Empfohlene Links vom 2.6.2011

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Die Warnung des BVDW vor Bitcoins als Zahlungsmittel

Ich hatte gestern in meinem Artikel über die plötzlich zunehmende Berichterstattung über Bitcoins bereits einen Nachtrag hinzugefügt, in dem ich darauf hinwies, dass der BDVW (Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V.) Händler und Verbraucher vor Bitcoins warnt. Heute möchte ich noch mal kurz auf ein paar sehr auffällige Punkte in dieser Mitteilung eingehen, die einfach ins Auge stechen.

Was insgesamt nach dem Lesen als erstes auffällt: Man möchte Panik schüren. Bitcoins sind böse, schlecht und vor allem ganz doll gefährlich. Weil… sie böse, schlecht und ganz doll gefährlich sind.

Nehmen wir uns einfach mal den ersten Absatz her:

„Durch die Nutzung von Bitcoins als Zahlungsmittel wird die notwendige Kontrolle durch den Staat in den Fällen von Steuerhinterziehung oder Geldwäsche unmöglich. Deswegen sind Bitcoins schlichtweg gefährlich und  haben das Potenzial, der gesamten Gesellschaft eben durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder andere illegale Geschäfte nachhaltig zu schaden.“

Ersetzen wir „Bitcoins“ in diesem Abschnitt durch „Bargeld“ (wie es Linus bereits getan hat), dann funktionieren die beiden Sätze immer noch hervorragend. Die Aussage macht nach wie vor Sinn. Denn nichts anderes trifft auf Bargeld zu. Egal, von welcher Währung wir sprechen.

Noch viel interessanter finde ich persönlich aber den später folgenden Abschnitt:

„Der BVDW empfiehlt daher allen Marktteilnehmern, auch weiterhin auf die bewährten Zahlungsmittel bei Online-Transaktionen im E-Commerce oder bei Online-Tauschgeschäften zu vertrauen. Eine Ansammlung von Bitcoins als monetäre Reserve könnte von einem auf den anderen Tag durch den staatlichen Eingriff entwertet werden.“

Was denn nun lieber BVDW? Ist staatliche Kontrolle nun möglich (wie der eben zitierte Ausschnitt darlegt) oder nicht (wie im ersten Zitat zu lesen)? Beides geht nicht. Entweder entziehen sich Bitcoins komplett staatlicher Kontrolle, dann können Bitcoin-Reserven durch staatliche Eingriffe auch nicht entwertet werden, oder sie entziehen sich eben nicht staatlicher Kontrolle, was eine Entwertung möglich machen würde. Aber so, wie Ihr es beschreibt, ist es schlicht und ergreifend ein Widerspruch.

Mit der Aussage „durch den staatlichen Eingriff“ soll dem Ganzen noch ein wenig mehr Nachdruck verliehen werden, es soll so klingen, als stünde ein „regulierender“ Eingriff unmittelbar bevor. Aber mal ganz ehrlich lieber BVDW: Was soll passieren, wenn in Deutschland beispielsweise Bitcoins „verboten“ werden? Löschen dann plötzlich alle ihre Wallets und werfen die Bitcoins weg? Oder würde durch solch ein Verbot nicht viel eher erreicht werden, dass die Transaktionen erst Recht an sämtlichen staatlichen Kontrollen vorbei durchgeführt werden? Die Übertragung von Bits und Bytes lässt sich nun einmal nicht verbieten.

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Hausdurchsuchung bei Bitcoin-Miner weckt plötzliches Interesse

Nachdem in der vergangenen Woche die Meldung die Runde machte, dass die kanadische Polizei eine Hausdurchsuchung bei einem Bitcoin-Miner durchgeführt hat weil sie der Meinung war, der hohe Stromverbrauch könne nur auf ein Drogen-Treibhaus schließen lassen, wird das Thema Bitcoin plötzlich interessant in den Medien.

Bisher wurde dieses Thema eigentlich vollkommen totgeschwiegen, abgesehen von uns Nerds hat sich keiner dafür interessiert. Inzwischen lese ich die ersten Beiträge bei Golem und SPON, auch wenn dort von einer „Hackerwährung“ die Rede ist. Zumindest wird auf diese Weise doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf dieses hochinteressante Projekt gelenkt, was sich im Augenblick auch darin zeigt, dass die Nachfrage nach Bitcoins zu steigen scheint. Inwieweit Schlagzeilen wie „Das gefährlichste Open-Source-Projekt aller Zeiten“ tatsächlich schaden können, kann ich nicht beurteilen. Aber abgesehen davon ist der SPON-Artikel für Spiegel-Verhältnisse mal ausgesprochen gut recherchiert (soll heißen: enthält erstaunlich wenig Unfug).

Mir gefällt prinzipiell die Tatsache, dass man nun eben auch mal in Medien davon lesen kann, die bisher gar nicht bemerkt haben, was sich da entwickelt bzw. entwickeln kann. Natürlich steigt damit auch die „Gefahr“, dass eine echte Bedrohung in diese virtuelle Währung hinein gedeutet wird, andererseits beschäftigen sich so plötzlich weitaus mehr Menschen mit diesem Thema. Die einen werden als als Humbug abwinken, anderen ist es egal, aber sicher wird es auch diejenigen geben, die neugierig geworden sind, was letztlich die Akzeptanz auf Dauer gesehen steigern wird. Und mal sehen, vielleicht gibt es demnächst auch in Deutschland den einen oder anderen Onlineshop, der Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptiert, wer weiß 😉

Wer jetzt nach wie vor mit dem Begriff Bitcoin nichts anfangen kann, der schaut sich am besten mal das folgende Video an und stöbert vielleicht auch mal anderswo.

Nachtrag: Na, da trudeln inzwischen auch schon die ersten „Warnungen“ vor Bitcoin ein:

„Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. rät Verbrauchern von der Nutzung der Zahlungsmittel „Bitcoins“ ab. Bitcoins besitzen das Potenzial, der gesamten Gesellschaft durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder illegalen Geschäften nachhaltig zu schaden.“

Was auch sonst… 😉

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Doch keine Bootloader-Sperre bei HTC Androiden

Es gab ziemlich viel Aufstand in HTCs Facebook Gruppe nachdem bekannt wurde, dass das Sensation mit einem gesperrten und signierten Bootloader ausgeliefert werden wird und dies auch für kommende Updates anderer Geräte geplant ist. Sogar eine Online Petition wurde ins Leben gerufen.

Offensichtlich hat das etwas bewirkt, denn HTC lenkt ein:

‎“There has been overwhelmingly customer feedback that people want access to open bootloaders on HTC phones. I want you to know that we’ve listened. Today, I’m confirming we will no longer be locking the bootloaders on our devices. Thanks for your passion, support and patience,“ Peter Chou, CEO of HTC

Grund für die Proteste war, dass ein derart modifizierter Bootloader den Einsatz von Custom-ROMs sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht hätte. Aber gerade die einfache Möglichkeit, modifizierte Android-Versionen auf dem Smartphone zu nutzen war für viele ein wichtiger Grund, sich für HTC-Geräte zu entscheiden. Weshalb die massiven Proteste wohl auch zum Einlenken seitens HTC geführt haben.

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