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Testbericht: Das HTC Desire S im Praxistest

Gut 2 Wochen teste ich inzwischen das HTC Desire S und nun ist es an der Zeit, mal etwas ausführlicher über das Gerät zu berichten.

Dass das Gerät sehr gut in der Hand liegt hatte ich bereits berichtet. Es fühlt sich wertig an und wirkt sehr stabil. Einen großen Anteil daran hat sicherlich das aus einem Stück gefertigte Aluminium-Gehäuse. Mir persönlich gefällt das um einiges besser als das Plastik-Feeling wie bspw. beim Galaxy. Wie stabil es tatsächlich ist habe ich natürlich nicht getestet, ich lasse nur ungern Geräte fallen, schon gar nicht, wenn es nicht meine eigenen sind 😉 Aber ich habe den Eindruck, das Desire S könnte solch einen Sturz durchaus problemlos überleben. Auf der Rückseite befinden sich 2 Plastikabedeckungen (die nicht mal auf Anhieb als solche erkennbar sind). Die untere Abdeckung kann entfernt werden, um an microSD- und SIM-Slot sowie an den Akku zu gelangen. Insgesamt sieht das Gerät schick aus und hat diesen typischen „Will ich mal in die Hand nehmen“-Faktor.

Das Desire S ist in Bezug auf Hard- und Software sicher keine Revolution, aber eine konsequente Weiterentwicklung des Desire. Die Verbesserungen stecken im Detail und an vielen Stellen fühlt es sich einfach als das „bessere Desire“ an. Die Gewöhnung an die Touch-Sensoren statt der Hardwaretasten ging eigentlich ziemlich flott, entgegen meinen Befürchtungen gab es auch keinerlei versehentliche Fehleingaben, wie sie mir damals bei meinem Wildfire-Test ständig passierten. Auch wenn ich echte Tasten nach wie vor bevorzuge, kann ich hier mit den Sensoren inzwischen sehr gut leben.Der nun auf der linken Längsseite angebrachte USB-Anschluss missfällt mir, er stört schon irgendwie, wenn man das Gerät gerade lädt und dabei trotzdem benutzen möchte. Aufgefallen ist mir darüber hinaus auch ein schmaler Spalt zwischen Display und Gehäuse. Ich befürchte, dass sich hier wahrscheinlich ganz gern etwas Staub ansammelt, auch wenn bisher davon noch nichts zu sehen ist.

Dem Desire S merkt man deutlich den im Vergleich zum Desire erweiterten Speicher an. Obwohl ich schon weitaus mehr Apps als auf meinem Desire installiert habe und davon auch einige im Hintergrund laufen, gibt es keinerlei Engpässe bisher. Mein Desire meldet inzwischen trotz App2SD doch hin und wieder mal Speicherknappheit, das Desire S zeigt sich hier vollkommen unbeeindruckt. Im Lieferumfang ist zudem eine 8GB microSD-Karte enthalten, maximal 32GB können in den Slot gestopft werden. Das Desire S ist spürbar flotter als mein Desire, auch wenn man nicht von einem extremen Geschwindigkeitszuwachs sprechen kann. Die Benchmarks liefern bessere Werte (10%-20% über den Daumen), aber man kann einen Unterschied spüren. Das ist einerseits sicher dem größeren Arbeitsspeicher, andererseits aber auch dem schnelleren Prozessor zu verdanken. Die Eingaben werden ohne Verzögerung angenommen, die Berührungsempfindlichkeit des Displays ist darüber hinaus vollkommen in Ordnung.

Wie in meinem ersten Eindruck schon beschrieben kommt das HTC Desire S mit Android 2.3.3 und Sense 2.1. Hier sieht man sehr schnell die Verbesserungen gegenüber dem Desire. Zieht man beispielsweise die Banchrichtigungsleiste nach unten, dann tauchen hier nicht mehr nur die Benachrichtigungen der verschiedenen Apps auf sondern HTC hat hier noch ein paar Erweiterungen eingebaut. Im oberen Bereich werden nun die zuletzt gestarteten (bzw. noch laufenden) Apps angezeigt, man braucht also nicht mehr lange den Home-Button zu drücken um diese zu sehen sondern kann auch auf diese Weise schnell darauf zugreifen. Der Benachrichtigungsbereich ist zudem in 2 Tabs aufgeteilt, im 2. Tab kommt man jetzt schnell an diverse Einstellungsmöglichkeiten und kann mal eben WLAN, Bluetooth, WLAN-Hotspot, GPS und Mobilnetzbetrieb ein- und ausschalten. Gefällt mir, auch wenn ich trotzdem aus Gewohnheit Widgets auf dem Homescreen für die wichtigsten Funktionen nutze…

Die Sense-Oberfläche kann nun noch umfangreicher an den eigenen Geschmack angepasst werden. Nicht nur der Hintergrund sondern das komplette Erscheinungsbild lässt sich über Themes anpassen. Einige werden bereits mitgeliefert, darüber hinaus kann man noch diverse andere herunterladen. Doch das ist noch nicht alles, auch die Belegung der Homescreens lässt sich in so genannten „Szenen“ speichern. Nutze ich beispielsweise im Job viel eMail und Co. und möchte aber im Urlaub all diesen Kram von meiner Startseite verbannen und stattdessen lieber Weltzeituhr, MP3-Player, Währungsrechner und Translator schnell im Zugriff haben, dann bastle ich mir einfach 2 unterschiedliche Szenen, zwischen denen ich schnell umschalten kann. Alle 7 Homescreens können pro Szene vollkommen unterschiedlich bestückt werden, eine sehr gute Idee.

Die Auflistung der Apps wurde ebenfalls geringfügig verbessert. Neben der Möglichkeit, die Apps alphabetisch oder nach (Installations-)Datum zu sortieren kann man nun auch die am häufigsten genutzten oder auch nur alle heruntergeladenen Apps anzeigen lassen. Man scrollt auch nicht mehr frei durch die Liste sondern seitenweise, fühlt sich tatsächlich besser an, wenn man eine App sucht. Die mitgelieferten Apps sind OK, auch wenn ich hier noch nicht großartig getestet habe.

Die Akkukapazität des Desire S ist für meinen normalen Gebrauch vollkommen ausreichend. Bei mir sind WiFi und Bluetooth grundsätzlich aktiviert, zu Hause und im Office nutze ich Internet nur über WiFi. Bin ich mit dem Auto unterwegs, ist das Gerät per Bluetooth mit dem Autoradio gekoppelt. Da ich für gewöhnlich die Aktivierung von Bluetooth beim Einsteigen vergesse, bleibt es halt sicherheitshalber immer an. Darüber hinaus sind verschiedene Apps immer aktiv, ich lese diverse Mails auf dem Handy, beantworte auch hin und wieder Mails und das eine oder andere Telefonat findet natürlich auch statt. Damit komme ich ganz bequem über den Tag, im Normalfall zeigt der Ladebalken abends dann im Schnitt noch gut 50% an. Allerdings braucht der Akku ein paar Tage, bis er die volle Kapazität liefert. In den ersten Tagen ist es noch etwas eng, aber nach einer knappen Woche laden über Nacht passt es dann. Das kennt man aber schon…

Im WLAN-Betrieb zeigt sich das Desire S bei mir etwas sensibler als mein privates Desire. An Plätzen in der Wohnung, wo mein Desire zwar minimalen, aber relativ stabilen Empfang hat, verliert das Desire S hin und wieder doch mal die Verbindung. Ob das ein (korrigierbares) ROM-Problem ist oder an der Hardware liegt kann ich nicht überprüfen. Darüber hinaus kommen mir die Downloads mit dem Desire S ein gutes Stück flotter vor, das schrieb ich ja bereits in meinem ersten Beitrag. Der Seitenaufbau im Browser (ich nutze den Miren Browser) geht flott, die Ladezeiten sind auch in Ordnung. Zoomen in den Seiten geht übergangslos und ohne Stocken oder Denkpausen, beim Drehen des Geräts dauert das Umschalten in den Landscape-Modus gefühlt eine knappe Sekunde.

Alles in allem ist das HTC Desire S ein würdiger Nachfolger des Desire. Nicht das Top-Gerät von HTC (das dürfte ja wohl das Sensation sein), aber ein wirklich ordentlicher Androide, der sich überhaupt nicht verstecken muss. Die Verbesserungen in HTC Sense gefallen mir, das Gerät selbst gefällt mir, die Nutzung macht Spaß und ich habe nichts gefunden, was mich wirklich nervt (abgesehen von der blöden Positionierung des USB-Anschlusses). Für mich wird es ein kleiner Schritt zurück werden, wenn ich wieder mein Desire benutzen „muss“ und ich werde das Gerät auf jeden Fall mit Bedauern zurücksenden.

Fotos der Hardware reiche ich noch nach, werde heute Abend ein kleines Shooting veranstalten. In meinem letzten Beitrag über das Desire S will ich noch kurz auf die beiden Kameras eingehen. Wenn noch jemand Fragen zum Gerät hat, immer her damit, noch ist das Gerät bei mir und noch kann ich gezielt die Dinge überprüfen, die Euch noch interessieren.

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Neues Testgerät eingetroffen: HTC Desire S

Es ist mal wieder Zeit für einen Gerätetest – HTC war so freundlich und hat mir ein neues Gerät für einen Praxistest zur Verfügung gestellt: das HTC Desire S. Ein Auspackvideo wird es bei mir nicht geben, dafür ein paar Worte zu meinem ersten Eindruck, bevor ich in den nächsten Tagen etwas ausführlicher berichten werde.

Das Desire S ist wirklich nur minimal kleiner als mein eigenes Desire (4mm kürzer, der Unterschied bei Breite und Dicke ist lediglich messbar), dennoch fühlt es sich irgendwie wesentlich kleiner an (die Displaygröße ist identisch). Die Tatsache, dass das Desire S 5g weniger wiegt als das Desire wird dafür sicher kaum ausschlaggebend sein, eher wohl das veränderte Profil der Rückseite.

Kopfhöreranschluss und Powerbutton auf der Oberseite haben die Plätze getauscht, statt links muss ich nun rechts drücken, eine mur minimale Umgewöhnung schätze ich. Dafür ist nun aber leider der USB-Anschluss von der Unterseite auf die linke Seite gewandert, was mir bereits beim Wildfire nicht zusagte. Nunja.

Der optische Sensor ist weggefallen, mal schauen, wie ich ohne ihn zurecht kommen werde. Gerade zum Positionieren des Cursors innerhalb von Texten fand ich ihn immer enorm praktisch, ansonsten habe ich ihn nie genutzt. Statt Hardwaretasten wie noch beim Desire haben beim Desire S nun auch berührungsempfindliche Flächen Einzug gehalten, noch bin ich da skeptisch. Allerdings gab es bei meinen ersten Erkundungen noch keinerlei versehentliche Betätigungen wie damals beim Wildfire.

Die Verarbeitung ist ausgezeichnet und das Gerät fühlt sich gewohnt wertig an, keinerlei Plastik-Feeling. An Akku, Speicher- und SIM-Karte kommt man leichter, es muss nicht mehr der komplette Deckel auf der Rückseite entfernt werden sondern lediglich ein kurzes Stück an der Unterseite.

Installiert ist Android 2.3.3 sowie Sense 2.1, auf die auffälligsten Änderungen gehe ich in einem späteren Beitrag noch etwas detaillierter ein. Positiv empfinde ich den mit 1,1GB wesentlich größeren internen Speicher (Desire 512MB) und auch der Ram wurde auf 768MB aufgestockt (Desire 576MB). Der Prozessor ist nach wie vor mit 1GHz getaktet, dennoch ist das Desire S ein gutes Stück flotter als mein Desire. Deutlich aufgefallen ist mir das bei den Installationen meiner wichtigsten Apps, Download und Installation waren blitzschnell. Das schaue ich mir allerdings noch mal im Detail an.

Zur gewohnten Kamera auf der Rückseite hat sich nun auch noch eine Frontcam hinzu gesellt, zudem sind nun 720p-Videoaufnahmen möglich. Zur Qualität der Fotos und Videos kann ich noch nichts sagen, kommt alles noch. Das Display wirkt jedoch wesentlich schärfer und feiner auflösend als bei meinem Desire, ich werde im direkten Vergleich noch prüfen, ob das lediglich ein erster subjektiver Eindruck ist oder nicht.

Alles in allem ist der erste Eindruck sehr gut und ich freue mich darauf, in den nächsten Tagen ein wenig zu experimentieren und das HTC Desire S einem Praxistest zu unterziehen. Die Ergebnisse werdet Ihr natürlich hier lesen können. Und mit ein wenig Glück kann ich in nächster Zeit auch noch ein HTC Flyer zum testen ergattern. Drückt die Daumen 😉

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OS Monitor – Wissen was sie tun (Android)

Manchmal möchte man doch ganz gern wissen, was die Apps auf dem Android-Handy alles im Hintergrund anstellen. Wie viel CPU-Last sie generieren, wie hoch der Speicherverbrauch ist und mit wem sie sich alles unterhalten zum Beispiel.

Eine wirklich nützliche App dafür ist der kostenlose  OS Monitor. OS Monitor listet sehr übersichtlich sämtliche laufende Prozesse auf, wahlweise sortiert nach Name, PID, CPU-Load oder Speicherverbrauch. Systemprozesse lassen sich bei Bedarf ausblenden, was die Übersicht doch wesentlich verbessern kann.

Hat man einen Prozess ausgewählt, dann lässt sich dieser direkt über OS Monitor beenden oder man kann direkt zur jeweiligen App wechseln, wesentlich interessanter ist zum Teil allerdings das Log zu diesem Prozess (siehe folgende Screenshots).

Die Logs sind recht ausführlich, mit allen Informationen kann allerdings auch ich nichts anfangen, dafür stecke ich derzeit nicht tief genug im Thema. Allerdings findet man in diesen Logs unter anderem auch Hinweise darauf, wann eine App Daten übers Netzwerk überträgt und mit wem sie kommuniziert. Was genau gesendet wird ist nicht ersichtlich, aber die kontaktierte Adresse ist in den meisten Fällen schnell erkennbar.

Speziell zur Überprüfung der Netzwerkkommunikation ist der dritte Reiter „Connect“ in OS Monitor sehr hilfreich. Hier ist erkennbar, welche Verbindungen aktuell aufgebaut sind und welche App diese initialisiert hat. Einmal auf die jeweilige Verbindung drücken und man bekommt auch via Whois Informationen zur angesprochenen Adresse. Gelegentlich sehr nützlich.

Auf meinem Desire gab es bislang keinerlei Probleme mit Abstürzen und dergleichen, OS Monitor unterstützt auch App2SD. Mit gut 400kB belegt es allerdings ohnehin nicht viel Platz. Für mich eine recht nützliche App, Besitzer eines gerooteten Androids haben zudem noch die Möglichkeit, an der Taktung ihrer CPU zu drehen. Letzteres habe ich allerdings mangels root nicht getestet. Empfehlen kann ich die App aber auf jeden Fall, wenn man mal etwas tiefer unter die Haube schauen möchte.

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HTC Wildfire im Praxistest – Erfahrungen

2 Wochen habe ich das HTC Wildfire nun im Test. Es wird also Zeit, von meinen bisherigen Erfahrungen zu berichten.

Meine ersten Eindrücke hatte ich bereits beschrieben, nach 2 Wochen testen kann ich nun sicherlich einiges mehr zu diesem Gerät sagen. Es gefällt mir nach wie vor, wenn auch die eine oder andere Kleinigkeit gelegentlich etwas stört. Zumindest mich.

Als störend empfinde ich persönlich nach wie vor das Fehlen echter Tasten für die Sonderfunktionen (Home-Button, Suche, Menü und Zurück). Ich hatte das ja bereits erwähnt, in der Praxis zeigt sich, dass ich hier definitiv mit den Touch-Feldern nicht glücklich werden würde. Ich habe relativ große Hände und berühre immer wieder versehentlich die Fläche für die Home- (ganz links) oder Such-Funktion (ganz rechts). Das ist auch darauf zurück zu führen, dass der berührungsempfindliche Bereich (wie der Screen auch) sehr nah links und rechts an den Rand des Gerätes reicht. Sicherlich eine sehr gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes, für Menschen mit großen Händen allerdings durchaus öfter mal ein Nachteil. Kein wirklich schwerwiegendes Problem, aber es nervt hin und wieder doch, versehentlich wieder mal auf die Such“taste“ gekommen zu sein und wieder zurück in die Applikation zu müssen. Man arrangiert sich irgendwie damit, aber es ist auch irgendwie störend.

Der optische Sensor im unteren Bereich erschien mir anfangs überflüssig. Mit der Zeit jedoch erweist sich, dass er durchaus recht sinnvoll ist, beispielsweise zu Platzierung des Cursors beim schreiben von Mails etc. Die Bedienung der Programme und Apps ist per direkter Eingabe sicherlich immer komfortabler, aber vollkommen nutzlos ist die „Maus“ eben doch nicht.

Nach wie vor finde ich die Position des USB-Anschlusses ziemlich daneben. Wird das Gerät geladen, dann ist das Kabel im Weg. Warum man also bei HTC diese Position des Anschlusses wählte ist mir schleierhaft, dass er dort stören muss ist offensichtlich. Darüber hinaus bin ich nach wie vor begeistert vom Design des Gerätes. Die Optik und Haptik gefällt mir ausgezeichnet, die Verarbeitung ist sehr gut und das Gerät macht optisch durchaus etwas her. Ich mag diese Optik wesentlich lieber, als das offensichtliche Plastik-Design anderer Geräte.

In den 2 Wochen habe ich inzwischen durchaus eine Menge Möglichkeiten getestet und in den meisten Fällen hat das Wildfire durchaus zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. An einer Stelle war ich allerdings ein wenig überrascht, leider nicht positiv. Was allerdings nicht auf einen Fehler im Wildfire zurückzuführen ist sondern klar ein Problem von Android ist. Es war mir nämlich nicht möglich, für WLAN-Zugänge einen Proxy einzurichten.
In den meisten Fällen ist das sicherlich auch nicht notwendig, wer nutzt zu Hause schon einen Proxy. Will man sein Gerät aber auch im Büro über WLAN ins Netz bringen, ist meist sicherlich ein Proxy erforderlich. Und genau der ist nicht konfigurierbar. Es gibt zwar inzwischen Apps, die dies ermöglichen, allerdings funktionieren sie nicht mit jedem Proxy und zudem gilt die Einstellung lediglich für den Webbrowser. Apps, die aufs Internet zugreifen, bleiben außen vor. In meinen Augen ein klares Versäumnis seitens Google, hier sollte schleunigst etwas passieren, will man Android für Business-Handys etablieren. Dass Bedarf da ist, zeigen die vielen vielen Threads im Internet.

Was zunächst etwas irritiert ist die Tatsache, dass die Aktivierung des „Lautlos“-Modus nicht automatisch bedeutet, dass das Gerät keine Töne mehr von sich gibt. Apps können sich durchaus an dieser Einstellung vorbei akustisch bemerkbar machen. Allerdings gibt es Apps, die das Gerät dann tatsächlich komplett muten.

Bluetooth habe ich ebenfalls getestet, mein „normales“ Handy betreibe ich ja schon immer via Blootooth im Auto. Im Ford Mondeo klappte die Einrichtung auch sehr flott, wenn ich auch zunächst keinerlei Einträge im Telefonbuch fand. Später habe ich auch herausgefunden, woran das lag: Die Abfrage auf dem Handy, ob das Telefonbuch ausgelesen werden darf, ist nicht sehr lange zu sehen. Und bei der ersten Einrichtung war ich zum Zeitpunkt der Abfrage wohl kurz abgelenkt und als ich dann wieder aufs Handy schaute, war die Abfrage schon wieder verschwunden. Könnte also durchaus etwas länger angezeigt werden.

Die Blootooth-Verbindung selbst hakelt gelegentlich etwas. Beispielsweise hab ich schon erlebt, dass das Handy nach dem Einsteigen 4-5 Minuten lang vom Autoradio nicht gefunden wurde. Allerdings führe ich das auf das System im Auto zurück, denn mit meinem eigenen Handy habe ich ebenfalls häufiger dieses und diverse andere unerklärliche Phänomene.  Wurde das Gerät irgendwann sauber eingebunden, läuft alles wunderbar.

Das Wildfire enthält bekanntermaßen auch einen GPS-Empfänger, somit musste ich diesen natürlich ebenfalls testen. Zur Navigation nutzte ich das vorinstallierte Google Maps.
Mein erster Test vor einer knappen Woche fiel positiv aus. Die Satelliten wurden recht flott gefunden und ich fand recht zügig mein Ziel, ohne dass zwischenzeitlich irgendwelche Verbindungsprobleme aufgefallen wären. Gestern nutzte ich die Navigation ebenfalls und erlebte das komplette Gegenteil. Über eine Strecke von gut 30km fand das Wildfire nicht einen Satelliten und ich fuhr ausschließlich mit der groben Positionsbestimmung via Funkmasten und WLAN-Stationen. Beide Male startete ich vor der Haustür, beide Male mit genügend langer Wartezeit. Insofern kann ich mir den „Totalausfall“ von gestern nicht erklären, werde das allerdings erneut überprüfen.

Zur Hardware möchte ich ebenfalls noch ein paar Worte verlieren. Das Wildfire ist bekanntermaßen kein Highend-Gerät und deutlich preiswerter ausgestattet als beispielsweise das Desire. In den meisten Fällen stört das allerdings kaum, das Gerät ist flüssig zu bedienen und trotz einer Display-Auflösung von nur 240×320 Pixeln sind Apps gut bedienbar und in den meisten Fällen auch gut lesbar. Icon-Beschriftungen werden (wohl aufgrund der geringen Auflösung) rechts ausgeblendet, wenn sie zu lang sind, ansonsten bemerkt man es kaum, wenn man das Gerät nicht gerade mit einem wesentlich besser ausgestatteten unmittelbar vergleicht. Erkennbar wird die sparsamere Ausstattung dann, wenn man mit dem Browser im Internet surft. Einerseits benötigt das Wildfire durchaus eine Weile, um die Seiten zu rendern, andererseits ist ohne mehrfaches hineinzoomen meist nicht viel erkennbar. Schriften verschwimmen dann, hier merkt man im Gegensatz zu den Apps plötzlich deutlich die geringere Auflösung. Mich persönlich stört es nicht, da ein Handy für mich kein Gerät zu surfen im Web ist und ich diese Möglichkeit nur in extremen Notfällen mal nutze, andere mögen es vielleicht als nachteilig empfinden. Man sollte sich aber klar machen, dass bei einem Preis von deutlich unter 300 Euro an irgend einer Stelle eben gespart werden muss.

Ansonsten bemerkt man eigentlich kaum, dass das Wildfire etwas schwachbrüstiger unterwegs ist. Verzögerungen beim Starten von Apps fallen nur selten auf, die Eingabe reagiert in der Regel flott und unmittelbar. Gelegentlich ist ein leichtes Hakeln zu bemerken, was aber mich bislang aber überhaupt nicht störte, da man es doch nur in Animationen etc. wirklich erkennen kann, wenn es mal ganz kurz auftritt. Bis auf eine funktionierten alle getesteten Apps auf dem Gerät, leider habe ich mir nicht gemerkt, welche App wirklich nicht funktionierte (sie stürzte immer unmittelbar nach dem Start ab). Sollte mir die App wieder einfallen, werde ich sie noch nachreichen.

Welche Apps aktuell (neben den HTC-eigenen) auf meinem Gerät laufen, könnt Ihr Euch bei Appbrain anschauen. Ich habe meine Liste freigegeben. Ende des Jahres soll übrigens das Update auf Android 2.2 für das Wildfire verfügbar sein.

Die Akkulaufzeit würde ich im Augenblick als für meine Zwecke völlig ausreichend bezeichnen. Allerdings bin ich ohnehin gewohnt, mein Handy jeden Abend ans Netz zu hängen. Ich habe es bisher aber noch nie geschafft, mal eine Warnung des Gerätes wegen zu geringer Akkulaufzeit zu provozieren, was mir bei meinem eigenen Gerät regelmäßig passiert. Das Wildfire nutze ich jedoch derzeit wesentlich stärker, WLAN und Bluetooth sind zudem ständig aktiviert. Ich komme damit mehr als bequem über den Tag, inklusive dem einen oder andere Telefonat zwischendurch.

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