Empfohlene Links vom 20.1.2011

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Euroweb vs. Nerdcore (Update 3)

Während ich mich hier ein wenig hinter der Zeit durch die Feeds kämpfe, die durch meine Pause über Weihnachten und den Jahreswechsel aufgelaufen waren, hat sich im deutschen Internet wieder etwas zusammen gebraut: Euroweb hat die Domain nerdcore.de gepfändet. (Nerdcore ist jedoch zwischenzeitlich unter der Domain crackajack.de erreichbar)

Ich glaube, ich habe meinen allerbesten WTF-Blick aktiviert, als ich das gelesen habe. Ein wenig komisch kam es mir in den letzten Tagen schon vor, da ich den Eindruck hatte, beim scannen meiner Feeds nix von Nerdcore gelesen zu haben, aber bei der Fülle der angehäuften Nachrichten hätte mir ja auch einfach etwas durch die Lappen gehen können. Der Eindruck täuschte aber ganz offensichtlich nicht. Auf Nerdcore „prangt“ statt des gewohnten Blogs eine Seite von Euroweb mit einer Erklärung unter dem, wie ich finde, etwas zynischen Titel: Euroweb Group: Neue Erfahrung für Blogger: Blogbetreiber verliert seine Domain nerdcore.de.

Umfangreiche Details zu den Vorgängen findet Ihr unter anderem bei Netzpolitik, ich will an dieser Stelle nur einmal grob zusammen fassen, was ich bislang aus den vielen Berichten heraus gelesen habe:

René schrieb 2006(!!) in seiner typischen Art einen wenig freundlichen Artikel über Euroweb. Für diesen Artikel wurde er, soweit ich es erkennen konnte, im vergangenen Jahr abgemahnt, die Äußerungen sollten entfernt werden. Diese Abmahnung ignorierte er, weshalb Euroweb auf Unterlassung klagte und gewann. René musste zudem die Kosten des Rechtsstreites tragen. Offensichtlich wurden diese jedoch bis Anfang Januar noch nicht komplett beglichen, weshalb Euroweb nun die Domain pfänden lies.

Ich werde nun sicherlich nicht erneut darauf herumreiten, dass man Abmahnungen nicht ignorieren sollte, diese Tatsache ist sicher inzwischen allgemein bekannt. Mich wundert aber schon ein wenig, dass ausgerechnet René dieser Fehler unterlief, da ich ihn für einen alten Hasen halte, der eigentlich Bescheid weiß. Aber manchmal gehen einfach auch mal Dinge schief. Allerdings frage ich mich, weshalb ein Unternehmen ausgerechnet diesen Schritt wählt, gerade ein Internetdienstleister sollte m.E. nach wissen, welche Bedeutung Nerdcore im deutschen Internet hat und wie sich ein solcher Schritt unweigerlich auswirken muss. Mir kommt diese Aktion ein wenig wie eine Retourkutsche vor, gerade auch angesichts der Mitteilung auf nerdcore.de.

Ich persönlich halte den Schritt von Euroweb für alles andere als klug. Unweigerlich werden nun die Äußerungen wieder hoch gespült, die vor gut 4 Jahren einmal getätigt wurden und die Euroweb eigentlich gern aus dem Netz getilgt hätte. Darüber hinaus tauchen nun auf den verschiedensten Servern in Russland und anderswo wieder Videos auf, die viele längst vergessen hatten und die z.B. auf Youtube schon gar nicht mehr zu finden waren. Diverse Berichte, die noch im Netz zu finden sind und die ebenfalls seit Jahren kaum beachtet wurden, werden nun wieder verstärkt verlinkt und gewinnen wieder an Aufmerksamkeit. Kein kluger Schachzug also in meinen Augen. Die bisher über 1200 Kommentare unter der Stellungnahme auf nerdcore.de sprechen für sich… Die meisten Berichte, die ich bislang gelesen habe, stimmen zudem im Tenor überein: Blöde Aktion von René, ganz schwerer Fehler von Euroweb. Und nahezu überall findet man Links zu den Geschichten, die längst in der Versenkung verschwunden waren.

Euroweb will die Domain nerdcore.de nun auf eBay versteigern und den Erlös spenden. 50% des Erlöses sollen an Wikipedia und 50% an den freischreiber e.V. gehen. Beide Empfänger scheinen aber nicht sonderlich begeistert davon zu sein, in der Stellungnahme der freischreiber heißt es zum Beispiel: „Wir aber haben das Gefühl, dass hier mit ziemlich dicken Kanonen auf zierliche Spatzen geschossen wird. Und davon möchten wir nicht profitieren. Und wir möchten auch nicht, dass sich der Kanonier mit einer Spende an Freischreiber ein moralisches Mäntelchen für eine klassische Überreaktion umhängen kann.“

Wie die Angelegenheit nun weitergehen wird, können wir sicherlich in den nächsten Tagen verfolgen. Ich tippe darauf, dass Euroweb die Sache durchziehen will und wird. Welche rechtlichen Möglichkeiten René im Augenblick hat wird kontrovers diskutiert, Meinungen findet man z.B. bei Udo Vetter, Thomas Stadler und Carsten Ulbricht. Ich selbst drücke René sämtliche mir zur Verfügung stehenden Daumen und denke über eine Unterstützungsmöglichkeit nach. Und werde mich nun daran begeben, mich noch ein wenig genauer zu informieren.

Interessante Beiträge werde ich dann an dieser Stelle noch verlinken.

Anmerkung: Bitte seht davon ab, in den Kommentaren Beleidigungen oder dergleichen zu hinterlassen, ich werde ich jedem Fall alle bedenklich erscheinenden Äußerungen entfernen. Also bleibt bitte sachlich.

Update: Die Domain nerdcore.de befindet sich aktuell in Transit, als Eigentümer ist inzwischen wieder René eingetragen. Offenbar tut sich etwas.

Update 2: René hat nun selbst einige Details in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Er bekommt die Domain nerdcore.de zurück.

Update 3: Euroweb äußert sich ebenfalls dazu, ich verlinke dazu aber lieber den passenden Beitrag bei Netzpolitik.

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Rasant

Montag Morgen begann diese Woche mit einer Katastrophe: die Kaffeemaschine ist kaputt gegangen!

Wer wie ich ein Kaffee-Junkie ist, kann sicherlich das Ausmaß dieser Katastrophe nachvollziehen… Nun, mir blieb also nichts anderes übrig, als direkt eine neue Kaffeemaschine zu bestellen. Durch die Läden zu ziehen und direkt eine neue zu kaufen klappt eben zeitlich meist doch nicht, es sei denn, es ist zufälligerweise gerade Samstag. Gleichzeitig habe ich mich dann Montag Morgen seelisch und moralisch darauf eingerichtet, mich erst mal einige Tage lang morgens mühsam mit Senseo-Kaffee wach dopen zu müssen.

Glücklicherweise kam es ganz anders: Die Lieferung der neuen Kaffeemaschine erfolgte schon gestern, also gerade mal einen Tag nach der Bestellung. Rasant und wirklich vorbildlich! Sollte ja auch mal erwähnt werden (auch wenn es in gewisser Weise erschreckend ist, dass man über solche Ereignisse heutzutage schon erstaunt ist…).

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OS Monitor – Wissen was sie tun (Android)

Manchmal möchte man doch ganz gern wissen, was die Apps auf dem Android-Handy alles im Hintergrund anstellen. Wie viel CPU-Last sie generieren, wie hoch der Speicherverbrauch ist und mit wem sie sich alles unterhalten zum Beispiel.

Eine wirklich nützliche App dafür ist der kostenlose  OS Monitor. OS Monitor listet sehr übersichtlich sämtliche laufende Prozesse auf, wahlweise sortiert nach Name, PID, CPU-Load oder Speicherverbrauch. Systemprozesse lassen sich bei Bedarf ausblenden, was die Übersicht doch wesentlich verbessern kann.

Hat man einen Prozess ausgewählt, dann lässt sich dieser direkt über OS Monitor beenden oder man kann direkt zur jeweiligen App wechseln, wesentlich interessanter ist zum Teil allerdings das Log zu diesem Prozess (siehe folgende Screenshots).

Die Logs sind recht ausführlich, mit allen Informationen kann allerdings auch ich nichts anfangen, dafür stecke ich derzeit nicht tief genug im Thema. Allerdings findet man in diesen Logs unter anderem auch Hinweise darauf, wann eine App Daten übers Netzwerk überträgt und mit wem sie kommuniziert. Was genau gesendet wird ist nicht ersichtlich, aber die kontaktierte Adresse ist in den meisten Fällen schnell erkennbar.

Speziell zur Überprüfung der Netzwerkkommunikation ist der dritte Reiter „Connect“ in OS Monitor sehr hilfreich. Hier ist erkennbar, welche Verbindungen aktuell aufgebaut sind und welche App diese initialisiert hat. Einmal auf die jeweilige Verbindung drücken und man bekommt auch via Whois Informationen zur angesprochenen Adresse. Gelegentlich sehr nützlich.

Auf meinem Desire gab es bislang keinerlei Probleme mit Abstürzen und dergleichen, OS Monitor unterstützt auch App2SD. Mit gut 400kB belegt es allerdings ohnehin nicht viel Platz. Für mich eine recht nützliche App, Besitzer eines gerooteten Androids haben zudem noch die Möglichkeit, an der Taktung ihrer CPU zu drehen. Letzteres habe ich allerdings mangels root nicht getestet. Empfehlen kann ich die App aber auf jeden Fall, wenn man mal etwas tiefer unter die Haube schauen möchte.

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