Ärger mit Adultpromotion

Wie es aussieht, gibt es wohl ein wenig Ärger mit Adultpromotion. Einige Blogger hatten im youporn-Boom Banner dieses Anbieters in die entsprechenden Beiträge eingebaut und hofften angesichts der enormen Besucherzahlen auf Klicks. Die blieben auch nicht aus und die Klickraten erreichten schwindelerregende Höhen. Was allerdings auch nicht wirklich verwundert, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt: Die Besucher suchen etwas bestimmtes und landen auf einem Blog, welches bis auf diesen einen Beitrag nichts dergleichen zu bieten hat. Somit erscheint ein (nur in diesem Beitrag geschaltetes) Banner für dieses spezielle Interesse für viele als „Ausweg“. Was eigentlich in Hinblick auf zielgruppengerechte Vermarktung ein kluger Schachzug zu sein scheint.

Allerdings wurde hier offenbar die Rechnung ohne den Anbieter gemacht. Klickraten auf Banner (und Werbung im allgemeinen) bewegen sich in der Regel in Bereichen von 1-5%. Das wissen die Vermarkter natürlich, diese Zahlen sind nichts neues. Jetzt kommt also so ein Blog daher und erzielt Klickraten von über 10%, im Fall von Stereophone gar fast 30%. Natürlich wird hier sofort Betrug gewittert, auch wenn für mich diese Klickraten in so einem Fall durchaus realistisch erscheinen. Die Folge ist nun jedoch, dass Adultpromotion verschiedenen Bloggern die erzielten Umsätze nicht ausbezahlen will. Direkt betroffen sind davon bislang offenbar Stereophone und Blogschrott. Die sich nun (in meinen Augen zu Recht) darüber aufregen, dass hier scheinbar fleißig die Klicks (und wahrscheinlich auch die damit verbundenen Einnahmen) gesammelt wurden und erst nach gezielten Anfragen aufgrund ausbleibender Zahlungen überhaupt mitgeteilt wurde, dass Klickbetrug vermutet wird und es somit keine Kohle gibt. Zudem sind wohl laut Stereophone nachträglich die AGBs angepasst worden, ohne die betroffenen Blogger rechtzeitig über eine Änderung zu informieren. Nicht einmal die Accounts wurden gesperrt, die Klicks wurden nach wie vor akzeptiert. Stimmt das so in dieser Form, dann dürfte so ein Vorgehen vor Gericht wahrscheinlich kaum Bestand haben. Es ist aber durchaus ärgerlich für die Blogger, die hier auf ein nettes Taschengeld gehofft hatten.

Ich habe in der Vergangenheit auf diversen Blogs die tollen Vermarktungstipps im Rahmen der youporn-Welle gelesen und mir da natürlich auch Adultpromotion angesehen, es war ja überall verlinkt und hoch gelobt. Ich habe allerdings der Versuchung widerstanden, mich dort anzumelden. Ich kann nicht mehr bis ins kleinste Detail nachvollziehen, was es genau war, aber mir persönlich war die Sache einfach nicht geheuer, ohne dass ich sagen könnte, woran das genau lag. Aber scheinbar war das so ganz in Ordnung…

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flickr zensiert nur noch ein bisschen

Ein erste kleiner Teilerfolg der Proteste gegen die Zensur durch flickr ist inzwischen erkennbar: Deutsche Nutzer dürfen den SafeSearch Filter nun wieder abschalten.

Nur ein Teilerfolg? Allerdings, denn so ganz der alte Zustand ist noch nicht wiederhergestellt, lediglich als „Moderate“ eingestufte Bilder werden deutschen Nutzern nun wieder gezeigt. Yahoo begründet die Maßnahmen nach wie vor mit deutschem Recht in Sachen Jugendschutz, was in meinen Augen absolut albern ist.
Grund 1: flickr ist definitiv nicht der Ort, an dem unter den Jugendschutz fallende Nutzer nach Porno- oder Gewaltbildchen suchen würden, da gibt es Unmengen andere, weitaus lohnenswertere Seiten
Grund 2: es dürfte einem Anbieter wie Yahoo! sicher nicht schwer fallen einen Altersnachweis einzubauen, so sie den wirklich als notwendig erachten sollten

Ich find es ja am besten, dass ausgerechnet ein amerikanischer Anbieter derart vor möglichen Konsequenzen in Deutschland zurück zuckt. Wie wir alle wissen, sind die Gesetze in vielen amerikanischen Bundesstaaten weitaus schärfer, was beispielsweise die Pornografie betrifft. Insofern ist es in meinen Augen ein Paradoxon, dass Bilder, die für amerikanische Augen vollkommen in Ordnung sind, in Deutschland Probleme bereiten sollten. Aber wahrscheinlich verstehe ich das alles einfach nur nicht…

Schauen wir mal, wie es da nun weiter geht.

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Kunst gegen flickr-Zensur

Der Protest gegen die Zensur durch flickr/Yahoo! nimmt in den diversen Gruppen gegen Zensur immer weiter zu. Und immer mehr Menschen verleihen ihrem Unmut auf künstlerische Weise Ausdruck. Nahezu überall findet man inzwischen in den Kommentaren zu Bildern oder in den Foren Postings, die sich gegen die Zensur und Bevormundung wenden.

Niemand regt sich wirklich darüber auf, keine Nacktfotos mehr sehen zu können, der Ärger richtet sich gegen die Bevormundung und gegen die Tatsache, nicht mehr selbst entscheiden zu können, was man sehen will. Vor allem weil es in den meisten Fällen Bilder betrifft, die nach deutschem Recht nicht mal ansatzweise als problematisch einzustufen wären.

Yahoo! beruft sich auf den strengen deutschen Jugendschutz und die strengen deutschen Gesetze zur Altersverifizierung. Und indirekt richtet sich somit der Protest auch gegen deutsche Gesetze und Vorschriften, gegen die Leidenschaft, mit der deutsche Behörden alles erdenkliche strengen Regeln und Normen unterwerfen. Nichts darf „einfach so“ gehen, alles muss strengstens geregelt sein. Und so nach und nach macht sich die Erkenntnis breit, dass „Web2.0“ sich nicht so einfach den deutschen Normen und Regeln unterziehen lässt. Und Yahoo!s vorauseilender Gehorsam zeigt den deutschen flickr-Nutzern nun, wie schnell wir Deutschen aufgrund unserer Gesetze aus Bereichen im Internet ausgeschlossen werden können, die bislang recht sorglos und unbefangen genutzt werden konnten.

Das Löschen diverser Seiten aus dem Google-Index für Deutschland wurde in der Vergangenheit zur Kenntnis genommen, wirklich gestört hat es jedoch niemanden. Im Fall von flickr zeigt sich jetzt jedoch die Absurdität, die aufgrund deutscher Gesetze möglich ist, welcher Willkür wir Deutschen zum Teil unterworfen sind. Es geht eben nicht „nur um Bilder“, es geht um die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, was man sehen will und was nicht. Und da es in diesem Fall Bereiche betrifft, an die niemand auch nur im Traum gedacht hätte, formiert sich nun der Widerstand und bringt Proteste hervor. Die in Form von Kunst vorgebracht werden, was ich persönlich eben besonders beeindruckend finde.

Die Tatsache, dass sich diesen Protesten sehr viele flickr-User anschließen, die nicht aus Deutschland stammen und somit von diesen Zensurmaßnahmen eigentlich nicht betroffen sind ist auf die Tatsache zurück zu führen, dass man auch im Ausland bislang der Auffassung war, Deutschland sei ein freiheitliches Land. Dass dies in verschiedenen Bereichen eben nicht ganz so zutrifft, ruft nun Erstaunen hervor, wie man in vielen Beiträgen lesen kann. Und führt zur Unterstützung der deutschen Nutzern in ihren Protestaktionen.

Ich habe hier mal ein paar Bilder herausgekramt, die im Rahmen dieser Protestaktion entstanden sind. Man kann stundenlang durch flickr wuseln und findet noch viele weitere Bilder und Beiträge. Die Beispiele hier sind mir lediglich auf Anhieb aufgefallen, deshalb stehen sie hier beispielhaft für viele andere.

die Schere im Kopf

We strike!

flickr restricted

yes....NO

against censorship

Against censorship

Please censor me!

censorship

big red cock

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Statement von flickr zu Zensurvorwürfen (Update)

Von flickr gibt es im übrigen auch ein Statement angesichts der massiven Kritik auf die Zensurmaßnahmen. Weiß jetzt leider nicht mehr sicher, über welche Links ich mich dorthin gehangelt habe, vorenthalten möchte ich Euch das Posting des Staff-Members Stewart allerdings nicht:

„We really apologize for the delay in responding to these threads. The whole Flickr team has been in ongoing discussions, trying to hammer out a solution.

We have absolutely no intention of censoring the content on the community’s behalf. It is always been our intention that Flickr members participate to whatever extent they want and are as free as possible create their own experience. Currently, switching the SafeSearch function off is not available for German members. It is a really complex situation — we have been in deliberation on this for a while, and we had to make the decision whether or not to leave Germany and the German language out of the international launch.

The decision came down to the wire, but we decided to include Germany. We’re still hoping that that was the right decision. It definitely was not a decision that was made lightly and there is no intention to annoy, frustrate or inconvenience Flickr members in Germany. Rest assured, we do hear you loud and clearly (painfully loud, even) and are doing our best. We hope to have more to say soon.“

Ich gehe davon aus, dass sich hier sicher nicht eine einzelne Person aus dem Fenster gelehnt hat. Sicherlich ist diese Aussage im Vorfeld abgesprochen worden. Hilfreich ist sie nicht wirklich und selbstverständlich geht sie auch nicht auf die Hintergründe dieser schwachsinnigen Maßnahme ein. Aber die dürften sich inzwischen bereits herumgesprochen haben:

Wenn beispielsweise Behörden bei der Ausgabe von Suchergebnissen Einschränkungen verlangten, werde Yahoo dem nachkommen und versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zudem sollen die Nutzer über die Zensurmaßnahmen informiert werden.

Dennoch: ob vorauseilender Gehorsam oder staatlich angeordnete Zensur, niemand weiß es sicher…

Update: Die flickr-Gruppe „Keine Zensur“ ist mittlerweile von gut 300 Mitgliedern gestern auf über 800 angestiegen. Schaut mal rein. Dort findet man inzwischen unter anderem auch ein weiteres Statement.

Update 2: Von Yahoo! Deutschland gibt es nun ebenfalls ein offizielles Statement. Zu lesen im Ringfahndung Journal.

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