Archiv für nervend

Maulkörbe für Blogger

Udo Vetter schreibt in seinem Lawblog:

„…Die halbgaren, lieblosen juristischen Argumente in den jüngsten Abmahnschreiben belegen, dass es den Iniatoren um mehr geht als den Einzelfall. Sie wollen – für ihre jeweiligen Auftraggeber – Angst verbreiten, die Schere im Kopf der Blogger installieren. Wenn du was über die schreibst oder zulässt, dass über die geschrieben wird, brauchst du einen Anwalt. Also lass es besser…“

Ein lesenswerter Artikel über die jüngsten Versuche von diversen Unternehmen, unerwünschte (aber oft nicht unrichtige) Kritik in Weblogs und Foren auszumerzen, indem Blogger und Forenbetreiber mittels Klageandrohungen zur Löschung unbequemer Beiträge gezwungen werden. Bitte lesen!

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Abschalten

Der Standard berichtet in seinem Artikel „Schlechte Zeiten für Piraten und legale Nutzer“ über das Advanced Access Content System (AACS), welches als neues Nutzverhindungssystem (aka Kopierschutz) auf den neuen HDDVD und Blue-Ray-Disc zum Einsatz kommen soll. Im Detail wird hier etwas genauer auf die Rolle der Geräte eingegangen.

AACS soll sich nicht allein auf irgendwelche „Schadprogramme“ auf den Discs selbst beschränken, sondern schliesst alle an der Wiedergabe der Discs beteiligten Geräte mit ein. Jedes Gerät ist durch einen Device-Key eindeutig gekennzeichnet und anhand dieser ID lassen sich Abspielrechte zuordnen. Auf jeder Disc, die neu auf den Markt kommt, befindet sich eine Liste aller als „geknackt“ bzw. unsicher geltenden Geräte-Keys. Beim Einlegen der Disc wird diese Liste in das Gerät geladen und modifiziert dort die in der Firmware hinterlegten Daten. Gilt der Player, den Otto-Video-Freund sein Eigen nennt, aus irgendeinem Grund als unsicher oder geknackt, wird dem Player so die Abspielerlaubnis entzogen. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf die aktuell eingelegte Disc, sondern auch auf alle früher gekauften oder erstellten. Entweder verweigert der Player komplett das Abspielen oder die Qualität wird stark eingeschränkt. Das heisst auf deutsch: Der Player ist unbrauchbar.

Ich bin gespannt, ob dieses System in dieser Form wirklich so eingesetzt werden wird. Noch viel gespannter bin ich, wie viele HDDVD- und Blue-Ray-Disc-Player in Zukunft aufgrund solcher Sperren Objekte des Umtauschs werden oder in der Reperatur landen. Neben der Tatsache, dass es mal wieder keinen klaren Standard gibt und nicht absehbar ist, ob sich in der Zukunft nun HDDVD oder Blue-Ray durchsetzen wird ist dieses Nutzverhinderungssystem ein weiterer entscheidender Grund, diesen „Trend“ schlicht und ergreifend zu ignorieren. Desweiteren wäre die einzige logische Reaktion auf dieses Verfahren, sämtliche in den Handel gelangenden neuen Geräte binnen kürzester Frist zu knacken und auf diese Weise dafür zu sorgen, dass die Medienindustrie sich über kurz oder lang selbst ihrer Kunden entledigt…

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Kein Recht auf Privatkopie für mobile Player?

Ich lese gerade auf heise, dass die Recording Industry Association of America (RIAA) das Recht der Kunden, gekaufte CDs für die Verwendung auf ihrem Computer oder mobilen Player zu kopieren, in Frage stellt. Im O-Ton liest sich das folgendermaßen:

„Nor does the fact that permission to make a copy in particular circumstances is often or even routinely granted, necessarily establish that the copying is a fair use when the copyright owner withholds that authorization. In this regard, the statement attributed to counsel for copyright owners in the MGM v. Grokster case is simply a statement about authorization, not about fairuse.“ (Quelle: eff.org)

Demzufolge entspricht der Vorgang des Kopierens der selbst gekauften CD nicht einem „fair use“ sondern die Erlaubnis sei dem Kunden nur freundlicherweise vorrübergehend gegeben und könne ihm jederzeit wieder entzogen werden. Noch im vergangenen Jahr wurde dies von der RIAA vollkommen anders dargestellt:

„The record companies, my clients, have said, for some time now, and it’s been on their website for some time now, that it’s perfectly lawful to take a CD that you’ve purchased, upload it onto your computer, put it onto your iPod.“ (Quelle: eff.org)

So schnell ändert sich also die Meinung der RIAA zu Rechtmässigkeiten und Rechten. Könnte diese Meinungsänderung vielleicht (auch) darauf zurückzuführen sein, dass der Online-Markt für Musikstücke inzwischen ein recht ordentliches Wachstum hingelegt hat? Denn die neue Aussage zeigt deutlich, worauf die Musikindustrie hinarbeitet: Für jedes mögliche und denkbare Medium soll der Kunde das Musikstück gesondert „lizenzieren“. Vielleicht sogar bald für jede einzelne Nutzung? Es ist zu hoffen, dass diese Bestrebungen nicht doch irgendwann in geltendes Recht umgewandelt werden. Leider ist die Lobby der Kunden (noch) viel zu schwach, um gegen diese Einflussnahme auf die Gesetzgebung wirksam vorzugehen.

Und ich bekomme mit jeder Meldung zu diesen Themen erneut einen Brechreiz. Es mag mir einfach nicht gelingen, die „arme „Musikindustrie gebührend zu bedauern…
via heise newsticker

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Faxmüll öffentlich

Unter dem Titel „Sehr geehrte Frau Schönwald“ veröffentlicht das Winzerblock einen recht dreisten Versuch, mittels einer scheinbar unverfänglichen Anfrage per Fax Geld zu „verdienen“. Das Fax erweckt beim Empfänger den Eindruck, die Firma „HUNOLD & NAUM Transporte mit Tradition“ aus Bamberg (www.hunoldundnaum.de) erbittet eine Auskunft und stellt einen Auftrag in Aussicht. Schaut man etwas genauer hin, sticht die Faxnummer ins Auge: sie beginnt mit 09005.
In den AGB’s auf der recht offensichtlich eilig zusammengezimmerten WebSite finden sich weitere Details zur Faxnummer: (Zitat) „EUR 29,83 pro Anwahl als Bearbeitungsgebühr“. Ahja…

Auf dem Fax und im Logo des „Unternehmens“ ist von Transporten die Rede, in den AGB’s jedoch von (Zitat) „Eine Aufgabe der Hunold & Naum Bamberg Kft besteht in der Präsentation und Bewerbung deutscher Unternehmungen.“
Laut Impressum auf der WebSite ist der Sitz des „Unternehmens“ Hunold & Naum Bamberg Kft der Ort Bajot in Ungarn. Inhaber der Domain hunoldundnaum.de ist laut DeNIC jedoch ein Herr J. G. aus Wasserburg a. Inn…

Nicht nur, dass dieser Versuch der Abzocke ziemlich dreist ist, es ist auch verdammt dumm und billig aufgezogen. Ich hoffe zudem, Betroffene werden Musterexemplare dieses Faxes an die zuständigen Stellen weiterleiten.

via Basic Thinking

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