der Präambel: Danach soll sich das Gesetz ausschließlich mit Zugangssperren für Seiten mit kinderpornografischen Inhalten befassen. Im Windschatten der Von-der-Leyen-Initiative waren eine Reihe weiterer Sperr-Begehrlichkeiten aufgetaucht, zuletzt hatte etwa Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) nach dem Amoklauf von Winnenden Internet-Sperren für Gewalt-Webseiten ins Gespräch gebracht. „Eine Ausweitung auf andere Zwecke ist nicht beabsichtigt“, heißt es dazu deutlich. (spon)

Klar. Die Online-Durchsuchungen dienen ja ebenfalls allein dem Zweck der Terrorbekämpfung. Und die Maut-Daten dienen ja auch allein der Kontrolle der Maut-Abrechnungen.

Wie man mit Kritikern umgeht, demonstriert man derweil schon mal in der Praxis. Wo kämen wir denn auch hin, wenn jeder erfahren könnte, was tatsächlich passiert.

Tags: , , ,