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Jeder darf mal dran

Hat eigentlich tatsächlich noch jemand geglaubt, es würde nicht so kommen, wie all diejenigen, die seit eh und je vor der verdachtsunabhängigen Vorratsdatenspeicherung gewarnt haben? NATÜRLICH wecken derartige Daten Interesse, NATÜRLICH will da jeder dran. Und NATÜRLICH gibt es bereits jetzt Bestrebungen, den Zugriff auf diese Daten auch „Rechteinhabern zur zivilrechtlichen Verfolgung etwa von Urheberrechtsverletzungen“ zu gewähren.

„Unserer“ Politiker sind auf dem besten Weg, ihr eigenes Volk zu verschachern. Die Lobbyarbeit von beispielsweise der Contentindustrie hat dazu geführt, dass Gesetze nach ihrem Wunsch erlassen wurden. Nun ist es soweit, dass auch die Grundrechte jedes einzelnen von uns an die Industrie verschachert werden sollen. Informationelle Selbstbestimmung? Seit 1983 als Grundrecht anerkannt und bestätigt. Und das heißt nicht nur, dass Bürger darüber informiert werden müssen, wer was von ihnen speichert, wie Frau Zypries behauptet. Informationelle Selbstbestimmung heißt im Klartext:

Freie Entfaltung der Persönlichkeit setzt unter den modernen Bedingungen der Datenverarbeitung den Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten voraus. Dieser Schutz ist daher von dem Grundrecht des Art 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art 1 Abs. 1 GG umfaßt. Das Grundrecht gewährleistet insoweit die Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen.

Dies schließt auch (oder besser: vor allem) Verbindungsdaten ein. Dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zufolge ist ein jeder Bürger unseres Landes berechtigt, seine Zustimmung zur Preisgabe und Verwendung seiner Daten zu verweigern. Wenn die Erhebung dieser Daten denn überhaupt mit der Verfassung vereinbar ist. Zumindest letzteres wird ja hoffentlich rechtzeitig vor Inkrafttreten der Gesetze geklärt werden.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Unternehmen, die einzig und allein das Ziel haben, Gewinne zu erwirtschaften, sollen auf derartige Daten zugreifen können! Wofür solche Daten dann alles missbraucht werden können, ist doch sicherlich auch dem letzten klar. Oder? Hat da noch irgend jemand gesagt, er hätte nichts zu verbergen?

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Weniger WoW-Gold dank Seagate

Das ist der Albtraum jedes Spielers von World of Warcraft: Du loggst Dich ein, Dein Char steht nackt in der Landschaft, Taschen und Bank sind leer. „Klare Sache, Passwort weitergegeben, selbst schuld!“ wird nun jeder erfahrene Spieler sagen. Kann sein, muss aber nicht. Es wäre auch durchaus möglich, dass der Betroffene einfach nur eine Maxtor-Festplatte von Seagate gekauft hat. Die nämlich kann unter Umständen einen Virus frei Haus liefern, der Passwörter für Online Games, darunter World of Warcraft, ausspioniert und an einen Server in China sendet.

Bei dem Virus handelt es sich um „Virus.Win32.AutoRun.ji“, der offenbar auf einer Charge Maxtor-Basics-Personal-Storage-3200-Festplatten zu finden war/ist. Diese Lieferung stammt, wen wunderts, von einem chinesischen Zulieferer. Seagate hat nach eigenen Angaben die Lieferung von Festplatten aus diesem Werk gestoppt und liefert nun wieder virenfreie Festplatten aus.

Ich bin gespannt wann das erste Unternehmen mal feststellen wird, welchen Vogel man sich mit der Auslagerung der Produktion nach China ins Nest geholt hat. Industriespionage, Raubkopien, giftige Zusatzstoffe, Viren auf Festplatten, Qualitätsprobleme… Ist die Produktion dort tatsächlich SO preiswert, dass all diese Nachteile ausgeglichen werden? Mal abwarten…

via Gamestar

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Zensur im Kopf

Udo Vetter hat einen hervorragenden Artikel zum Thema Vorratsdatenspeicherung und die Auswirkungen auf jeden Einzelnen geschrieben veröffentlicht. Titel: Furcht vor dem, was geschehen könnte, verfasst von Jens Ferner.

Diesen Link widme ich all jenen die noch immer meinen, nichts zu verbergen und somit nichts zu befürchten zu haben. Lest diesen Beitrag ganz aufmerksam und lasst ihn einfach mal sacken.

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Noch mehr Spaß mit Mac OS X Leopard

Apple stellt schon coole Produkte her, speziell die Firewall im neuen OS X Leopard ist megacool, wie wir inzwischen wissen. Sie ist so cool, dass die Jungs bei heise die Finger gar nicht mehr von ihr lassen können und prompt über das nächste Problem berichten: Die Firewall in Mac OS X Leopard beschädigt Programme, die anschließend unter Umständen nicht mehr lauffähig sind.

Der Trick ist ein ganz einfacher:  Die Firewall in Leopard definiert Verbindungsregeln nicht auf Portebene („erlaube Zugriff von aussen auf Port 80“ zum Beispiel), sondern auf Programmebene. Ein installiertes Mailprogramm erhält dann zum Beispiel die Erlaubnis, mit dem Netzwerk zu kommunizieren. Ist das Programm noch nicht bekannt, wird der Benutzer um Erlaubnis gefragt. Bestätigt dieser die Freigabe für die Kommunikation mit dem Netzwerk, dann trägt OS X Leopard eine passende Regel in die Firewall ein. Zudem wird das Programm signiert, um es später eindeutig identifizieren zu können. Prinzipiell keine vollkommen dumme Idee, zugegeben.

Das Dumme an dieser Lösung ist jedoch: Mac OS X Leopard modifiziert bei der Signierung die eigentliche Programmdatei. Manche Programme merken davon nichts und starten wie gewohnt, andere Programme hingegen prüfen ihre Integrität beim Programmstart, wie beispielsweise Skype (und eine Vielzahl von kommerziellen Programmen, die so beispielsweise Crack-Versuche verhindern wollen). Und was passiert nun, wenn ein solches Programm feststellt, dass es modifiziert wurde? Richtig! Es startet nicht mehr. Was natürlich auch eine Methode ist, für Netzwerksicherheit zu sorgen 😉

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