Archiv für nervend

Punished by Akismet

Aus meinem Spamfilter:

„Ein neues interessantes Weblog wird geboren, das es sich zur Aufgabe machen wird, die Bestrafer zu bestrafen.Das Moral-, Rechts- und Unrechtsbewusstsein, so wie normale Menschen es verstehen, ist in vielen Medien – egal ob in Foren, Blogs oder Online-…“

2 „Weblogs“ spammen mir in den letzten Tagen in dieser Form in meine Kommentare. 2 verschiedene .de-Domains, für beide führt DENIC ein und dieselbe Person als admin-c: Mario Dolzer.

Vielen Dank lieber Blogschreiber, der Du unter den Domains von Herrn Dolzer Deine Worte verbreitest. Vielen Dank für die kostenlose Werbung in Deinem Blog; ich finde es ausgesprochen entzückend, mein Blog incl. Link in Deiner Liste zu finden. Aber hier in meinem Blog entscheide allein ich, wen ich verlinke. Deshalb gibt es zum einen keinen Backlink und zum anderen werden weiterhin die Spam-Kommentare gelöscht. Nachdem sie für alle Fälle dokumentiert wurden 😉 Mit anderen Worten: Der Aufwand lohnt sich wirklich nicht.

So, ich glaub das war genug Trollfutter.

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BILD vs. Wikipedia

BILD hat ein neues Opfer gefunden: Wikipedia. Unter der Überschrift „So unzuverlässig ist Deutschlands beliebtestes Internet-Lexikon“ wird aus allen Rohren gegen Wikipedia geschossen. Es sei „gefährlich, sich auf Wikipedia zu verlassen“ heißt es. Und natürlich kommt niemand auf den Gedanken, dass dieser Artikel den Verkauf einer Lexikon-CD, die auf der gleichen Seite beworben wird, ankurbeln soll. Und da BILD leider selbst nur 7 Beispiele als Beweis nennen kann werden die Leser aufgerufen, weitere Fehler zu melden.

Welche Fehler hat Bild denn nun gefunden werdet Ihr Euch sicher fragen. Nun, wie das folgende Bildzitat zeigt, befindet sich laut BILD offenbar ein Fehler in der Beschreibung zum Nobelpreis:

bild_wikipedia_1.png

Liebe BILD-Redaktion, das ist leider nur zum Teil richtig. Zum Einen ist nur zum Teil richtig, dass laut Wikipedia der 1. Februar der letztmögliche Termin ist, um für den Nobelpreis vorgeschlagen zu werden. Denn in der Beschreibung zum Nobelpreis steht in Wikipedia „Ende Januar“ als Stichtag. In der Beschreibung zum Friedensnobelpreis steht allerdings:

„Die Nominierungen müssen nicht später als der 1. Februar des betreffenden Jahres erfolgen. Es gilt das Datum des Poststempel.“

Schauen wir nun gemeinsam auf der offiziellen Seite des Nobelpreis-Komitees nach. Was steht dort unter der Überschrift „Nomination and Selection of the Nobel Peace Prize Winners„?

„Deadline for submission. The Committee bases its assessment on nominations that must be postmarked no later than 1 February each year.“

Sechs, setzen!

Diese „Recherche“ hat mich ganze 5 Minuten meiner kostbaren Zeit gekostet. 5 Minuten, die Euch, liebe BILD-Redakteure, eine weitere Peinlichkeit erspart hätten. Wenn man schon solche Geschütze auffährt, dann sollte man zumindest dafür Sorge tragen, dass die eigene Inkompetenz nicht all zu deutlich zu Tage tritt.

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Proprietärer DRM-Schrott

Ein weiterer Grund, weshalb ich mir niemals einen Zune kaufen werde.

Selbstverständlich kommt mir aus diesen Gründen auch niemals ein iPod ins Haus.

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.eu-Domaingrabbing

Heute bin ich auf einen interessanten Fall von scheinbarem (für mich persönlich eigentlich schon mehr als offensichtlichem) Domaingrabbing aufmerksam geworden. Hintergrund: Einer unserer Kunden fragte nach der Möglichkeit, seinen Domainnamen auch unter der TLD .eu zu registrieren. Der Domainname ist der Name der Firma und zudem auch eine eingetragene Marke. Bei der Überprüfung stellten wir fest: Die Domain ist bereits registriert – über den chinesischen Registrar Buycool Ltd. mit Sitz in Shenzhen. Über den Registrant selbst ist nicht herauszufinden außer einer kryptischen Mailadresse bei gmail.com. Na Klasse…

Ein wenig Recherche diesbezüglich führte uns auf das Blog von Dariusz Czuchaj, dem dieses Unternehmen bereits unangenehm aufgefallen ist. Laut seinen Informationen wurden knapp 3000 .eu-Domains über Buycool registriert! Und nicht nur das ist aufgefallen – durchsucht man bei EURid einmal die Liste der Registrare, dann findet man dort folgende 4 chinesischen Registrare:

Das ist bis hierhin noch nichts besonderes. Interessanter ist hingegen schon eher die Tatsache, dass alle 4 Registrare ihren Sitz in Shenzhen haben. Und nicht nur das – alle 4 Registrare haben die Anschrift 1607,East Building,Jinghuayuan Xiangmei North Rd,Futian in 518034 Shenzhen. Und: Alle 4 Registrare haben die gleiche Telefonnummer!

Nun, diese Umstände zusammen genommen lassen eigentlich nur einen Schluß zu: Über diese 4 Registrare wurden ganz offensichtlich im großen Stil .eu-Domains registriert in der Hoffnung, diese später den rechtmäßigen Eigentümern verkaufen zu können. Im oben genannten Blog wird von einem Angebot zum Kauf der Domain für 30.000 EUR berichtet.

Für mich stellt sich im Augenblick die Frage: Wie konnte die Domain unseres Kunden (sowie die vielen vielen weiteren Domains) so ohne weiteres über diese chinesischen Registrare registriert werden? Denn wie steht es in den EURid-FAQs:

Wer kann einen .eu Domänennamen beantragen?

Kurz gesagt, jede natürliche Person oder jede Organisation, die in der Europäischen Union ansässig ist.

Die so genannten „Registrierungsvoraussetzungen“, die bestimmen, wer einen .eu Domänennamen beantragen kann, werden in Artikel 4 der EG Verordnung 733/2002 definiert und legen folgendes fest:

„Die folgenden Unternehmen, Firmen oder natürliche Personen können einen .eu Domänennamen beantragen:

· Ein Unternehmen, das seinen satzungsmäßigen Sitz, seine Hauptverwaltung oder seine Hauptniederlassung innerhalb der Gesellschaft hat oder;

· Eine in der Gemeinschaft niedergelassene Organisation unbeschadet der Anwendung nationaler Rechtsvorschriften;

· Eine natürliche Person mit Wohnsitz innerhalb der Gemeinschaft.

Den vollständigen Text der EG-Verordnung 733/2002 können Sie hier nachlesen.

Nun, eine klare Aussage. Es ist jedoch weder eine natürliche Person noch ein Unternehmen oder eine Organisation mit Sitz innerhalb der Gemeinschaft erkennbar! Registrant für alle betroffenen Domains ist in jedem Fall – eine GMail-Adresse. Mehr nicht! In vielen Fällen lautet diese auch nur Domain@gmail.com. Somit gehe ich im Augenblick davon aus, dass die Registrierung der betroffenen Domains schlicht und ergreifend zum Zwecke des Verkaufs erfolgte. Sollte dies nicht eigentlich verhindert werden?

Wir haben unserem Kunden nun empfohlen, diese Situation mit der Vergabestelle für .eu-Domains zu besprechen. Ob es die Möglichkeit gibt, Beschwerde einzulegen oder der Vergabe zu widersprechen weiß ich im Augenblick nicht. Sicher ist nur: Wenn EURid da nicht reagiert und einschreitet, wird es entweder teuer für unseren Kunden, wenn er sich die Domain „zurück“kauft oder es wird nur der Weg durch die Gerichte bleiben. Was letztlich sicher auch nicht ganz billig werden könnte…

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