27. Okt, 2010
Ein Kollege drückte mir heute folgendes Buch in die Hand: Microsoft Forefront Unified Access Gateway aus dem Verlag betascript publishing. Und fragte mich, was meiner Meinung nach wohl Inhalt dieses Buches wäre.
Mit einem leicht irritierten Blick antwortete ich: Nun, sicherlich Informationen zum Unified Access Gateway von Microsoft. Was auch sonst. Er lachte und meinte, ich solle doch einfach mal hinein schauen.
Das tat ich dann auch. Und aus dem leicht irritierten Blick wurde recht zügig ein ausgewachsener WTF?!-Blick. Denn das, was ich hier tatsächlich zum UAG finden konnte, umfasste maximal eine Handvoll Seiten. Der Rest (genau wie die spärlichen Informationen zum UAG) sind aus der englischen Wikipedia zusammenkopierte Artikel inkl. Screenshots. Aber nicht etwa zum Thema, sondern zu allen nur denkbaren Virenscannern. Fein säuberlich heraus kopiert und in Buchform gedruckt. Ich fand Informationen zu Mcafee, Norton Antivirus, LinuxShield und weiß der Geier was sonst noch alles. Nur nahezu nichts zum UAG.
Das Buch kostet bei Amazon 76,99 Euro. Und als Gegenwert erhält man Inhalte, die nicht nur überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben sondern auch noch nach Belieben kostenlos in der Wikipedia nachgelesen werden können. Wenn man genau hinschaut, wird man auf dem Titel auch den interessanten Vermerk entdecken: High Quality Content by Wikipedia articles! Was man definitiv wortwörtlich nehmen darf: Das Buch beinhaltet ausschließlich Wikipedia-Inhalte.
Wer sich also zum Thema Unified Access Gateway informieren möchte, sollte definitiv die Finger von diesem Buch lassen. Und das gleiche dürfte für sämtliche Bücher der „Autoren“ Lambert M. Surhone, Miriam T. Timpledon, und Susan F. Marseken gelten. Lässt man sich die (verdammt umfangreiche) Liste der Bücher dieser „Autoren“ bei Amazon anzeigen, wird man auf jedem einzelnen Buch exakt diesen Hinweis finden: High Quality Content by Wikipedia articles! Mein neues Synonym für: Zusammengeklauter Schrott.
Update: Beim Schreiben dieses Beitrages kam mir die ganze Geschichte merkwürdig bekannt vor und ich habe mich kurz mit Herrn Google unterhalten. Und siehe da, ich hatte tatsächlich schon einmal davon gelesen. Und auch die deutsche Wikipedia widmet diesen Verlagen bereits einen eigenen Artikel. Bin jetzt echt neugierig, in welchem Buch dieses Verlages dieser spezielle Artikel auftauchen könnte.
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3. Okt, 2006
Bei meinen Online-Stöbereien habe ich eben einen interessanten Service entdeckt, der hoffentlich auch recht bald für uns Europäer verfügbar sein wird: Blurb. Mit Blurb ist es jedem möglich, ein eigenes Buch zu erstellen und aufzulegen.
Diese Idee ist sicherlich nicht neu, allerdings sehr komfortabel umgesetzt: Der angehende Autor lädt sich die kostenlose Software Blurb BookSmart (für PC oder Mac) herunter und kann nach der Installation direkt loslegen. Verschiedene Assistenten lotsen den Einsteiger durch das Programm und binnen weniger Minuten kann unter Umständen ein Buch bereits fertig erstellt sein. Am einfachsten geht dies bei einem reinen Foto-Buch: Design auswählen, Layout festlegen, Fotos importieren und fertig. Den Rest erledigt die Software. Im Anschluß kann man bei Bedarf die Fotos noch ein wenig umsortieren, fertig ist der Entwurf. Dieser wird dann zu Blurb hochgeladen und nach einigen Tagen kann man sich über ein eigenes Hardcover-Buch freuen. Man ist jedoch nicht auf reine Fotoalben beschränkt, auch Geschichten oder Gedichte lassen sich so in einem Buch zusammenfassen.
Die Preise sind allerdings noch ein gutes Stück weit weg von Massenmarkt, ein Buch mit bis zu 40 Seiten kostet 29,95$ und bei über 300 Seiten schlägt der Spaß schon mit 79,95$ zu Buche. Rabatte gibt es erst ab einer Bestellung von mindestens 25 Exemplaren, diese liegen bei 10-15%. Allerdings ist es sicherlich eine nette Geschenkidee, jemandem ein ganz persönliches Buch anzufertigen. Nur wie eingangs erwähnt: Noch wird nur im nordamerikanischen Raum geliefert. Und für wirklich ernsthafte Nutzung jenseits vom „netten Geschenk“ ist der Service in meinen Augen doch etwas zu teuer.
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1. Sep, 2006
Das Buch Security Engineering. A Guide to Building Dependable Distributed Systems. von Ross Anderson ist ab sofort frei verfügbar, wie gulli berichtet.
Der Autor konnte nach Diskussionen mit seinem Verlag das komplette Werk nun auf seiner WebSite zum Download anbieten. Bei gulli vergass man im Artikel leider auf die Seite des Autors zu verlinken, deshalb habe ich ein wenig recherchiert und reiche den Download-Link hier nach:
Buch Security Engineering als PDF-Download.
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10. Apr, 2006
Dan Brown hat den Prozess gewonnen, der gegen ihn aufgrund von Plagiatsvorwürfen in London geführt wurde. Die Autoren Michael Baigent und Richard Leigh, die gemeinsam mit Henry Lincoln das Buch „Der Heilige Gral und seine Erben“ verfasst haben warfen ihm vor, für sein Buck „Sakrileg“ („The Da Vinci Code“) Ideen aus ihrem „Sachbuch“ verwendet zu haben.
Mir war so gut wie klar, dass der Prozess so ausgehen würde, letztlich war es ein netter Medienrummel, der beiden Parteien durchaus zu einigen Verkäufen mehr verholfen hat. Ich denke in diesem Zusammenhang auch an die allgegenwärtigen Aufkleber auf dem Buch „Der heilige Gral und seine Erben„: „Ein Muss für jeden Leser von Dan Browns Sakrileg“… Das nenn ich mal Verkaufsförderung.
Viel interessanter als diese Plagiatsvorwürfe finde ich jedoch Aussagen wie „Dan Brown betrügt seine Leser…„, gespickt mit zahlreichen Beweisen, wo er in seinem Buch „Sakrileg“ irrt oder gar gezielt die Unwahrheit schreiben würde. Ich find es verdammt unterhaltsam, wie ernst ein Roman von manchen Leuten genommen wird. Es ist nur ein Roman, ein Buch voller Fiktion und Fantasie, spannend geschrieben, in typischer Dan-Brown-Manier am Ende des Buches voll sich überschlagender Ereignisse, aber mehr ist es eben nicht. Einfach nur Unterhaltung pur.
via telepolis
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