Archiv für kranke welt

Vorsicht ungeil

Weil manche Menschen wirklich vollkommen ungeil sind, müssen sie sich ihre vermeintliche Geilheit offenbar täglich neu einreden, vor dem Spiegel geile Posen üben etc. Und eben auch anderer Leute Blogs zuspammen, dass es nur so kracht.

Wie heute zum Beispiel einmal mehr der allseits bekannte Mario Dolzer, der unter einer weiteren Domain mit einem Blog online ist und von da aus seine Geschichtchen per Trackback in meinem Blog verewigt wissen will. Herr Dolzer, Spam ist böse, das wissen Sie doch sicherlich?! Nun, Akismet schmeißt diesen Abfall zuverlässig dahin, wo er hingehört (und meiner Meinung nach auch herkommt): in den Müll. Herr Dolzer, Ruhm kann durchaus auch zweifelhaft sein, nicht wahr?

5 seiner Blogs, Verzeihung, Blogs die unter seinen Domains laufen, kenne ich nun also schon, kennt jemand mehr? Werde dann also jetzt mal wieder die übliche Mail mit leicht modifiziertem Inhalt an Google, Technorati und Co. senden.

Nachtrag: Dieser Ansatz gefällt mir und entspricht in etwa dem, was ich hier auch noch auf meiner ToDo-Liste habe. Allerdings scheint mir einfaches blockieren nicht ausreichend zu sein, mir schwebt da noch vor, die Trackbacks zusätzlich zurück zu senden und auf den einzelnen Blogs des Spammers zu verteilen… Soll er sich doch selbst zumüllen. Ich weiß, dass es geht, nur fehlt mir im Augenblick die Zeit 🙁

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Saddam Execution – Futter für Sensationsgeile

Betrachtet man dieser Tage einmal die Technorati Top-Searches, dann zeigt sich mit einer erschreckenden Beständigkeit das folgende Bild:

saddam_execution.png Gesucht wird also offensichtlich fast nur noch nach dem Video der Hinrichtung von Saddam Hussein. Wie sensationsgeil sind die Leute denn alle, frag ich mich da?! Gibt es nichts wichtigeres, als sich so ein makaberes Video rein zu ziehen?

Saddam Hussein wurde hingerichtet, ok. Man war der Meinung, dies sei die gerechte Strafe für einen Diktator wie ihn, der selbst unzählige Menschenleben auf dem Gewissen hat. Ich selbst bin der Auffassung, den hätten sie bei Wasser und Brot den Rest seines Lebens irgendwo schuften lassen sollen, statt sich mit ihm auf eine Stufe zu stellen. Aber gut, das mögen andere anders sehen. Aber sich dann noch wie Geier auf das Video der Hinrichtung zu stürzen, irgendwie find ich das dann mal so richtig befremdlich. Und wenn ich sehe, dass Suchanfragen a la „Saddam Execution Video“ und „Saddam Execution“ schlagartig die Top10 dominieren… da wundert mich garnix mehr.

Ich werde das Video nicht verlinken, auch wenn ich den Link schon auf diversen Seiten gesehen habe. Da misch ich nicht mit, meine Meinung dazu hab ich hiermit kund gegeben. Solchen Schund will ich nicht verbreiten und zudem trägt genau dieses Video nur noch mehr dazu bei, dass Saddam für seine fanatischen Anhänger nun zum Märtyrer wird.

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Behördliche Hacks und Hacker-Tools

Wenn ich die Meldungen der letzten Wochen jetzt zum Jahresende mal ein wenig Revue passieren lasse, dann kommt mir als erstes ein spezielles Thema in den Sinn: die Fernüberwachung privater PCs aka Online-Hausdurchsuchung. Nordrhein Westfalen hat bereits ein Gesetz verabschiedet, welches diese Handlungen erlaubt und keine Sau interessiert es. Nun will auch Niedersachsen nachziehen, weitere Bundesländer werden sicherlich folgen. Nebenbei bemerkt find ich es erstaunlich, dass diesmal nicht Bayern Vorreiter ist, aber das ist nebensächlich.

Tatsächlich ist in den letzten Wochen viel Müll verbreitet worden, was die Methoden des Eindringens in PCs angeht, viele Meldungen erwecken den Anschein, es würde ein Über-Trojaner entwickelt werden, der „mal eben“ einem potentiellen Terroristen untergejubelt wird und dann auf dessen PC anschlagsvorbereitung.doc und sprengsatzkostenanalyse.xls findet und die Inhalte an die Behörden weiterreicht. Dass dies größtenteils Schwachsinn ist, konnte man mittlerweile nun ebenfalls nachlesen, wenn der gesunde Menschenverstand oder das Know How für diese Erkenntnis nicht ausreichte.

Nachdenklich macht mich in diesem Zusammenhang allerdings der zeitliche Ablauf diverser Ereignisse. Im September verabschiedete das Bundeskabinett den Regierungsentwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes zur Bekämpfung der Computerkriminalität. Darin enthalten ist beispielsweise ein Passus, der den unbefugten Zugang zu besonders gesicherten Daten unter Überwindung von Sicherheitsvorkehrungen unter Strafe stellt. Gut, staatliche Behörden sind von derartigen Regelungen ausgenommen, Polizisten oder Beamte des Bundesgrenzschutzes dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch auf Menschen schießen. Aber interessant ist der Abschnitt, in dem Herstellung, Überlassen, Verbreitung oder das Verschaffen von „Hacker-Tools“, die bereits nach Art und Weise ihres Aufbaus darauf angelegt sind, illegalen Zwecken zu dienen, unter Strafe gestellt werden soll.

Das muss man sich nun einmal auf der Zunge zergehen lassen:
Es sollen Gesetze geschaffen werden, die „Hacker-Tool“ faktisch verbieten. Bekanntermaßen ist aber ein Werkzeug so lange ein Werkzeug, wie es nicht für illegale Handlungen eingesetzt wird. Die Geschichte mit dem Hammer, der sowohl zum Einschlagen von Nägeln als auch Köpfen verwendet werden kann, ist sicher jedem klar…
Und auch die von unseren Bundesheinis als „Hacker-Tools“ bezeichneten Werkzeuge sind vielfach nichts anderes als Werkzeuge. Die, die nötige Menge an krimineller Energie vorausgesetzt, natürlich auch missbraucht werden können. Sehr häufig werden diese Tools jedoch von Administratoren, Netzwerktechnikern und Sicherheitsbeauftragten dafür eingesetzt, Fehlkonfigurationen, Schwachstellen und Fehler im eigenen Netzwerk zu finden, um diese schließen zu können. Natürlich wäre es naiv von mir zu glauben, diese Tools würden ausschließlich dafür eingesetzt; ich bin nicht so blauäugig, so zu denken oder zu argumentieren. Allerdings werden mit diesen Gesetzesentwürfen oben genannte Personen, die tatsächlich nichts illegales tun und nur sich bzw. ihre Systeme schützen wollen, kriminalisiert. Diejenigen, die damit in Computer oder Netzwerke einbrechen wollen, kümmern sich ohnehin einen feuchten Kehricht um derartige Gesetze.

Nun stellen wir also fest: Man wird per Gesetz der Möglichkeit beraubt, seine Systeme auf Schwachstellen und Fehlkonfigurationen hin abzuklopfen. Läuft somit also unter Umständen ins offene Messer, wenn man für kriminelle Nutzer der „Hacker-Tools“ aus irgendeinem Grund zur Zielscheibe wird. Und: man hat keine (legale) Möglichkeit herauszufinden, ob man aufgrund eines Softwarebugs oder einer Fehlkonfiguration nicht zufällig ein Hintertürchen offen hält, über das entweder Scriptkiddies, Wirtschaftsspione oder aber eben auch Behörden nach Lust und Laune in den vermeintlich sicheren Daten herumwühlen. Und genau da scheint sich für mich im Augenblick der Kreis zu schließen. Ich soll nicht mehr prüfen dürfen, ob meine neuen Sicherheitsschlösser, meine Tür und mein Türrahmen sicher genug sind, damit im Fall eines Falles das Einsatzkommando sich nicht die Füße beim Eintreten der Tür bricht.

Wann wird hier in Deutschland eigentlich Verschlüsselung unter Strafe gestellt?

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Saftblog: Stellungnahme des DOSB

Auf dem marketing-blog (und inzwischen auch auf dem Saftblog) wurde heute eine Stellungnahme von Michael Shirp, seines Zeichens Pressesprecher des DOSB, zur Abmahnung des Saftblogs veröffentlicht.

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie sagt dieser Text garnix aus. Ich sehe in dieser Mitteilung weder ein Zurückrudern noch eine wirklich stichhaltige Erklärung für diese Abmahnung. Für mich liest sich das ganze sehr überheblich, es liest sich eben wie das Schreiben eines Vereins, der ein eigenes, privates Gesetz im Rücken hat (bei dem, wie bereits berichtet, nicht unumstritten ist, ob es überhaupt verfassungsgemäß ist). Auf mich wirkt diese Mitteilung so, als sei man sich seiner Sache vollkommen sicher und hege weder Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abmahnung noch an der Frage, ob die Verwendung der Begriffe „Olympia„, „Olympische Spiele“ und der Olympischen Ringe in dieser Form der Berichterstattung nicht doch zulässig wären.

Klar, man fühlt sich sicher, bei so einem kleinen Unternehmen angesichts der Höhe des Streitwertes keinerlei Risiko einzugehen. Man geht schlicht und ergreifend davon aus, dass das Unternehmen es sicherlich nicht auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen würde. Aber wie ein Versuch, die Wogen zu glätten, wirkt dieses Schreiben nicht auf mich. Wäre ich der Betroffene in dieser Situation, würde ich mich irgendwie ein wenig verarscht fühlen.

Geht es nur mir so?

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