Archiv für dies und das

Bitte blogg mich!

Aus meiner Mailbox:

Hallo …

Wir von (firmenname) betreiben mit der (linkIRGENDWAS) schon seit 2004 deutschsprachiges Social Bookmarking auf höchstem Niveau – und das kostenlos: (link zu linkIRGENDWAS)

In der (linkIRGENDWAS) können Sie Ihre Bookmarks taggen und/oder kategorisieren – ganz nach Belieben. Außerdem haben Sie als Mitglied eine eigene Linkliste, die sie individuell gestalten können. Diese kann man über eine Subdomain erreichen kann. Beispiel: (schon wieder ein Link)

Eine Suchmaschine, die alle Bookmarks der (linkIRGENDWAS) durchsucht hilft Ihnen, Ihre eigenen Bookmarks wieder zu finden oder auch andere interessante Websites zu entdecken. Ganz im Stile des Web 2.0 können Sie Ihre Suchen personalisieren, indem Sie Ergebnisse nach Wunsch selbst sortieren. Ein Suchkorb bietet Ihnen die Möglichkeit, ausgewählte Ergebnisse zwischenzuspeichern.

Wir, das (linkIRGENDWAS)-Team würden uns freuen, wenn Sie sich in der (linkIRGENDWAS) umschauen. Registrieren können Sie sich kostenlos unter (linkIRGENDWAS)

Wenn Ihnen gefällt, was Sie sehen, unterstützen Sie uns doch bitte, indem Sie uns in Ihrem Blog erwähnen. Suchen Sie sich dazu bitte einen Banner aus unserer Auswahl unter (noch ein Link) aus und/oder schreiben Sie einen Artikel über die (linkIRGENDWAS).

Falls Sie Fragen dazu haben, können Sie diese mir gerne stellen. Entweder als Antwort auf diese E-Mail oder telefonisch unter (eine Telefonnummer)

Ahja, Ihr erlaubt mir also, für Euch Werbung zu machen, indem Ihr mir Banner zur Auswahl bereitstellt?! Das ist doch mal etwas frisches nach den ganzen Verlinkungsverboten. Und schreiben darf ich auch über Euch? Bitte, hiermit passiert.

Sorry, aber ich mag es nicht wenn sich jemand so reißerisch anpreist und zudem missfällt es mir einfach, wenn jemand von kostenloser Registrierung und kostenlosem Dienst spricht und dann auf seiner Seite kostenpflichtige Premiumdienste anbietet. Und soooo toll ist (linkIRGENDWAS) nun auch nicht, dass ich es unter „höchstes Niveau“ einordnen würde…

Wie bereits erwähnt: Man mag mich gern für zickig halten. Aber SO eine Selbstbeweiräucherung wie diese Mail wird mich sicher nicht dazu bewegen, lobende Worte für solch einen Anbieter zu finden. Da muss man sich schon mehr einfallen lassen.

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Selbstschussanlage

Dieses Wort schoss mir eben spontan durch den Kopf, als ich den Nachtrag zu diesem Blogbeitrag gelesen habe.

Geniale Idee! 😀 *ichmussmalebenfixwaserledigen*

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Wird alles gut bei StudiVZ?

Den gestrigen Abend (nein…eigentlich die letzte Nacht) habe ich damit verbracht, Unmengen an Blogeinträgen und Kommentaren zum Thema StudiVZ zu lesen. Mein Ziel war, eine Zusammenfassung der Vorgänge und Vorfälle zu schreiben, möglichst frei von Emotionen. Aber erstens war ich irgendwann viel zu müde dafür und zweitens hat dies bereits ein anderer getan, auf den ich an dieser Stelle verlinken möchte.

Robert listet das Thema StudiVZ in einer Übersicht der Top Blog-Skandale. Ich bin mir nicht sicher, ob „Blog-Skandal“ die richtige Bezeichnung für diese Geschichte ist. Sicher, die Lücken und Vorkommnisse wurden von Bloggern entdeckt oder zumindest veröffentlicht. Fakt ist jedoch, dass die Betreiber von StudiVZ seit Monaten (mindestens seit August 06) informiert waren. Es gab Gespräche, in denen auf die nun öffentlich bekannten Lücken und Verstöße gegen den Datenschutz aufmerksam gemacht wurde. Schulterzucken war da definitiv die falsche Antwort. Und ganz sicher sind in so einem Fall andere Maßnahmen angebracht, als sich in der Presse als neuer Star der New Economy feiern zu lassen. Richtig wäre gewesen, konsequent die seit langem bekannten Probleme zu lösen und so lange noch ein wenig kürzer zu treten.

StudiVZ krankt daran, dass es auf augenscheinlich mit heisser Nadel gestricktem Code basiert. Es drängt sich der Eindruck auf, dass es den Machern in erster Linie daran gelegen war, möglichst schnell sämtliche Funktionen des „Vorbilds“ Facebook zu implementieren und an den Start zu kommen, bevor es ein anderer tut. So etwas rächt sich, wenn die Nutzerzahlen tatsächlich so explodieren, wie man es sich in seinen feuchten Träumen vor dem Start ausgemalt hat. Ob die genannten Zahlen in Höhe von 1 Mio. Nutzern so stimmen, sei einmal dahingestellt, aber allein die Stabilitätsprobleme zeigen, dass der Code nicht darauf ausgelegt ist, mit einer großen Zahl von Nutzern zurecht zu kommen. Von den ganzen Löchern mal ganz zu schweigen…

Was wäre nun ein gangbarer Weg? Meines Erachtens nach sollte man sich ganz fix 2-3 Leute heranholen, die Erfahrung mit wirklich großen Systemen haben. Und dann für einige Zeit die Server vom Netz nehmen und einmal gründlich aufräumen. Inklusive vernünftiger Informationspolitik, Beiträge wie „Alles wird gut“ im StudiVZ-Blog sind definitiv nicht geeignet. Die Verärgerung der meisten Nutzer darüber ist auch nur zu deutlich aus den Kommentaren heraus zu lesen. Und für mich nachvollziehbar.

Nun, ich bin neugierig, ob StudiVZ das Ruder nun herumreißen kann. Oder ob man sicher weiter auf der tollen „Idee“ ausruhen wird…

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StudiVZ am Wendepunkt?

Ich beobachte das Drama um StudiVZ nun schon eine ganze Weile, genau genommen seit den ersten Posts rund um das Netzwerk und seine Gründer. Waren es anfangs nur Feststellungen, dass Idee und Design nahezu 1:1 kopiert sind, kamen nach und nach mehr und mehr Details ans Tageslicht, die den schlechten Beigeschmack zu einen verschärften Brechreiz verstärkten (alle bislang geschriebenen Artikel findet man bei Technorati, 2367 sind es bis jetzt!).

Die Entgleisungen des Mitgründers Ehssan Dariani schienen konsequent geahndet, zumindest gab es Hinweise auf seinen „Ausstieg“ aus dem Unternehmen. Dass die Probleme jedoch viel tiefer liegen, wurde konsequent ignoriert und zudem schöngeredet. Das in meinen Augen größte Problem von StudiVZ ist hausgemacht: Es werden umfangreiche Daten zu jedem Mitglied gesammelt – und der Datenschutz wird vernachlässigt. Nein, mit Füßen getreten. Welche Auswirkungen das hat und welche Gefahren darin liegen, zeigt DonAlphonso in seinem aktuellsten Beitrag zu diesem Thema.

Wie leichtfertig Internetnutzer mit ihren persönlichen Daten umgehen, ist in diesem Fall nur zu deutlich erkennbar. Das ist kein StudiVZ-Problem, das ist ein allgemeines Problem. Zu viele sind sich gar nicht bewusst, was sie über sich selbst preisgeben. Natürlich liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, welche Daten er wann über sich selbst preisgibt. Und natürlich könnte man an dieser Stelle vorschnell mit einer Standard-Floskel reagieren: Die User sind doch selbst Schuld, wenn sie diese Daten online stellen. Aber so einfach ist das nicht. Wenn ein Unternehmen wie in diesem Falle StudiVZ Daten in großen Mengen sammelt (wofür diese verwendet werden sollen versuche ich jetzt gar nicht zu hinterfragen), dann ist es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit dieses Unternehmens, hier für Sicherheit zu sorgen! Daran gibt es nichts zu deuteln. Und da hilft es auch nicht, die Vorwürfe als Versuch darzustellen, StudiVZ schaden zu wollen.

Ich bin der Auffassung, bestimmte Details haben in einem Online-Netzwerk nichts zu suchen. Es hat keinen Social-Gruschel-Partner zu interessieren, in welchem studentischen Wohnheim ein Nutzer lebt, um ein Beispiel zu nennen. Will dieser Nutzer Freunden derartiges mitteilen, dann kann er das auch jederzeit per Mail. Also raus mit derartigen Details aus den Profilen! Denn was abgefragt wird, wird auch von irgend jemandem ausgefüllt. Nicht jeder hat so viel Erfahrung und lässt solche Formularfelder frei oder schreibt falsche Daten hinein, um sich zu schützen. Also weg mit diesen Formularfeldern! Vor allem dann wenn ihr nicht in der Lage seid, die Privatsphäre Eurer Nutzer zu schützen.

Im Augenblick sieht es so aus, als hätte der letzte Beitrag von DonAlphonso Wirkung gezeigt. Versucht man StudiVZ zu erreichen, findet man nur eine Nachtschicht-Info:

studivz.png

Ich glaube noch nicht, dass diese Nachricht das letzte Zeichen von StudiVZ ist. Ich hoffe jedoch, die Nachtschicht wird für umfangreiche Aufräumarbeiten genutzt und der ganze Müll wird beseitigt. Arroganz hilft hier nicht mehr, nehmt das Teil ein paar Tage vom Netz und löst die Probleme. Schmeißt den ganzen Unrat über Bord, sorgt für Sicherheit und dann startet neu, mit weniger Größenwahn und mehr Umsicht.

Und DonAlphonso: Ich find es Klasse, dass Du diese Aufklärung betreibst, derartige Dinge gehören an die Öffentlichkeit und dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden. Aber bitte – lass es nicht wie einen persönlichen Rachefeldzug aussehen. Manchmal kommt mir nämlich beim Lesen Deiner Beiträge dieser Gedanke…

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