Wir zensieren das Internet Teil 2

Vorhin schrieb ich noch über die Zensurversuche im Fall von Youporn.com, schon stolpere ich bei Golem über den nächsten Fall: Google soll Links zu HD-DVD-Keys entfernen. Auf diese Weise soll nun offenbar sozusagen in zweiter Stufe der Kopierschutz AACS für HD-DVD sicherer gemacht werden. Zudem soll Google in Zukunft verhindern, dass Seiten mit HD-DVD-Keys im Index auftauchen und verlinkt werden.

Liebes AACS-Konsortium: Es gibt keinen absolut sicheren Kopierschutz! Solange irgendein System auf die entsprechenden Daten zugreifen können muss, wird sich auch der zugehörige Kopierschutz aushebeln lassen. Immer! Notiert Euch das als Leitsatz für die Zukunft. Und je mehr Geld Ihr in die Entwicklung irgendeines Kopierschutz- oder DRM-Systems hineinsteckt, um so größer wird der Ansporn sein, dieses zu knacken oder zu umgehen. Punkt. Verkauft Eure Produkte ohne Eure Kunden zu gängeln oder gar zu nötigen und das Ganze auch noch zu einem angemessenen Preis. Und schon werden viele „Probleme“ der Vergangenheit angehören…

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Blue-ray-Disc nun auch kopierbar?

Würde mich nicht wundern, wenn an dieser Meldung etwas dran ist.

Nachdem HD-DVD ja nun relativ problemlos kopierbar ist, war es nun noch eine Frage der Zeit, bis das jemand auch bei Blue-ray schafft. Und von diesem Punkt an ist es nur noch ein kleiner Schritt zu benutzerfreundlichen Methoden 😉

Allerdings bezweifle ich, dass die Industrie irgendwann die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen um einen unknackbaren Kopierschutz erkennt. Alles, aber auch alles, was irgendwie abgespielt werden kann, wird auch kopierbar sein. An irgendeiner Stelle wird man immer Zugriff auf die Daten oder Schlüssel haben. Und da ist der Ansatzpunkt. Auch bei AACS auf HD-DVD oder Blue-ray. Oder wie auch immer zukünftige Versuche heißen mögen…

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AACS geknackt!

Advanced Access Contents System (AACS), das ach so innovative und unknackbare Digital Right Management der Zukunft, wurde geknackt. Eingesetzt wird dieses System derzeit für HD-DVD und Blue-ray-Discs und soll den Schutz hochauflösender Inhalte sicherstellen. In der Praxis sieht das wie folgt aus:
Sämtliche hochauflösenden Inhalte werden per HDCP verschlüsselt und übertragen. Unterstützt ein Gerät in der Kette (beispielsweise der Fernseher) nicht HDCP, werden die Inhalte kastriert (also in minderwertiger Qualität) dargestellt, wenn überhaupt. Zudem ist es den modernen Raubrittern Contentanbietern möglich, jederzeit Schlüssel eines bestimmten Gerätetypes zu sperren. Dies soll beispielsweise dann passieren, wenn für diesen Gerätetyp der Schlüssel an die Öffentlichkeit gelangen würde. Das hätte zur Folge, dass all diejenigen, die sich genau diesen Gerätetyp irgendwann einmal gekauft haben, plötzlich ihre Filme nur noch geringauflösend zu sehen bekommen. Also eine Gruppenbestrafung…

Einem findigen Hacker ist es nun gelungen, AACS auszuhebeln, da ein Softwareplayer (ich nehme an es ist der in diesem Beweisvideo gezeigte) seine Schlüssel ungeschützt im Speicher hält und diese somit ausgelesen werden konnten. Im Gegensatz zu AACS ist das Tool zum Entschlüsseln der Inhalte sogar plattformunabhängig, es wurde in Java geschrieben.

Ich hoffe, in nächster Zeit werden noch viele, viele weitere derartige Hacks auftauchen, die AACS nach und nach ad absurdum führen. Die damit verbundene Gruppenhaftung ist mehr als nur eine Unverschämtheit und vielen ein Dorn im Auge, führt diese doch gezielt zur Entrechtung der Verbraucher und zerstört zudem deren Eigentum. Denn als nichts anderes kann man die Zwangskastrierung der Geräte bezeichnen, die Bestandteil von AACS ist. Also gibt es nur 2 mögliche Antworten auf dieses System: nicht kaufen und die Hersteller auflaufen lassen oder aber jeden einzelnen Gerätetyp nach und nach durch Hacks aus dem Verkehr ziehen. Die Klagen gegen die Hersteller werden sicherlich alles dagewesene sprengen, wenn plötzlich alle Besitzer von HDCP-tauglichen Geräten von den Contentanbietern ausgesperrt werden…

via chip

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Abschalten

Der Standard berichtet in seinem Artikel „Schlechte Zeiten für Piraten und legale Nutzer“ über das Advanced Access Content System (AACS), welches als neues Nutzverhindungssystem (aka Kopierschutz) auf den neuen HDDVD und Blue-Ray-Disc zum Einsatz kommen soll. Im Detail wird hier etwas genauer auf die Rolle der Geräte eingegangen.

AACS soll sich nicht allein auf irgendwelche „Schadprogramme“ auf den Discs selbst beschränken, sondern schliesst alle an der Wiedergabe der Discs beteiligten Geräte mit ein. Jedes Gerät ist durch einen Device-Key eindeutig gekennzeichnet und anhand dieser ID lassen sich Abspielrechte zuordnen. Auf jeder Disc, die neu auf den Markt kommt, befindet sich eine Liste aller als „geknackt“ bzw. unsicher geltenden Geräte-Keys. Beim Einlegen der Disc wird diese Liste in das Gerät geladen und modifiziert dort die in der Firmware hinterlegten Daten. Gilt der Player, den Otto-Video-Freund sein Eigen nennt, aus irgendeinem Grund als unsicher oder geknackt, wird dem Player so die Abspielerlaubnis entzogen. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf die aktuell eingelegte Disc, sondern auch auf alle früher gekauften oder erstellten. Entweder verweigert der Player komplett das Abspielen oder die Qualität wird stark eingeschränkt. Das heisst auf deutsch: Der Player ist unbrauchbar.

Ich bin gespannt, ob dieses System in dieser Form wirklich so eingesetzt werden wird. Noch viel gespannter bin ich, wie viele HDDVD- und Blue-Ray-Disc-Player in Zukunft aufgrund solcher Sperren Objekte des Umtauschs werden oder in der Reperatur landen. Neben der Tatsache, dass es mal wieder keinen klaren Standard gibt und nicht absehbar ist, ob sich in der Zukunft nun HDDVD oder Blue-Ray durchsetzen wird ist dieses Nutzverhinderungssystem ein weiterer entscheidender Grund, diesen „Trend“ schlicht und ergreifend zu ignorieren. Desweiteren wäre die einzige logische Reaktion auf dieses Verfahren, sämtliche in den Handel gelangenden neuen Geräte binnen kürzester Frist zu knacken und auf diese Weise dafür zu sorgen, dass die Medienindustrie sich über kurz oder lang selbst ihrer Kunden entledigt…

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