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Touchpad-Preissenkung legt HP-Server lahm

Eigentlich war es ja zu erwarten, dass nach der groß angekündigten Preissenkung des Touchpad auf 99$ auch in Deutschland die neu eingetroffenen Geräte verramscht werden. 99Euro kostet die Version mit 16GB, für 32GB muss man nun 149Euro auf den Tisch legen bzw. in die virtuelle Kasse einzahlen.

Wenn man denn könnte. HPs Server sind dem Ansturm schlicht und ergreifend nicht gewachsen, es ist ein Ding der Unmöglichkeit, auf den Shop zuzugreifen geschweige denn zu bestellen. Der Schnäppchen-DOS hat mit aller Macht zugeschlagen und erlaubt den Servern maximal noch eine „Service Unavailable“-Antwort. Böse Zungen behaupten, man hätte vielleicht doch DELL-Server verwenden sollen…

Wie dem auch sei, der Ausverkauf des Touchpad dürfte zügig erledigt sein, auch nach der Ankündigung, dass in nächster Zeit mit einer Portierung von Android auf das Touchpad zu rechnen sei.

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Landesdatenschützer fordern WebSite-Betreiber zum Entfernen der Social-Buttons auf (Update)

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein fordert alle WebSite-Betreiber auf, umgehend Facebook-Fanseiten sowie Social-Buttons wie beispielsweise den „Gefällt mir“ Button von Facebook aus ihren Webseiten zu entfernen.

„Nach eingehender technischer und rechtlicher Analyse kommt das ULD zu dem Ergebnis, dass derartige Angebote gegen das Telemediengesetz (TMG) und gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) bzw. das Landesdatenschutzgesetz Schleswig-Holstein (LDSG SH) verstoßen. Bei Nutzung der Facebook-Dienste erfolgt eine Datenweitergabe von Verkehrs- und Inhaltsdaten in die USA und eine qualifizierte Rückmeldung an den Betreiber hinsichtlich der Nutzung des Angebots, die sog. Reichweitenanalyse. Wer einmal bei Facebook war oder ein Plugin genutzt hat, der muss davon ausgehen, dass er von dem Unternehmen zwei Jahre lang getrackt wird. Bei Facebook wird eine umfassende persönliche, bei Mitgliedern sogar eine personifizierte Profilbildung vorgenommen. Diese Abläufe verstoßen gegen deutsches und europäisches Datenschutzrecht. Es erfolgt keine hinreichende Information der betroffenen Nutzerinnen und Nutzer; diesen wird kein Wahlrecht zugestanden; die Formulierungen in den Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien von Facebook genügen nicht annähernd den rechtlichen Anforderungen an gesetzeskonforme Hinweise, an wirksame Datenschutzeinwilligungen und an allgemeine Geschäftsbedingungen.

Das ULD erwartet von allen Webseitenbetreibern in Schleswig-Holstein, dass sie umgehend die Datenweitergaben über ihre Nutzenden an Facebook in den USA einstellen, indem sie die entsprechenden Dienste deaktivieren. Erfolgt dies nicht bis Ende September 2011, wird das ULD weitergehende Maßnahmen ergreifen. Nach Durchlaufen des rechtlich vorgesehenen Anhörungs- und Verwaltungsverfahrens können dies bei öffentlichen Stellen Beanstandungen nach § 42 LDSG SH, bei privaten Stellen Untersagungsverfügungen nach § 38 Abs. 5 BDSG sowie Bußgeldverfahren sein. Die maximale Bußgeldhöhe liegt bei Verstößen gegen das TMG bei 50.000 Euro.“

Das ULD fährt also richtig scharfe Geschütze auf, auch wenn man sich derzeit vordergründig an WebSite-Betreiber in Schleswig-Holstein wendet. Genau genommen dürfte diese Aussage auch nicht allein für Facebook gelten, auch der „+1“-Button von Google wäre hiervon betroffen und diverse andere Social-Dienste sicher auch. Besonders krass finde ich, dass man nicht allein auf die Buttons abzielt sondern auch ganz klar Fanpages bei Facebook anspricht.

Ich finde immer wieder erstaunlich, mit welcher Schärfe Landesdatenschützer gegen derartige Dinge vorgehen und wie vergleichsweise harmlos die Äußerungen beispielsweise gegen das SWIFT-Abkommen oder das Fluggastdaten-Abkommen ausfallen, die weitaus tiefer in die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen eingreifen als eine lächerliche Facebook-Fanseite. Ich wünschte, das ULD würde sich vorrangig um wirklich wichtige Dinge kümmern und nicht mit solchem Aktionismus eine seriöse Tätigkeit vorgaukeln.

Update: Rechtsanwältin Nina Diercks äußert sich im Social Media Recht Blog sehr ausführlich über diese Ankündigung des ULD. Ihr Fazit: Gewissermaßen hat das ULD irgendwie Recht, aber über die Folgen mag sie im Detail derzeit nicht nachdenken, wenn sie Übelkeit vermeiden will. Verständlich, ich konnte das Nachdenken leider nicht verhindern und kämpfe nach wie vor mit der Übelkeit. Auch Udo Vetter äußert sich im law blog zu dieser Meldung und nennt die Drohungen

…gegen alle Schleswig-Holsteiner, die Plugins von Facebook verwenden, ein Armutszeugnis für das ULD. Statt sich mit dem wirklichen Gegner Facebook anzulegen und auf Verbesserungen zu drängen, versuchen es Weichert und seine Leute über die Einschüchterung harmloser Facebook-Nutzer.

Exakt, dem gibt es nichts hinzu zu fügen.

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Google übernimmt Motorola Mobility

Puh, das ist tatsächlich eine Hammer-Meldung, die ich gerade drüben beim Caschy gesehen habe: Google kauft für 12,5 Mrd. Dollar Motorola Mobility. Google übernimmt damit die Smartphone- und Tablet-Sparte von Motorola und damit auf der einen Seite einen nicht unwichtigen Smartphone-Produzenten und auf der anderen Seite, was sicherlich wesentlich entscheidender ist, einen ganzen Batzen Patente in diesem Bereich.

Googles begründet diesen Schritt auch selbst unter anderem mit diesen Worten:

„Our acquisition of Motorola will increase competition by strengthening Google’s patent portfolio, which will enable us to better protect Android from anti-competitive threats from Microsoft, Apple and other companies.“

Vollkommen nachvollziehbar bei dem, was sich aktuell an Klagen gegen Android zusammen braut, nachdem man in Cupertino und Redmond bemerkt hat, welche „Gefahr“ Android ist. Google MUSSTE reagieren und ein entsprechendes Portfolio zusammenstellen, dass es auf diese Weise geschehen würde hat wohl keiner geahnt. Mit dieser Aktion hat Google die Karten vollkommen neu gemischt.

Damit kann man nun wohl auch vermuten, dass das nächste Nexus nun doch ein „Motorola“ sein könnte…

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Hat Apple das iPad-Design auch nur geklaut? (Update)

Wie ich bereits geschrieben hatte, versucht Apple mit juristischen Mitteln Samsungs Galaxy-Tab vom Markt zu drängen. Samsung kopiere Look und Feel und würde den „Kultstatus“ des iPads ausnutzen wollen und auf der Welle mitreiten. Apple hatte sich das Design des iPads schützen lassen.

Nun sollte es sich ja eigentlich so verhalten, dass man nur dann etwas schützen lassen kann, wenn es das so in dieser Form noch nicht gab. Nach meinem Verständnis. Interessanterweise hatte ich aber immer das Gefühl, soooo neu wäre der Anblick eines iPads für mich nun auch wieder nicht. Eigentlich hatte ich sowas schon viel früher gesehen. Und nach ein klein wenig Recherche habe ich festgestellt: mein olles Gedächtnis lässt mich noch nicht im Stich, ich HATTE es schon mal gesehen.

Aus Gründen des Urheberrechts binde ich das Bild an dieser Stelle nicht in meinen Beitrag ein sondern verlinke es lediglich. Schaut hier.

Das Bild stammt aus Star Trek DS9 aus der Folge „Image in the Sand„. Und wer mal ein wenig in alten Folgen stöbert wird noch jede Menge ähnliche Geräte finden, die in Star Trek übrigens „PADD“ genannt wurden. Die gab es da in unzähligen Variationen und verschiedene ähneln ebenfalls den heutigen iPads. „Image in the Sand“ wurde übrigens im Jahre 1998 erstmals ausgestrahlt.

Natürlich, das Gerät auf dem Bild sieht nicht exakt so aus wie das iPad2, gar keine Frage. Es gab andere PADDs, die ihm noch mehr ähnelten. Oder denen das iPad mehr ähnelt. Aber es scheint ja keine Rolle zu spielen, ob ein Gerät EXAKT so aussieht oder nur ähnlich (was sich bei Tablets kaum vermeiden lässt). Und wenn es wie im Fall iPad2 und Galaxy-Tab nur um eine grobe Ähnlichkeit geht und diese ausreichte, um eine EV gegen Samsung zu erwirken, dann sollte die grobe Ähnlichkeit zwischen iPad/2 und den PADDs aus den 90er Jahren doch vollkommen ausreichen, um die Schutzwürdigkeit des Designs in Frage stellen zu können. Darüber hinaus gibt es bereits weitaus länger als das iPad digitale Bilderrahmen, denen das iPad ebenfalls mehr als ähnlich sieht… Also selber auch nur mal wieder nur geklaut?

Update: Hach, da gab es ja tatsächlich doch noch viel mehr, als ich in meiner ersten schnellen Recherche entdecken konnte. Schaut Euch mal dieses Video von 1994 an (via):

Könnte das mal jemand in Düsseldorf an den entsprechenden Stellen vorführen? Auf dass man dort peinlich berührt im Boden versinke…

Logisch, dass ich hier eine Lanze für Samsung breche. Mich widert Apples Gebaren in dieser Hinsicht schon seit langem an. Ideen, Designs und Funktionen kopieren, patentieren (selbst die trivialsten Selbstverständlichkeiten) und dann andere verklagen. Ja, machen andere auch, find ich genau so erbärmlich. Aber Apple weint immer am lautesten herum deshalb.

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