Lücken im GEMA-System
Wie die GEMA Tantiemen ausschüttet, bleibt seit langem ihr Geheimnis. Welche Schlüssel zugrunde gelegt werden, ist nicht wirklich bekannt. Dass die Produzenten von Clubmusik dabei bisher in der Regel leer ausgingen, musste die GEMA mittlerweile jedoch eingestehen, wie die FR online berichtet. Die GEMA ging der Einfachheit halber davon aus, das in den Diskotheken und Clubs laufende Programm wäre mit dem in den Radios laufenden Stücken identisch und schüttete die Tantiemen demzufolge entsprechend aus.
Doch nun hat man DIE Lösung für eine „gerechte“ Verteilung gefunden: Das DJ-Programm in den Clubs wird mitgeschnitten und „Experten“ hören die Mitschnitte im Anschluß ab, um die gespielten Tracks zu identifizieren. Die Tests in 100 Clubs werden als Erfolg bejubelt: Innerhalb eines Jahres konnten 6484 Werke erkannt werden. Wie viele WIRKLICH gespielt wurden bleibt unbekannt. Wenn man jedoch bedenkt, dass das Programm eines DJ’s unter Umständen aus Versatzstücken von bis zu 2-300 Stücken gemixt wird, erscheint mir die Zahl erkannter Tracks als bei weitem zu gering.
Eine bessere Lösung für dieses Problem weiss ich derzeit allerdings ebenfalls nicht. Dem DJ einen GEMA-Menschen zuweisen, der jeden gespielten Track direkt notiert? Schwer durchführbar, wenn nicht unmöglich. Aber exakt an diesem Beispiel zeigt sich erneut, dass das System GEMA (ebenso wie vergleichbare Institutionen in andere Ländern) weit weg von einer gerechten Verteilung der Tantiemen ist.