Archiv für dies und das

Verbietet die deutschen Phonoverbände…

…fordert der Schockwellenreiter und ich muss ihm zustimmen. Grund ist der neuerliche Vorstoß der deutschen Musikwirtschaft zum „besseren Schutz für Kreative und Verwerter“ (siehe heise, golem).

Mitschneiden aus Radio- und Internetprogrammen soll auf zeitversetztes Hören begrenzt und „intelligente“ Aufnahmesoftware verboten werden, wenn es nach dem Willen der Musikindustrie geht. Gleichzeitig fordert man einen umfassenden „Auskunftsanspruch gegen Internetserviceprovider über die Identität von Rechtsbrechern, um sich gegen Piratierie im Netz wirksam wehren zu können„, der lästige Umweg über die Staatsanwaltschaft ist viel zu kostenintensiv. Wie geht es weiter? Die Musikindustrie diktiert dem Staat die Gesetze. Verbraucherrechte werden nach und nach immer weiter eingeschränkt und beschnitten. Anschliessend wird die Musikindustrie auch ihre eigene Polizei und Gerichte stellen? Gibt es irgendwann ein Musik-Zwangsabo? Werden irgendwann auch Radios verboten?

Ich kann das Gejammer der Content-Industrie nicht mehr ertragen, Kunden werden pauschal kriminalisiert und das alles unter dem Deckmäntelchen des Schutzes gegen die bösen Mordkopierer. Allein das Wort „Raubkopie“ zeigt, mit welchen Methoden diese Industrie versucht, den eigenen Wohlstand zu sichern und auszubauen. „Raub“ ist laut lexexakt.de die „Wegnahme einer fremden Sache unter Anwendung von Gewalt oder Androhung von Gefahren für Leib oder Leben des Opfers.“ Denkt mal darüber nach… Und verbietet sämtliche Phonoverbände, nicht nur die deutschen.

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Kein rotes Kreuz mehr auf Medi-Kits?

heise, golem und andere berichten, dass die Internationale Rotkreuz-Bewegung in Zukunft verhindern will, dass das allseits bekannte rote Kreuz in Computerspielen Verwendung findet. Bislang findet man dieses Symbol beispielsweise auf Medi-Kits in Egoshootern, auch z.B. auf Fahrzeugen in Spielen rund um die Weltkriege etc.. Diese Spiele würden den Grundsätzen der Organisation widersprechen und man befürchtet aus diesen Gründen einen Imageverlust für die Organisation. Zudem wird (als eigentlicher Aufhänger) festgestellt, dass die Verwendung dieses Symbols (Schutzzeichens) ohne Zustimmung des Roten Kreuzes prinzipiell nicht gestattet ist. Man beruft sich hierbei auf Artikel 38-44 des Genfer Abkommens von 1949.

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Neue Domain…

Meine neue Domain ist inzwischen geschaltet, in den nächsten Tagen werde ich dann das Blog so nach und nach unter seiner „richtigen“ Adresse einrichten und in Betrieb nehmen. Das werde ich aber zu gegebener Zeit noch hier bekannt geben, weiss ja noch nicht einmal so genau, wann ich die Zeit haben werde… Aber zumindest hab ich es mir vorgenommen, das ist schon ein sehr guter Ansatz…;)

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Suchmaschinen und WebDesign

Ein Eintrag im Agenturblock zum Thema Markenführung in Suchmaschinen hat mich gestern zum Schmunzeln angeregt, da er mich einfach zu sehr an ein typisches Erlebnis erinnert:

Vor einiger Zeit hatte ich für die Firma eines sehr guten Freundes (im Bereich Lebensmittel) eine WebSite erstellt. Sie basierte auf einem Open-Source-CMS, war designtechnisch sicherlich nicht die raffinierteste, aber dennoch schön anzusehen, einfach zu bedienen und informativ. Und Google mochte sie… Und da an der Firma ein kleiner Laden angeschlossen ist, der die hauseigenen Produkte verkauft, wurde wöchentlich für neue Inhalte gesorgt: die Angebote der Woche sowie, passend dazu, ein bis 2 Rezepte für den Hobbykoch. Die Besucherzahlen stiegen ständig, ein Großteil der Besucher kam von Google über die Rezepte auf die Seite. Soweit, so gut.

Aber es kam wie es immer kommt: Seine Werbeagentur, die für ihn sämtliche Werbungen und Drucksachen entwirft, überzeugte ihn davon, dass dringend ein neuer Internetauftritt gestaltet werden müsste. Logischerweise stylish, 1 zu 1 den Prospekten entsprechend. Und da ich zu dieser Zeit viel unterwegs war und ihm nicht zur Verfügung stand, stimmte er zu und gab den Auftrag an die Werbeagentur. Ich erfuhr davon, als ich seine WebSite mal wieder besuchte und leicht irritiert auf meinem Monitor das neue Design bestaunte. Ein 800×600 Pixel kleines Klötzchen inmitten eines riesigen Rahmens – und komplett in Flash erstellt. Abgesehen von den Laderoutinen für das Flashfilmchen 0 Zeilen HTML-Code. Jedes einzelne Wort des Internetauftrittes in Flash eingebettet. Ich rief ihn an, versuchte ihm klar zu machen, was er sich damit angetan hat – vergeblich. „Sieht einfach verdammt geil aus“ war sein einziger Kommentar darauf. Sinngemäß.
Mit Mühe und Not konnte ich ihn und die Agentur davon überzeugen, zumindest eine kleine einleitende HTML-Seite vorzuschalten, um Google wenigstens etwas Futter zu liefern und den Flash-Abstinenzlern zumindest ein paar Wortbrocken zu gönnen.

Wie ich es vorhergesagt hatte, nehmen seine Besucherzahlen seitdem beständig ab. In Google findet man ihn nur noch über den Firmennahmen, wer den kennt, kann die Seite auch direkt besuchen. Und gestern nun stolpere ich über diesen wundervollen Blogeintrag. Selbstverständlich habe ich ihm den Link dorthin mit einem kurzen Kommentar gemailt. Und heute nun seine Reaktion: „Wann hast Du Zeit, meine Seite mal wieder komplett zu überarbeiten?“

Manchmal muss man einfach nur hartnäckig bleiben.

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