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Shoppero und das Urheberrecht (Update)

Shoppero bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, mittels eines Bookmarklets auf „interessante Produkte aufmerksam zu machen„. Wie funktioniert nun das Ganze?

Wenn du nun beim Surfen ein interessantes Produkt findest und darüber schreiben möchtest, klickst du einfach auf das shoppero Bookmarklet und wir scannen die Website nach Bildern, der URL, dem Titel und tragen dies automatisch in die Empfehlung ein. Du musst nur noch deine Empfehlung schreiben. Das war es!

Bilder anderer Webseiten werden also automatisch in eine Empfehlung eingetragen. Nehmen wir also (nur als Beispiel) eine relativ bekannte Kochbuchseite, klicken dort auf das Bookmarklet und wir erhalten eine Empfehlung inklusive eines urheberrechtlich geschützten Fotos, die dann auf Shoppero gespeichert wird. Ich nenne so etwas praktisch, das ist ein richtig schicker Abmahnungsgenerator. Besonders nützlich für abmahnungswütige Webmaster: Durch die Aufnahme der URL in die Empfehlung bekommt er einen Backlink, der ihn recht schnell auf die Urheberrechtsverletzung aufmerksam macht.

Wie verhält es sich in diesem Fall eigentlich mit der Haftung? Wer wird abgemahnt? Shoppero oder der Nutzer, der die Empfehlung eingestellt hat? Wie steht es denn in den AGBs?

§ 9 Pflichten des Nutzers
(1) Der Nutzer ist für den Inhalt seiner Anmeldung und für die Inhalte, die er in die Datenbank des Betreibers einstellt, allein verantwortlich.

(3) Der Nutzer verpflichtet sich, den Betreiber schadlos von jeglicher Art von Klagen, Schäden, Verlusten oder Forderungen zu halten, die durch seine Anmeldung und/oder Teilnahme an diesem Service entstehen könnten, sofern diese Schäden nicht auf Vorsatz oder Fahrlässigkeit des Betreibers, bzw. dessen gesetzlicher Vertreter oder Erfüllungsgehilfen beruhen. Insbesondere verpflichtet sich der Nutzer, den Betreiber von jeglicher Haftung und von allen Verpflichtungen, Aufwendungen und Ansprüchen, die sich aus Schäden wegen übler Nachrede, Beleidigung, Verletzung von Persönlichkeitsrechten oder von gewerblichen Schutzrechten und wegen der Verletzung von Immaterialgütern oder sonstiger Rechte ergeben, freizustellen.

Nun bin ich kein Rechtsanwalt, aber ist es tatsächlich so einfach, die Betreiber von sämtlicher Haftung frei zu sprechen? Meiner Meinung nach nicht (und dabei lasse ich jetzt das Thema Forenhaftung etc. außen vor). Durch die automatisierte Einbindung der Bilder in die Empfehlung bewegt sich Shoppero meiner Meinung nach rechtlich auf verdammt dünnem Eis. Die Bilder werden in diesem Fall nicht durch die Nutzer eingestellt, sondern durch Shoppero selbst. Dadurch greift der Haftungsausschluss nicht und eigentlich sollte der Nutzer damit bei einer möglichen Abmahnung außen vor bleiben. Ich fürchte allerdings, dass es hierfür in gar nicht all zu ferner Zukunft die ersten Rechtsstreitigkeiten geben wird, die das explizit klären müssen…

Update: Natürlich musste ich das Bookmarklet nun auch einmal ausprobieren, auch und vor allem aufgrund des Hinweises von Malte in den Kommentaren. Und es verhält sich tatsächlich so: Dem Nutzer, der eine Empfehlung einstellen möchte, werden sämtliche auf dieser Seite befindlichen Bilder in einer Auswahl präsentiert und der Nutzer wählt aktiv das darzustellende Bild.

shoppero2.png

(die eingebundenen Bilder habe ich, auch wenn es sich hier um ein zulässiges Bildzitat handelt, unkenntlich gemacht)

Nun, tatsächlich wählt also der Nutzer das einzubindende Bild selbst aus und ist damit (wahrscheinlich) der Verursacher einer möglichen Urheberrechtsverletzung. Das mindeste, was ich so einem Fall allerdings erwarten würde, wäre allerdings ein deutlicher Hinweis darauf, dass es rechtlich ein großes Problem darstellt, wenn man einfach ein x-beliebiges Bild aus einer WebSite schnappt und auf einer anderen Seite einbindet. Abmahnung gab es in der Vergangenheit auch für Produktfotos, vor allem und in erster Linie bei eBay-Nutzern. Und so sehe ich es schon ganz deutlich vor mir, dass sich diverse Anwälte in Kürze auf Shoppero konzentrieren werden, um dort die Listen nach Urheberrechtsverletzungen abzugrasen.

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999 Einladungen für Joost zu vergeben

Bis zum Wochenende hatte ich noch exakt 2 Einladungen für Joost zu vergeben, heute stelle ich fest: es sind nun 999 Stück. Sicherlich hängt dies mit der Ankündigung zusammen, dass Joost seit heute „öffentlich“ ist, auch wenn ich bislang noch keine Registrierungsmöglichkeit auf der Seite von Joost entdeckt habe. Falls ich nicht nur wieder zu blind gewesen sein sollte und es tatsächlich nicht möglich ist, dann gibt es ab sofort bei mir eine Einladung für Interessenten. Kurzer Kommentar genügt. (Es ist NICHT nötig, die eMail-Adresse noch einmal in den Kommentartext zu schreiben, ich suche sie mir aus dem entsprechenden Feld heraus, welches Ihr ohnehin ausfüllt.)

Für alle, die noch nicht wissen, was Joost überhaupt ist: Joost ist Internetfernsehen auf Basis von P2P-Technologie. Das Programmangebot ist derzeit noch mittelprächtig, auch wenn ich durchaus schon die eine oder andere interessante Sendung angeschaut habe. Die Qualität geht in Ordnung, auf langsameren Rechnern macht es aber nicht wirklich viel Spaß. Die verfügbare Bandbreite des Internetzuganges sollte ebenfalls nicht zu knapp bemessen sein, ca. 400-500MB laufen pro Stunde in etwa durch die Leitung.

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Uptime: 2 Jahre, 6 Wochen, 3 Tage, 1 Stunde und 17 Minuten

Keine schlechte Uptime, die ich hier gerade auf einem Screenshot sehe, den mir ein Kollege gesendet hat. Läuft augenscheinlich recht stabil, das gute Stück. Höher wird er aber wohl nicht kommen, nach dem IOS-Update wird neu gebootet.

Uptime.png

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Unddu.de: ichnicht.com

Eben bei Robert den Kurztest zu UndDu.de gelesen, mal eben reingeklickt und auf die Schnelle spontan festgestellt: Für mich ist das nix, ganz sicher nicht.

Zum einen ist mir das Ganze viel zu sehr an MySpace ausgerichtet. Diese typischen „Mach-es-so-bunt-wie-möglich“-Profile fand ich schon dort schrecklich und UndDu macht diesen Unsinn nach. Überall Geflimmer, Flash-Slideshows und Videos, die Profile sind voll davon und viel mehr gibt es da nicht zu sehen. Sorry, ich find das schrecklich. Jeder klickt sich wild aus allen möglichen Bauteilen irgend etwas zusammen und heraus kommt das wildeste Chaos. Augenkrebsgarantie inklusive. Jedes zweite Profil zeigt mir in einem anderen „peppigen“ Design, welches Datum wir heute haben, auf den restlichen Profilen blinkt mir die aktuelle Uhrzeit entgegen. Innovativ!

unddu.pngWeiterhin hat es mich exakt 4 Mausklicks gekostet, um das erste reine Werbeprofil zu finden (links im Bild). Und ich bin überzeugt: Das ist garantiert nicht das Einzige dort. Genau wie in MySpace wird es auch bei UndDu.de über kurz oder lang von Fake- und Werbeprofilen nur so wimmeln, na vielen Dank.

Stop! Ich habe nichts gegen Werbung…nicht missverstehen. Solange Werbung begleitend zum Content vorhanden ist und nicht übermäßig betrieben wird. Von irgend etwas müssen kostenlose Services schließlich auch bezahlt werden, insofern nehme ich das hin und gut ist. Was ich meine sind Profile irgendwelcher besonders einfallsreicher Unternehmer oder Marketingspezialisten, die sich beim genaueren Hinschauen als reine Werbemaßnahme entpuppen. Entdecke ich so etwas in einer Community, dann ist diese für mich schon gestorben. Denn das beweist mir, dass da keinerlei Kontrolle stattfindet und dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet ist. Klar, man vertraut auf die selbstreinigende Wirkung eines „Missbrauch melden“-Links, aber wenn eine so junge Community direkt so startet…

Selbstverständlich wird auch UndDu.de seine Mitglieder finden, GMX- und Web.de-Nutzern wird der Einstieg auch besonders leicht gemacht. Mir persönlich fehlt aber einfach der persönliche Nutzen, Social Networking ist für mich ein Buzzword und kein Nutzen.

Zudem lege ich Wert darauf, mir noch möglichst lange mein Augenlicht zu erhalten.

Nachtrag: Einen weiteren Mausklick gewagt – und prompt im nächsten Werbeprofil gelandet. Freundeslisten können so ergiebig sein… Argh!

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