Es gibt kein Recht auf Privatkopie

Wenn ich so lese, was „unser“ Kulturstaatsminister von sich gibt, überkommt mich (wieder einmal) das Grauen.

Zitat (Hervorhebung durch mich):

promedia: Soll die bisherige Regelung zur Privatkopie beibehalten werden?

Neumann: Es ist sicher zu früh, sich abschließend zu äußern, hierzu möchte ich zunächst das Gespräch mit den Beteiligten suchen. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es kein „Recht auf Privatkopie“ gibt. Die Informationsfreiheit gebietet auch nicht etwa einen kostenlosen Zugang zu Kulturgütern. Das wurde alles schon sehr ausführlich im Rahmen des 2. Korbes diskutiert. Damals wurden allerdings auch Zweifel laut, ob weitere Einschränkungen der Privatkopie wirklich effektiv und mit Rücksicht auf die Verbraucher durchsetzbar wären. Wie gesagt, ich möchte dies gern weiter mit den Betroffenen diskutieren.

Herr Neumann, Ihnen sind die Gesetze unseres Landes bekannt? Vielleicht auch §53 UrhG Abs. 1? Ich zitiere mal kurz:

(1) Zulässig sind einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, soweit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird. Der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen, sofern dies unentgeltlich geschieht oder es sich um Vervielfältigungen auf Papier oder einem ähnlichen Träger mittels beliebiger photomechanischer Verfahren oder anderer Verfahren mit ähnlicher Wirkung handelt.

Nach unserer Gesetzeslage handelt es sich hierbei um ein Recht auf Privatkopie. Was sicherlich einigen ein Dorn im Auge ist, zu gern würden so manche dieses Recht abschaffen. Aber: Noch gibt es dieses Recht. Wenn auch Ihre Aussagen darauf hinzudeuten scheinen, dass auch Sie als Kulturstaatsminister an der Abschaffung dieses Rechts mitarbeiten möchten.

via fefe

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Sicher ist sicher

Kopierschutzmechanismen sind ja eines meiner Lieblingsthemen, das wird der eine oder andere sicherlich bereits bemerkt haben… 😉

Sony hat sich nun nach der allseits bekannten Rootkit-Aktion etwas ganz besonderes einfallen lassen: Die ersten neu erhältlichen Brenner für Blue-Ray-Discs Sony BWU-100A spielen kopiergeschützte Medien schlicht und ergreifend nicht ab, wie heise und gulli berichten. Das ist natürlich der beste Schutz für die Inhalte. Selbst die Gefahr, die Handlung eines Filmes durch weitererzählen zu verbreiten ist somit gebannt. *g*

Ach…sollen sich die ganzen Konzerne mit ihren Kopierschutzinkompatibilitäten doch einfach gegenseitig das Leben schwer machen, ich beobachte dies mit einer wahrhaft diebischen Freude 😉

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Alles Verbrecher

Die BSA (nein, ich verlinke diesen Verein nicht) hat eine Umfrage unter Jugendlichen durchgeführt. Das Ergebnis: knapp 70% der Jugendlichen sind Mordkopierer und somit „Verbrecher“, wie Golem berichtet. Man ist erstaunt, wie viel die Schüler und Schülerinnen von der Technik des Internets verstehen und wie wenig sie im Gegensatz dazu von der Rechtslage wissen“.

Da man offensichtlich feststellen musste, dass die bisherigen Kampagnen a la „Raubkopierer müssen vergewaltigt werden“ nicht wirklich von Erfolg gekrönt waren, will man nun verstärkt auf Aufklärung setzen. Ich lass mich überraschen, was als nächstes kommt.
Interessant fand ich im übrigen die Tatsache, dass die Mädels den Jungen in Sachen Musikkopien inzwischen kaum noch nachstehen…

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StarForce vs. SunnComm

Genau das, womit eigentlich jeder gerechnet hat, ist nun eingetreten: Malware ist inkompatibel zu Malware. Oder anders ausgedrückt: Landen die beiden Kopierverzögerungssysteme von StarForce und SunnComm zusammen auf einem Rechner, kommt es zu Treiberkonflikten innerhalb des Windows-Systems wie Golem berichtet. Laut StarForce liegt es (natürlich) an dem Treiber des Mitbewerbers, die eigene Malware ist ja frei von Problemen, wir erinnern uns…

All zu viele Details gab StarForce nicht preis, weder welche Treiber-Versionen betroffen sind, noch wie sich die Inkompatibilitäten überhaupt auswirken. Wer allerdings immer noch nicht darüber informiert sein sollte, welche Produkte von einer möglichen Inkompatibilität bedroht sind, der sollte sich spätestens jetzt diese Liste ansehen. 😉

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