Zugangsdaten aus dem Speedport W 500V auslesen

Was tun, wenn man die Zugangsdaten seines Internetproviders verlegt hat und einfach nicht wieder auffinden kann?

Ich stand vor exakt diesem Problem: Ich wollte bereits seit geraumer Zeit meinen Speedport W 500V (das schöne Telekom-Modell) ersetzen. Kein integrierter Switch, WLAN-Probleme beim Einsatz von Windows 7 usw., da musste was geändert werden. Konnte ich aber nicht, da ich seit einiger Zeit die Unterlagen mit den Zugangsdaten für T-Online vermisse und nicht wieder finden kann. Blöd. Ohne Passwort geht nix.

Natürlich gibt es die Möglichkeit, mir neue Zugangsdaten zusenden zu lassen, klar. Aber ich habe mir sagen lassen: Das dauert ein paar Tage und in dieser Zeit ist der Zugang tot. Auch keine Alternative, ein paar Tage ohne Internet? Geht mal gar nicht… 😉

Das Ganze hat mir allerdings keine Ruhe gelassen und heute Morgen habe ich mich auf die Suche gemacht. Die Aussagen in den Foren ähnelten sich verblüffend: Geht nicht, alles verschlüsselt im ROM abgelegt, kommt man nicht dran. Glücklicherweise ist diese Aussage falsch…

Richtig ist: Mit der Standard-Firmware geht es definitiv nicht. Man hat keinerlei Möglichkeit, an die auf dem Router gespeicherten Daten zu kommen, das Gerät ist abgeriegelt.

Abhilfe schafft hier eine modifizierte Firmware. Gefunden habe ich diese im Forum DSLTeam.de. Die Firmware des W 500V ist Open Source, demzufolge ist der Einsatz rechtlich m.E. OK, wenn allerdings wahrscheinlich die Garantie des Gerätes beim Einsatz einer modifizierten Firmware erlischt.

Wichtig: Bei dem Austausch der Firmware kann unter Umständen etwas schief gehen, was, mit etwas Pech, den Router lahm legen kann! Es ist also Vorsicht geboten. Nur weil es bei mir und anderen funktioniert hat, muss es das nicht zwingend auch bei Euch. Lest Euch auf jeden Fall vor dem flashen die Informationen zu der modifizierten Firmware durch, vor allem auch, welche Router kompatibel sind.  Und in jedem Fall solltet Ihr wissen, was ihr tut! Wer auf seinem Router noch nie ein Update eingespielt hat, sollte die Finger davon lassen! Wer mit meinen folgenden Beschreibungen nicht viel anfangen kann, experimentiert besser auch nicht herum.

Ja, die Hinweise sind wichtig, ich möchte keinesfalls dafür verantwortlich sein, wenn Ihr Euch Euren Router plättet. Sinnvollerweise zieht Euch VOR dem Update noch einmal die Original-Version des ROMs und haltet sie für den Fall bereit, dass etwas schief geht. Sollte der Router nach dem Update nicht wieder an den Start kommen (erkennbar daran, dass man nicht mehr auf die Administrationsoberfläche gelangt) und es auch nicht hilft, das Gerät mal vom Strom zu trennen und neu booten zu lassen, dann gibt es zumindest eine Rettungsmöglichkeit: Der Router startet dann in einem Not-Modus, in dem er unter der IP-Adresse 192.168.1.1 (nicht, wie im Handbuch beschrieben, die 192.168.2.1) einen Webserver zum flashen bereit hält. In diesem Fall dann die Adresse des eigenen PCs fest auf 192.168.1.10 konfigurieren, per Browser die 192.168.1.1 aufrufen und dann hier das Originale ROM einspielen.

Wir gehen nun einfach mal davon aus, dass das Update (wie bei mir) geklappt hat. Was bringt uns das nun?

Die modifizierte Firmware erlaubt im Gegensatz zum Original den Zugriff per Telnet/SSH auf den Router, was uns eine Vielzahl mehr Möglichkeiten bietet, als von der Weboberfläche bereit gestellt werden. Telnet und SSH sind übrigens nur LAN-seitig aktiv, keine Sorge also.
Verbindet Euch nun per Telnet oder SSH mit dem Router. Der Benutzername zur Anmeldung ist in jedem Fall root, das Kennwort ist exakt das gleiche, welches ihr auch für die Konfiguration mittels Browser verwendet. Klappt die Anmeldung, dann seht ihr eine simple Raute als Prompt.

Die Anmeldeinformationen für den konfigurierten Internetzugang findet Ihr in der Datei /var/psi.xml. Anzeigen kann man diese beispielsweise mit Hilfe des in der modifizierten Firmware enthaltenen Editors vi. Also schlicht am Prompt folgenden Befehl eingeben: vi /var/psi.xml. Innerhalb der Datei könnt Ihr nun mit den Cursortasten navigieren.
Da die Variablen, in denen die Zugangsdaten gespeichert werden, je nach Provider unterschiedlich sind, kann ich Euch zum Auffinden dieser nur folgenden Tipp geben: Sucht gezielt in der Datei nach den Teilen der Zugangsdaten, die Euch noch bekannt sind. Beispielsweise der Benutzername steht in der Weboberfläche in Klartext im Formular. Finden werdet Ihr diese Information dann ziemlich am Ende des Dokuments, ebenfalls in Klartext. In der gleichen Zeile findet Ihr dann unmittelbar davor oder dahinter die Euch fehlenden Daten. In Klartext, bis auf das Kennwort. Dieses ist verschlüsselt abgelegt. Macht aber nix, das Passwort ist lediglich BASE64-verschlüsselt. Kopiert es Euch also einfach und ruft im Browser die folgende Seite auf: Base 64 Decoder. Fügt das verschlüsselte Kennwort hier ein, klickt auf „Decode“ und Bingo. Nun solltet Ihr die Zugangsdaten wieder komplett vorliegen haben.

Bei mir hat das beschriebene hervorragend funktioniert. Nachdem ich einmal festgestellt hatte, wo die Daten gespeichert sind, war es nur noch eine Sache von wenigen Minuten. Und somit konnte ich dann heute nun endlich einen neuen Router an den Start bringen und schreibe diesen Beitrag auf meinem Notebook mit einem endlich wieder funktionierenden WLAN. 😉

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Yelp verzichtet auf eine halbe Milliarde Dollar

Am Wochenende war es überall zu lesen: Yelp, DAS Review-Portal für lokale Unternehmen, Geschäfte und Restaurants, geht für 550 Millionen Dollar an Google. Der Deal schien perfekt und der Verkauf nur noch eine Frage von Kleinigkeiten zu sein.

Heute nun die Kehrtwende. Yelp wird nicht verkauft. Zumindest nicht an Google, wie es scheint. „Ein besseres Angebot von jemand anderem“ wird gemunkelt, was auch der einzige logische Schluss zu sein scheint. Wer hier als Mitbieter in Frage kommt – keine Ahnung. Microsoft? Facebook? Vermutet wird viel. Auch, dass es gar keinen Mitbieter gibt und dies nur einem Zweck dient: Google noch ein paar Dollar mehr aus der Tasche zu locken. Kann funktionieren, kann aber auch in die Hose gehen. Wir werden sehen.

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Einfach kräftig rühren

Der Spiegel rührt sich gerade mal wieder eine Scheiße zusammen und nennt das Ganze dann auch noch Journalismus:

Nach Erkenntnissen der Ermittler habe er am Vorabend des Massakers um 19.30 Uhr das Spiel gestartet und um 21.40 Uhr seinen Computer abgeschaltet. In dem Spiel geht es darum, in einem fiktiven Land einen Waffenhändler auszuschalten. Auch die Killerspiele „Counter-Strike“ und „Tactical Ops“ – auch dies Spiel hat keine Jugendfreigabe – wurden nach Informationen des SPIEGEL auf dem Rechner gefunden, ebenso Pornobilder, Fotos gefesselter, nackter Frauen.

Um den Zugang zu kinderpornografischen Internet-Seiten zu erschweren, plant Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) Sperrvereinbarungen zwischen Internet-Providern und dem Bundeskriminalamt. Nach den Vorstellungen der Ministerin sollen Internet-Nutzer, die versuchen, kinderpornografische Angebote anzusteuern, künftig auf einer sogenannten Stoppseite landen. Dieser Web-Filter soll von den Internet-Providern betrieben und mit Listen aus der Arbeit des Bundeskriminalamtes (BKA) gefüttert werden. (Spiegel)

Fällt jemandem etwas auf?

RICHTIG! Raubkopien wurden vergessen!

Sorry, da wird mir direkt schon am frühen Morgen schlecht wenn ich lese, was hier für ein Dünschiss geschrieben wird. Einfach mal alles zusammen in einen Topf kippen, kräftig rühren und schon wird ein Artikel draus. Dass das eine mit dem anderen nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun hat, fällt ja sowieso keinem auf.

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Verschwinden die DSDS-„Fan“-Seiten?

Ich konnte ja Begeisterung für DSDS noch nie nachvollziehen, aber ok, jedem seins, selbstverständlich. Und selbstverständlich schossen im Laufe der Staffeln immer mehr „Fan“-Seiten aus dem Boden, die letztlich für mich vielfach nur wie Boulevard-Zeitungen unter den Blogs daherkommen. Viel Gewese um eigentlich garnix.

Interessanterweise (ja, interessant finde ich das tatsächlich) gibt es eine Menge Leute, die so etwas tatsächlich auch lesen. Die jedes Fitzelchen an „Information“ aufsaugen in der Hoffnung, doch noch mal etwas vollkommen neues zu erfahren. Was letztlich nicht passiert, da ohnehin alle nur über die gleiche Sendung berichten oder voneinander abschreiben. Aber egal.

Eines dieser Boulevard-Blogs hat nun Post von RTL bekommen. RTL möchte gegenüber DSDS-News.de seine Markenrechte durchsetzen und verlangt die Schließung und Übertragung der Domain. Frist: 2 Werktage. Die Begründung lautet (in wenigen Worten zusammengefasst): Der Betreiber, ein selbst ernannter SEO-Experte, betreibt die Seite nur, um aus der fremden Marke Kapital zu schlagen.

Ganz ehrlich? Exakt diesen Eindruck hatte ich schon mehr als einmal, wenn ich irgendwo über derartige Seiten gestolpert bin. Aber gut, das ist MEIN Eindruck, den andere allerdings offenbar teilen.

Eine Frist von 2 Tagen ist angesichts einer solchen Forderung allerdings mehr als knapp bemessen. Sie lässt keinerlei Spielraum, für garnichts. In solch einer knappen Frist schafft man es in der Regel nicht einmal, einen Anwalt aufzutreiben, der mit der Materie vertraut ist. RTL hat (laut DSDS-News.de) diese Nutzung ihrer Marke über 3 Jahre hinweg offensichtlich geduldet, dies spricht in meinen Augen gegen eine besondere Eile, die solch eine knappe Frist begründen könnte. Hier soll meiner Meinung nach schlichtweg eine unliebsame Seite (aus welchen Gründen auch immer) aus dem Netz gefegt werden.

Auch wenn ich persönlich darin keinen sonderlichen Verlust sehen würde, hat das Vorgehen für mich dennoch ein komischen Beigeschmack. „Neid“ auf besseres Google-Ranking, wie anderswo vermutet, ist sicherlich nicht der Grund für die gewünschte Schließung. RTL ist es schlichtweg ein Dorn im Auge, dass die eigene Marke mit x-beliebiger Werbung auf einem Blog verwurstet wird und man darauf keinerlei Einfluss hat. Aber wie gesagt: Die Art des Vorgehens missfällt auch mir.

Inzwischen gibt es auch schon die ersten „Protest“-Schließungen anderer, ähnlich gelagerter Seiten. DSDS-Superstar.de zeigt nur noch eine kurze Erklärung und ich denke, weitere Seiten werden folgen. Wahrscheinlich nicht nur aus Protest, ein gutes Stück Sorge wird dabei sein, ebenfalls derart überrollt werden zu können.

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