Archiv für nervend

Gefährliche Überraschungseier?

Kinder von Politikern scheinen sehr dumm zu sein (nein, ich verzichte an dieser Stelle auf Hinweise und Spekulationen zum Thema Vererbung etc.), können sie doch offenbar nicht zwischen Schokolade und Spielzeug unterscheiden. Denn exakt aus diesem Grund fordert die Kinderkommission des deutschen Bundestages eine strikte Trennung zwischen Spielzeug und Lebensmitteln. Was einem Verbot der Ü-Eier gleichkommt.

Wenn ich mich mal auf die Schnelle an die Zeit zurück erinnere, als mein Sohnemann sein erstes Ü-Ei gemampft (und auch verschmiert) hatte: Nach dieser ersten Präsentation hatte er den Bogen raus. Das braun/weiße kommt in die Schnute, das gelbe kriegt der Papa. Denn öffnen können die Plastik-Eier so kleine Kinder ohnehin nicht. Und Kinder im „Ü-Eier noch nicht selbst öffnen können“-Alter werden in der Regel auch noch schön von Mama oder Papa gefüttert oder zumindest beim Essen „überwacht“, somit ist die heraufbeschworene Gefahr eigentlich nicht existent.

Natürlich ist mir bekannt, dass es diese Trennung zwischen Lebensmitteln und Spielzeug in den USA gibt (über den gefühlten IQ der „typischen“ US-Bürger lasse ich mich jetzt allerdings nicht aus). Und eigentlich bin ich sogar dafür, dieses Verbot auch in Deutschland durchzusetzen. Meine Gründe sind allerdings andere als die der Kinderkommission: Sollte ein solches Verbot tatsächlich durchgesetzt werden, erwachen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit endlich eine Vielzahl Tiefschläfer mehr und stellen fest, welche schwachsinnigen Gesetze unsere Regierung auf den Weg bringt. Wenn Vorratsdatenspeicherung, biometrische Reisepässe und all das nicht für den überfälligen Aufschrei sorgen konnten, das Verbot von Ü-Eiern könnte der berühmte Tropfen sein. Auch wenn Udo Vetter zu Recht auf die Verfassungsrichter hinweist. Seine ergänzenden Ideen zu diesem Gesetz befürworte ich, damit schaffen wir es vielleicht zur Ü-Eier-Revolution. 😉

Möglicherweise versucht aber auch grad nur mal wieder jemand das üble Sommerloch zu stopfen. Dennoch hat sich IUF mal ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt.

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Missstände am Arbeitsplatz

Manchmal ist es zum Aus-der-Haut-fahren: Der eigene Partner arbeitet in der Niederlassung eines großen Konzerns und berichtet Tag für Tag von Dingen, die während der Arbeitszeit geschehen. Man schüttelt den Kopf, fasst sich an denselben und fragt sich, wie derartige Vorfälle in der heutigen Zeit überhaupt möglich sind. Es sind keine wirklich großen Sachen, nur unzählig viele Kleinigkeiten und Unstimmigkeiten, Widersprüche und Unverschämtheiten, die auf Dauer wohl so ziemlich jeden zermürben, der keine „Leck-mich-am-Arsch“-Fahne vor sich her trägt.

Man möchte darüber schreiben, die Dinge beim Namen nennen. Und weiß genau: Schreibt man darüber, fällt es sofort auf den Partner zurück und der Job ist weg. „Naja,“ könnte man sagen, „wenn man in so einem Sch…-verein arbeiten muss kann man ja froh sein, wenn man da weg kann.“ So einfach ist es leider nicht, wenn man auf den Job angewiesen ist und keine Alternative mal eben aus dem Hut zaubern kann. Also in der Situation steckt, in der sicherlich die meisten stecken. Und von Tag zu Tag juckt es mehr in den Fingern, weil die Unverschämtheiten sich häufen. Die Widersprüche immer offensichtlicher werden. Um einfach mal ein paar neutrale Beispiele anzuführen: Urlaube sind bis auf den letzten Urlaubstag im Vorjahr zu planen. Nein, ein paar Tage auf Reserve für Notfälle oder dergleichen sind nicht drin. Werden die Urlaubstage nicht bis Ende November für das kommende Jahr komplett verplant, dann bucht der Vorgesetzte diese auf ein beliebiges Datum. Denn: Das Unternehmen braucht Planungssicherheit.

Jetzt schauen wir uns aber mal an, WIE das Unternehmen plant: Schichten für eine komplette Woche werden am Donnerstag oder Freitag der Vorwoche geplant. Ich würde in diesem Unternehmen also heute oder morgen erfahren, wie ich nächste Woche arbeiten muss. Planungssicherheit für die Mitarbeiter? Blödsinn! Mitarbeiter sollen in den Frei-Zeiten telefonisch erreichbar sein, wenn Planänderungen anstehen. Zudem sehen Schichten bspw. wie folgt aus: Montag früh, Dienstag spät, Mittwoch frei, Donnerstag Mittelschicht, Freitag spät… usw usf. Will ein Mitarbeiter mal eine Schicht tauschen, weil beispielsweise am Dienstag die Spätschicht ganz schlecht passt heißt es unter anderem: Oh, nein, das geht nicht, die Kollegen müssten dann Dienstag spät und Mittwoch früh arbeiten, das ist nicht gestattet. Und prompt hat man in der kommenden Woche Montag Spätschicht und Dienstag Frühschicht. Wird der Vorgesetzte dann auf die Aussage der vergangenen Woche angesprochen, heißt es lapidar „Das ist halt so.“.

Ich würde die Dinge gern alle mal beim Namen nennen, es gibt einfach verdammt viele. Auch mal klar sagen, um wen es sich dabei handelt. Nur leider muss ich dann einplanen, dass meine Partnerin ihren Job verliert. Und dieses Risiko ist mir einfach zu hoch. Somit sind mir da die Hände gebunden und das ist alles andere als erbauend. Und exakt auf dieser Grundlage basiert dieses System – die Menschen halten aus Angst um ihren Job die Klappe, man hat ja schon zu viele gehen sehen. Ersatz gibt es genug, Mitarbeiter sind austauschbar. Und wenn es keinen Kläger gibt, dann gibt es auch keinen Richter.

Ich hab ja echt schon überlegt, mal ein paar Details an lanu zu schicken. Andererseits sind eben viele zu offensichtlich. Insofern grüble ich erst mal weiter, wie ich dieses Problem löse.

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Blechnerei Konstanz – Razzia mit Ausziehen

Die Konstanzer Polizei scheint nicht sehr zimperlich zu sein, wenn es um Drogenrazzien in Diskotheken geht. Da rückt man gern mal mit 250 Mann ein, stürmt den Laden mit Schilden und Schlagstöcken bewaffnet, hält die Besucher über Stunden fest und durchsucht sämtliche Körperöffnungen der Anwesenden, wenn der Drogenspürhund nichts findet.

„So wurden alle Diskobesucher nicht nur mit einer Nummer vor der Brust fotografiert, sondern sie mussten zunächst an einem Drogenspürhund vorbei und auch nachdem dieser nichts gefunden hatte, sich zu einer weiteren Untersuchung in einen Bus begeben, sich dort komplett ausziehen und sämtliche Körperöffnungen untersuchen lassen. Einige weibliche Gäste mussten demnach sogar ihren Tampon entfernen.“

Nicht nur der Terror rechtfertigt inzwischen alles hierzulande, auch Drogendelikte (Raubmordkopiererei ja ohnehin) sorgen für Missachtung rechtsstaatlicher Grundsätze. Ein Augenzeuge beschreibt den Vorgang in der Blechnerei auf einem nach dieser Aktion eigens eingerichteten Blog so:

„Anschliessend wurden einzelne Personen herausgepflückt („wer will als nächstes raus?“) und nach draussen begleitet.

Der Ablauf draussen war wie folgt:

– Foto mit Erkennungsnummer (Verurteilt bevor was gefunden wird)
– Drogenhund (hat natürlich nicht angeschlagen)
– draussen Warten bis ein Kastenwagen frei wird
– rein und alles ausziehen, Arschbacken auseinander, Eier heben (wad soll das denn, wer versteckt seine Drogen hinter seinen Eiern wenn er nen Club besucht??)
– Nächste Station: Handykontrolle (obs geklaut ist, habe natürlich genau geschaut das da kein Kabel angeschlossen wird, hat er auch nicht gemacht)
– ID-Kontrolle und Daten aufgenommen
– Platzverweis ausgesprochen für die Dauer des Polizeieinsatzes

Ich hatte das Glück als einer der ersten kontrolliert zu werden und so war ich schlussendlich um 4.45 draussen.

Folgende Punkte haben mich an der Razzia gestört:

– Wieso nimmt man meine Personalien auf, wenn nichts gegen mich vorliegt? Diese Frage habe ich auch dem (netten) Polizisten gestellt welcher für mich „zuständig“ war, er antwortete:
„Damit man Ihnen anschliessend einen Platzverweis erteilen kann und dies ist der Beweis das Sie hier waren und diesen Platzverweis erhalten haben“ –> WERS GLAUBT ! Ich bin mir zu 100% sicher das diese Daten nicht gelöscht wurden, wären ja schön blöd den ganzen Aufwand zu machen und dann alle Daten zu löschen –> merken tuts ja eh keiner!

– Wieso durchsucht man ALLE Gäste, den meisten Drogenkriminellen sieht man das auch an und die Spürhunde hätten bestimmt auch 90% erwischt, aber nein ALLE müssen sich ausziehen etc. (auch alle Frauen)

– Organisation: Alles dauerte viel zu lange (erste Getränke nach 2 Stunden), viele Polizisten wussten gar nicht recht was sie überhaupt machen müssen

– Einige Polizisten waren sehr Provokativ, dieses Verhalten gegenüber teils angetrunkenen und durch die Razzia sowieso schon schlecht gelaunten Gästen war sehr unprofessionell. Bei einigen merkte man dass sie „geil“ darauf waren das endlich mal einer ausflippt und sie ein wenig action bekommen –> traurig traurig

– Im Nachhinein habe ich einfach den Eindruck das man diesen „Techno-Party-Freaks“ einfach eins auswischen wollte und möglichst will das die Blechnerei zumachen muss weil nun die Gäste ausbleiben.

– Die ganze Verhältnissmässigkeit ist einfach nicht gegeben. Wegen 12 Drogenkonsumenten 400 Menschen zu schikanieren ist einfach ungeheuerlich! In ALLEN VIP-Discos wäre der Prozentsatz der erwischten Drogenkonsumenten viel höher, aber dort wird bestimmt nie eine Razzia stattfinden! …“

Sehr spannend finde ich in diesem Zusammenhang auch einen Absatz aus dem verlinkten Artikel des Südkuriers:

„Spricht man mit Juristen über diesen Fall und bittet um eine Einschätzung, dann hört man zunächst: „Das kommt darauf an“. Einig sind sie sich jedoch darin, dass die Polizei einen massiven Verdacht gehabt haben muss, um diesen von einigen Gästen als „martialisch“ empfundenen Einsatz erklären zu können. Grundsätzlich seien Durchsuchungen von Personen bereits dann zulässig, wenn sie sich an einem Ort befinden, an dem „erfahrungsgemäß“ Straftaten begangen werden.“

Interessant! Muss ich also in Zukunft prinzipiell immer damit rechnen, mich beispielsweise auf einem Bahnhof vor Polizisten zwecks Leibesvisitation ausziehen zu müssen? Straftaten werden auf Bahnhöfen ja zur Genüge begangen…

via fefe, mehr Informationen bei blechnerei-konstanz.suedblog.de

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Vorratsdatenspeicherung sorgt für Änderungen am Verhalten

Golem schreibt:

„Aus Angst vor der Vorratsdatenspeicherung scheut sich eine knappe Mehrheit der Bundesbürger, vertrauliche Themen am Telefon zu besprechen. Beim Eheberater, der Psychotherapeutin oder der Drogenberatungsstelle spricht man nun wieder persönlich vor, erklärten 52 Prozent der Befragten bei einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa.“

Ach nee, hatte etwa irgend jemand etwas anderes erwartet? Natürlich ändert sich das Verhalten, die Menschen werden vorsichtiger. Kennen wir doch alles, ist nichts neues. Hatten wir schon im 3. Reich und in der ehemaligen DDR: Sobald die Menschen befürchten müssen, bespitzelt und überwacht zu werden, werden sie vorsichtiger, manche sicherlich gar paranoid. Ich erinnere mich noch zu gut, wie damals im Osten selbst bestimmte Witze nur hinter vorgehaltener Hand erzählt wurden. Und genau deshalb finde ich ja die Bezeichnung Stasi2.0 sowas von treffend.

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