HTC Wildfire im Praxistest – Erfahrungen

2 Wochen habe ich das HTC Wildfire nun im Test. Es wird also Zeit, von meinen bisherigen Erfahrungen zu berichten.

Meine ersten Eindrücke hatte ich bereits beschrieben, nach 2 Wochen testen kann ich nun sicherlich einiges mehr zu diesem Gerät sagen. Es gefällt mir nach wie vor, wenn auch die eine oder andere Kleinigkeit gelegentlich etwas stört. Zumindest mich.

Als störend empfinde ich persönlich nach wie vor das Fehlen echter Tasten für die Sonderfunktionen (Home-Button, Suche, Menü und Zurück). Ich hatte das ja bereits erwähnt, in der Praxis zeigt sich, dass ich hier definitiv mit den Touch-Feldern nicht glücklich werden würde. Ich habe relativ große Hände und berühre immer wieder versehentlich die Fläche für die Home- (ganz links) oder Such-Funktion (ganz rechts). Das ist auch darauf zurück zu führen, dass der berührungsempfindliche Bereich (wie der Screen auch) sehr nah links und rechts an den Rand des Gerätes reicht. Sicherlich eine sehr gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes, für Menschen mit großen Händen allerdings durchaus öfter mal ein Nachteil. Kein wirklich schwerwiegendes Problem, aber es nervt hin und wieder doch, versehentlich wieder mal auf die Such“taste“ gekommen zu sein und wieder zurück in die Applikation zu müssen. Man arrangiert sich irgendwie damit, aber es ist auch irgendwie störend.

Der optische Sensor im unteren Bereich erschien mir anfangs überflüssig. Mit der Zeit jedoch erweist sich, dass er durchaus recht sinnvoll ist, beispielsweise zu Platzierung des Cursors beim schreiben von Mails etc. Die Bedienung der Programme und Apps ist per direkter Eingabe sicherlich immer komfortabler, aber vollkommen nutzlos ist die „Maus“ eben doch nicht.

Nach wie vor finde ich die Position des USB-Anschlusses ziemlich daneben. Wird das Gerät geladen, dann ist das Kabel im Weg. Warum man also bei HTC diese Position des Anschlusses wählte ist mir schleierhaft, dass er dort stören muss ist offensichtlich. Darüber hinaus bin ich nach wie vor begeistert vom Design des Gerätes. Die Optik und Haptik gefällt mir ausgezeichnet, die Verarbeitung ist sehr gut und das Gerät macht optisch durchaus etwas her. Ich mag diese Optik wesentlich lieber, als das offensichtliche Plastik-Design anderer Geräte.

In den 2 Wochen habe ich inzwischen durchaus eine Menge Möglichkeiten getestet und in den meisten Fällen hat das Wildfire durchaus zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. An einer Stelle war ich allerdings ein wenig überrascht, leider nicht positiv. Was allerdings nicht auf einen Fehler im Wildfire zurückzuführen ist sondern klar ein Problem von Android ist. Es war mir nämlich nicht möglich, für WLAN-Zugänge einen Proxy einzurichten.
In den meisten Fällen ist das sicherlich auch nicht notwendig, wer nutzt zu Hause schon einen Proxy. Will man sein Gerät aber auch im Büro über WLAN ins Netz bringen, ist meist sicherlich ein Proxy erforderlich. Und genau der ist nicht konfigurierbar. Es gibt zwar inzwischen Apps, die dies ermöglichen, allerdings funktionieren sie nicht mit jedem Proxy und zudem gilt die Einstellung lediglich für den Webbrowser. Apps, die aufs Internet zugreifen, bleiben außen vor. In meinen Augen ein klares Versäumnis seitens Google, hier sollte schleunigst etwas passieren, will man Android für Business-Handys etablieren. Dass Bedarf da ist, zeigen die vielen vielen Threads im Internet.

Was zunächst etwas irritiert ist die Tatsache, dass die Aktivierung des „Lautlos“-Modus nicht automatisch bedeutet, dass das Gerät keine Töne mehr von sich gibt. Apps können sich durchaus an dieser Einstellung vorbei akustisch bemerkbar machen. Allerdings gibt es Apps, die das Gerät dann tatsächlich komplett muten.

Bluetooth habe ich ebenfalls getestet, mein „normales“ Handy betreibe ich ja schon immer via Blootooth im Auto. Im Ford Mondeo klappte die Einrichtung auch sehr flott, wenn ich auch zunächst keinerlei Einträge im Telefonbuch fand. Später habe ich auch herausgefunden, woran das lag: Die Abfrage auf dem Handy, ob das Telefonbuch ausgelesen werden darf, ist nicht sehr lange zu sehen. Und bei der ersten Einrichtung war ich zum Zeitpunkt der Abfrage wohl kurz abgelenkt und als ich dann wieder aufs Handy schaute, war die Abfrage schon wieder verschwunden. Könnte also durchaus etwas länger angezeigt werden.

Die Blootooth-Verbindung selbst hakelt gelegentlich etwas. Beispielsweise hab ich schon erlebt, dass das Handy nach dem Einsteigen 4-5 Minuten lang vom Autoradio nicht gefunden wurde. Allerdings führe ich das auf das System im Auto zurück, denn mit meinem eigenen Handy habe ich ebenfalls häufiger dieses und diverse andere unerklärliche Phänomene.  Wurde das Gerät irgendwann sauber eingebunden, läuft alles wunderbar.

Das Wildfire enthält bekanntermaßen auch einen GPS-Empfänger, somit musste ich diesen natürlich ebenfalls testen. Zur Navigation nutzte ich das vorinstallierte Google Maps.
Mein erster Test vor einer knappen Woche fiel positiv aus. Die Satelliten wurden recht flott gefunden und ich fand recht zügig mein Ziel, ohne dass zwischenzeitlich irgendwelche Verbindungsprobleme aufgefallen wären. Gestern nutzte ich die Navigation ebenfalls und erlebte das komplette Gegenteil. Über eine Strecke von gut 30km fand das Wildfire nicht einen Satelliten und ich fuhr ausschließlich mit der groben Positionsbestimmung via Funkmasten und WLAN-Stationen. Beide Male startete ich vor der Haustür, beide Male mit genügend langer Wartezeit. Insofern kann ich mir den „Totalausfall“ von gestern nicht erklären, werde das allerdings erneut überprüfen.

Zur Hardware möchte ich ebenfalls noch ein paar Worte verlieren. Das Wildfire ist bekanntermaßen kein Highend-Gerät und deutlich preiswerter ausgestattet als beispielsweise das Desire. In den meisten Fällen stört das allerdings kaum, das Gerät ist flüssig zu bedienen und trotz einer Display-Auflösung von nur 240×320 Pixeln sind Apps gut bedienbar und in den meisten Fällen auch gut lesbar. Icon-Beschriftungen werden (wohl aufgrund der geringen Auflösung) rechts ausgeblendet, wenn sie zu lang sind, ansonsten bemerkt man es kaum, wenn man das Gerät nicht gerade mit einem wesentlich besser ausgestatteten unmittelbar vergleicht. Erkennbar wird die sparsamere Ausstattung dann, wenn man mit dem Browser im Internet surft. Einerseits benötigt das Wildfire durchaus eine Weile, um die Seiten zu rendern, andererseits ist ohne mehrfaches hineinzoomen meist nicht viel erkennbar. Schriften verschwimmen dann, hier merkt man im Gegensatz zu den Apps plötzlich deutlich die geringere Auflösung. Mich persönlich stört es nicht, da ein Handy für mich kein Gerät zu surfen im Web ist und ich diese Möglichkeit nur in extremen Notfällen mal nutze, andere mögen es vielleicht als nachteilig empfinden. Man sollte sich aber klar machen, dass bei einem Preis von deutlich unter 300 Euro an irgend einer Stelle eben gespart werden muss.

Ansonsten bemerkt man eigentlich kaum, dass das Wildfire etwas schwachbrüstiger unterwegs ist. Verzögerungen beim Starten von Apps fallen nur selten auf, die Eingabe reagiert in der Regel flott und unmittelbar. Gelegentlich ist ein leichtes Hakeln zu bemerken, was aber mich bislang aber überhaupt nicht störte, da man es doch nur in Animationen etc. wirklich erkennen kann, wenn es mal ganz kurz auftritt. Bis auf eine funktionierten alle getesteten Apps auf dem Gerät, leider habe ich mir nicht gemerkt, welche App wirklich nicht funktionierte (sie stürzte immer unmittelbar nach dem Start ab). Sollte mir die App wieder einfallen, werde ich sie noch nachreichen.

Welche Apps aktuell (neben den HTC-eigenen) auf meinem Gerät laufen, könnt Ihr Euch bei Appbrain anschauen. Ich habe meine Liste freigegeben. Ende des Jahres soll übrigens das Update auf Android 2.2 für das Wildfire verfügbar sein.

Die Akkulaufzeit würde ich im Augenblick als für meine Zwecke völlig ausreichend bezeichnen. Allerdings bin ich ohnehin gewohnt, mein Handy jeden Abend ans Netz zu hängen. Ich habe es bisher aber noch nie geschafft, mal eine Warnung des Gerätes wegen zu geringer Akkulaufzeit zu provozieren, was mir bei meinem eigenen Gerät regelmäßig passiert. Das Wildfire nutze ich jedoch derzeit wesentlich stärker, WLAN und Bluetooth sind zudem ständig aktiviert. Ich komme damit mehr als bequem über den Tag, inklusive dem einen oder andere Telefonat zwischendurch.

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Das HTC Wildfire im Praxistest – Da ist es also

HTC hat mir für einen kleinen Praxistest ein Wildfire zur Verfügung gestellt, gestern ist es nun angekommen. Das Gerät wird mich nun einige Zeit begleiten und ich werde von meinen Erfahrungen berichten. Idealerweise beginne ich natürlich mit meinem ersten Eindruck.

Auf die technischen Daten und Details werde ich nicht groß eingehen, die kann man überall nachlesen. Auch Bilder von einer Auspackorgie gibt es nicht, das Gerät war recht schlicht in einem neutralen weißen Kästchen verpackt, daher habe ich darauf verzichtet.

Das Wildfire gehört mit einem Preis von deutlich unter 300 Euro auf jeden Fall zu den preiswerteren Androiden. Trotzdem war der erste Eindruck ein sehr guter, das Gerät wirkt tatsächlich recht hochwertig, wenn man es zum ersten Mal in die Hand nimmt. Das Design gefällt mir, das Gerät liegt sehr gut in der Hand, ist für meine Hände aber schon fast etwas zu klein. Etwas größer könnte ich durchaus vertragen…

Bevor ich die SIM-Karte unterbringen konnte, kam ich bereits das erste Mal ins schwitzen. OK, es war nur Angstschweiß, denn man muss schon ziemlich kräftig am Deckel auf der Rückseite herumziehen, um an den Akku und den darunter liegenden SIM-Slot zu gelangen. Bei meinem Glück schwante mir schon Schlimmes, aber es ging alles gut. Auch der Slot für die MicroSD-Karte befindet sich unter diesem Deckel. Die Befestigung des Deckels geht glücklicherweise viel leichter und so bald muss ich da ja nicht wieder heran.

OK, alles drin, einschalten. Und Warten.

Ich hab nicht nachgemessen, aber der Bootvorgang dauert gefühlt über eine Minute. Und es passiert nicht all zu viel, bis das Handy betriebsbereit ist. Ich dachte im ersten Moment, da geht nix mehr, aber irgendwann begrüßte mich dann doch der Einrichtungsassistent und ich konnte loslegen. Ich werde die Dauer des Bootvorganges sicherlich noch genauer messen, ich finde sie etwas arg lang, um ehrlich zu sein. Auch wenn man das Gerät im Idealfall sicher nicht all zu häufig booten muss.

Die Einrichtung ging Dank Assistent recht flott von der Hand, das Wildfire ist allerdings auch nicht der erste Androide, den ich in den Händen halte. Die WLAN-Einrichtung erfolgt schon recht früh im Assistenten, was weitere Schritte, die online durchgeführt werden, schon gut beschleunigt. Neben meinem GoogleMail-Account habe ich direkt auch einen Account für den Exchange-Server in der Firma eingerichtet, auch das ging recht problemlos und unterstützt Dank HTC auch die Synchronisation des Kalenders auch schon unter Android 2.1.

Nach der ersten Einrichtung begrüßt mich auch schon direkt die Sense-Oberfläche und die konnte ich nun tatsächlich zum ersten Mal selbst ausprobieren. Und ich muss sagen: Sie gefällt mir, auch wenn ich direkt als erstes das kunterbunte Hintergrundbild gegen ein neutraleres ersetzt habe. Aber die Bedienung erschließt sich tatsächlich intuitiv, ein paar mal hin und her geklickt und gestrichen und im Prinzip ist alles klar. Allerdings fiel mir hier auch direkt ein Manko auf: Das Wildfire hat keine Hardware-Tasten sondern 4 berührungsempfindliche Flächen unterhalb des Screens. Und schon nach wenigen Minuten hatte ich bereits diverse Male versehentlich auf eine dieser Flächen gedrückt, obwohl ich eigentlich etwas ganz anderes bedienen wollte. Mein Eindruck ist, dass die Genauigkeit nicht all zu hoch ist, man muss Schaltflächen immer relativ weit oben berühren, um sie sauber zu erwischen. Komischerweise ist die Bildschirmtastatur da wesentlich genauer. Wie sich das in der Praxis auswirkt und ob ich mich da einfach so daran gewöhne wird sich zeigen. Ich hab es in der Zwischenzeit auch tatsächlich 2 oder 3 mal schon geschafft, beim Halten in der linken Hand, wenn ich mit dem linken Daumen etwas bedienen wollte, den Home-„Button“ mit dem Handballen auszulösen.

Da der Akku nicht sehr voll war, hab ich das Gerät direkt mittels des beiliegenden USB-Kabels am PC angeschlossen. Und dabei fiel mir direkt der nächste negative Punkt auf: Der USB-Anschluss befindet sich links unten seitlich am Gehäuse. Und das stört tatsächlich ziemlich, wenn man nebenbei mit dem Wildfire arbeitet. Warum sich der Anschluss nicht wie bei vielen Geräten an der Unterseite befindet ist mir ein Rätsel, dort wäre er sicher nicht im Weg.

Das Display ist ganz ordentlich, das Bild durchaus recht scharf, auch wenn man in dieser Preisklasse sicherlich kein all zu hochwertiges Display erwarten darf. Ich habe allerdings schon wesentlich schlechtere Displays an Handys erlebt und finde, das geht so schon in Ordnung. Die Auflösung ist nicht sonderlich hoch, wodurch die Schriften relativ groß geraten. Das führt wiederum dazu, dass die Icon-Beschriftungen bei langen Namen einfach rechts ausgeblendet werden. Stört mich jetzt nicht besonders, auch wenn ich auf den ersten Blick etwas irritiert war. Aber ok.

Für das Wildfire stand auch direkt ein Update bereit, 32MB gab es als Download. Übers WLAN schnell gezogen, allerdings musste ich dann doch eine ganze Weile warten, bevor ich es installieren konnte. Denn obwohl das Handy per USB geladen wurde, wollte es die Installation nicht unter einer bestimmten Mindestladung des Akkus durchführen. Als diese dann erreicht war, lief das Update recht zügig durch, nach der Installation waren auch noch sämtliche Daten vorhanden. Die Android-Version wird nun mit „Android 2.1 Update 1“ angegeben.

Das waren nun meine ersten Eindrücke und Erfahrungen mit dem HTC Wildfire. Ich werde nun mal schauen, wie sich das Gerät in meinem Alltag bewährt, bevor ich weiter von meinen Erfahrungen berichte. Mein erster Eindruck vom Wildfire ist: wertiges Design und gute Verarbeitung, alles in allem ein recht ordentliches Gerät und definitiv den Preis wert. Es hat in meinen Augen ein paar Mankos (fehlende Hardware-Tasten, Lage des USB-Anschlusses, etwas unpräzise bei der Bedienung), ob ich damit allerdings möglicherweise doch ganz gut leben könnte, werden die nächsten Tage zeigen. Ihr dürft Euch also auf den nächsten Bericht zum Wildfire freuen.

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Die Tablets kommen

Ganz allmählich kommt der Markt für Tablet-PCs in Schwung und es werden die ersten Geräte vorgestellt, die für mich interessant werden. Zugegeben, Tablet-PCs reizen mich schon länger, aber bislang gab es eigentlich nichts am Markt, was meinen Ansprüchen genügte und dabei auch noch bezahlbar blieb. Das scheint sich nun zu ändern, daher achte ich aktuell schon etwas genauer auf diverse Meldungen zu Neuerscheinungen bzw. entsprechende Ankündigungen.

Dass das iPad aus diversen Gründen überhaupt nichts für mich ist, habe ich bereits an anderer Stelle dargelegt. Daran hat sich auch nichts geändert. Ich kann mit verdongleten Geräten nichts anfangen, mit Apples Philosophie erst recht nicht. Gut, dass ich geduldig genug bin, auf wirklich sinnvolle Geräte zu warten.

Aber um zu erkennen, was wirklich ein sinnvolles Gerät für mich ist, muss ich erst einmal für mich entscheiden, ob und wofür ich ein solches Teilchen benutzen würde. Und da sehe ich durchaus ein paar Anwendungsfälle für mich (und nicht erst seit kurzem).

Praktisch ist ohne Zweifel die Möglichkeit des Surfens im Internet, mal eben auf dem Sofa zum Beispiel. Mache ich durchaus häufiger, bisher immer mit dem Notebook auf dem Schoss. Nicht die bequemste Variante, definitiv. Die Dinger werden in der Regel relativ flott relativ „warm“ und grillen dann gern mal diverse Körperteile, die einem Mann relativ wichtig sind. Zudem wiegt so ein Notebook auch einiges und es wird dann schnell unbequem. Daher ist so ein „Surf-Tablet“ durchaus eine interessante Sache.

Natürlich hätte ich mir schon längst ein Netbook zulegen können, wenn mir mein Notebook auf dem Schoss zu ungemütlich ist. Aber irgendwie sind die Dinger gar nix für mich, Display zu klein, dann diese Not-Tastatur etc., nicht mein Ding. Sieht sicher jeder etwas anders, aber mir sagen sie einfach nicht zu. Ein Tablet mit ausreichend großem Display dann schon eher…

Gut, Internet wäre klar. Surfen unterwegs sehe ich als „Nice to have“, aber nicht als erforderlich an. Dafür kommt sicher (irgendwann) ein HTC Desire ins Haus bzw. die Hosentasche, das reicht vollkommen. Und zur Not wäre dann bspw. auch Tethering möglich, wenn es denn unbedingt sein müsste. Insofern ist WiFi in einem Tablet für mich vollkommen ausreichend.

Hin und wieder mal ein wenig zocken würde ich mit dem Tablet sicherlich auch, allerdings denke ich hierbei eher an kleine Spielchen zum schnellen Zeitvertreib. Aufwändige Spiele zocke ich dann doch lieber auf meinem richtigen PC. Aber allein aus diesem Grund sehe ich z.B. durchaus die Notwendigkeit einer Flash-Unterstützung für mich persönlich. Gibt diverse Spielchen (zum Teil auch ältere), die ich hin und wieder mal gern spiele und die nur in Flash vorliegen. Mag sein, dass sich hier in der Zukunft mit HTML5 manches ändern wird, aber der aktuelle Stand ist ein anderer. Daher denke ich durchaus, dass auch aktuelle Technologien nicht einfach dadurch hinfällig werden, weil vielleicht irgendwann mal etwas anderes etabliert sein könnte. Und nur auf etwas zu verzichten weil irgendein Pseudo-Guru nicht in der Lage ist, weit genug über irgendwelchen persönlichen Differenzen zu stehen, um diese aus dem Geschäft heraus zu halten werde ich ganz gewiss nicht.

Als eBook-Reader halte ich die Tablets nur bedingt für tauglich. Aus einem einfachen Grund: Es strengt weitaus mehr an, auf einem richtigen Display längere Texte zu lesen als auf ePaper. Ich habe einen eBook-Reader und würde den nicht wieder her geben wollen. Ich kann stundenlang darauf lesen, gar kein Problem. Auf einem Monitor oder Notebook-Display lese ich hingegen extrem ungern. Klar, bei der Arbeit lese ich natürlich auch viel, ebenso in der Freizeit in Blogs usw. Aber es ist etwas vollkommen anderes, entspannt auf dem eBook-Reader zu lesen (bspw. auch sehr gern stundenlang in der Badewanne…).

Eine wesentliche Einsatzmöglichkeit eines Tablet-PCs wäre für mich die Verwendung als Kontrollmonitor bei Foto-Shootings. So etwas vermisse ich schon länger, nur war es mir bislang wirklich zu aufwändig, immer mein Notebook mitschleppen zu müssen. So ein Tablet hingegen passt perfekt mit in die Fototasche und ist handlich. Wichtigste Voraussetzung hierfür ist aber: Vernünftige und standardisierte Anschlussmöglichkeiten. Für mich ist ein vollwertiger USB-Anschluss somit zwingend ein Muss. Ebenso die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern. Ebenso wichtig ist für diesen Einsatzzweck natürlich ein ausreichend großes und auch vernünftiges Display. Klar, im Freien in der Sonne haben sicherlich die meisten Tablets so ihre Probleme, wenn es zu hell ist, kann man nix erkennen. Hier ist dann halt immer ein Kompromiss zwischen Bezahlbarkeit und Wunsch zu suchen. Derzeit zumindest, in Zukunft passiert da sicher auch so einiges…

Ob ich ein Tablet nutzen würde um Filme zu schauen kann ich derzeit nicht sagen. Eigentlich sehe ich Filme am liebsten auf meinem großen Monitor oder noch größeren Fernseher. Ausschließen kann ich es allerdings nicht ganz, HDMI benötige ich dafür aber nicht zwingend an so einem Gerät und mir ist auch relativ egal, ob ich die Filme, wenn ich sie denn tatsächlich mal auf dem Tablet sehe, dann FullHD sind oder nicht.

Nun, zu guter Letzt ist für mich Erweiterbarkeit relevant. Das beziehe ich nicht auf Zusatzhardware sondern eher auf Software bzw. Apps. Klar, mal einen USB-Stick oder eine externe Festplatte anschließen möchte ich schon können, darüber hinaus sollte das Gerät aber eben alles notwendige mitbringen, damit ich nicht immer erst irgend etwas anstöpseln muss, um dieses oder jenes nutzen zu können (siehe USB-Anschluss am iPad – geht ja mal gar nicht). Zudem möchte ich die Möglichkeit haben, mir mal eben auch fix selbst etwas zusammen zu basteln, was ich für mich benötige, ohne mich gleich auf irgendwelche Verträge einlassen zu müssen, nur um mir eine Mini-App nach meinen Bedürfnissen zu stricken.

Alles zusammen genommen ist für mich persönlich schon mal klar, dass ein Tablet auf Android-Basis durchaus interessant ist für mich. Aktuell sehe ich beispielsweise das Archos 101 ganz weit vorn für mich persönlich. Auch preislich. 299 Euro (mit 8GB) sind durchaus in Ordnung, nächsten Monat soll es auch verfügbar sein. Wann genau das 16GB-Modell verfügbar sein wird ist mir aktuell nicht bekannt, wäre durchaus noch interessanter für mich. Der Preis von 349 Euro ist dann aber auch schon meine Schmerzgrenze.

Das WeTab hat zumindest anfangs meine Neugier geweckt, inzwischen sehe ich es als für mich nicht mehr relevant an. Unter anderem die Oberfläche ist überhaupt nicht mein Ding.

Google und HTC werkeln ja ebenfalls an einem Tablet, darauf bin ich zumindest neugierig. Informationen dazu gibt es ja noch keine, zumindest ist mir nicht bekannt, dass schon irgend etwas durchgesickert wäre. Dass Android darauf werkeln wird gilt für mich als nahezu sicher, insgeheim hoffe ich ja ein wenig darauf, dass als Oberfläche BumpTop zum Einsatz kommen könnte. In meinen Augen nahezu perfekt für ein Tablet.

Bevor ich nun aber zuschlage, beobachte ich sicherlich noch eine Weile den Markt. Wie gesagt, das Archos-Gerät klingt für mich durchaus schon perfekt, hier warte ich aber sicherlich noch erste echte Tests ab. Die auf der IFA vorgestellten Geräte scheinen zumindest in Sachen Display noch nicht final zu sein.

Sicherlich wird in den nächsten Wochen noch eine Menge mehr vorgestellt werden, die Hersteller kommen gerade erst in Schwung. Ganz grob hab ich mich zumindest schon mal aktuelle Favoriten ausgemacht, evtl. werde ich das in recht naher Zukunft korrigieren oder aber dann in 2-3 Monaten mal zuschlagen. Ich halte Euch dann auf dem Laufenden, wenn es soweit ist.

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Apple verklagt HTC

Ich bin kein Freund von Apple und seinen Produkten, das kann man in meinem Blog an verschiedenen Stellen lesen. Die Gründe sind unterschiedlicher Natur, beispielsweise mag ich keine Produkte, deren Hersteller meint, sie verdongeln zu müssen und mich somit in meiner Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Ich mag ebenso wenig für Standard-Hardware ein vielfaches dessen zu bezahlen, was sie anderswo kostet, nur weil sie etwas ausgefallener designed ist (und hier oft nicht mal mein Geschmack getroffen wird) und gerade „Hip“ ist. Und am allerwenigsten mag ich Apples Art, mit einer Vielzahl von Trivialpatenten dafür zu sorgen, dass Kunden nur noch bei Apple kaufen können.

Zugegeben, der letzte Nebensatz beschreibt einen Zustand, der noch nicht ganz erreicht ist, aber der Weg geht in diese Richtung. Es werden gezielt vom Standard abweichende Komponenten geschaffen, damit diese patentierbar sind und somit keine Lösung eines Drittherstellers vom Kunden eingesetzt werden kann. Ich denke hierbei nur mal an die Chips im Kopfhörerkabel, die Apple gern etablieren möchte, selbstverständlich patentiert.

Apple patentiert schon seit vielen Jahren alle möglichen Ansätze und Gedankengänge. Oftmals, ohne für eine Idee schon eine Lösung präsentieren zu können, sehr oft auch vollkommen triviale Dinge, die man in vielen Fälle schon anderswo gesehen hat oder die bei genauer Betrachtung nicht einmal ansatzweise eine gewisse Schöpfungshöhe erreichen. Oft genug hab ich von neuen Patenten Apples gelesen und mir dabei gedacht: „Toll. Und was ist daran jetzt neu oder so besonders?“

Den Grund, weshalb jeder Gedanke, der einem Mitarbeiter mal eben auf dem Klo durch den Kopf geschossen ist, gleich patentiert werden muss (weil es in den USA nun leider möglich ist), präsentiert Apple aktuell mal wieder: Apple verklagt HTC wegen der Verletzung von 20 Patenten. Darunter sind so tolle Patente wie „Unlocking A Device By Performing Gestures On An Unlock Image“, ganz frisch Anfang Februar dieses Jahres erteilt. Gestensteuerung an sich war leider nichts neues aber allein die „Idee“, diese zum Entsperren des Geräts zu verwenden, ist offenbar patentwürdig.

Engadget hat eine Liste aller Patente veröffentlich, gegen die HTC (mit den Android-Geräten) verstoßen haben soll. Kurz zusammengefasst betrifft das die folgenden Patente:

  • Patent #7,362,331: Time-Based, Non-Constant Translation Of User Interface Objects Between States
  • Patent #7,479,949: Touch Screen Device, Method, And Graphical User Interface For Determining Commands By Applying Heuristics
  • Patent #7,657,849: Unlocking A Device By Performing Gestures On An Unlock Image
  • Patent #7,469,381: List Scrolling And Document Translation, Scaling, And Rotation On A Touch-Screen Display
  • Patent #5,920,726: System And Method For Managing Power Conditions Within A Digital Camera Device
  • Patent #7,633,076: Automated Response To And Sensing Of User Activity In Portable Devices
  • Patent #5,848,105: GMSK Signal Processors For Improved Communications Capacity And Quality
  • Patent #7,383,453: Conserving Power By Reducing Voltage Supplied To An Instruction-Processing Portion Of A Processor
  • Patent #5,455,599: Object-Oriented Graphic System
  • Patent #6,424,354: Object-Oriented Event Notification System With Listener Registration Of Both Interests And Methods
  • Patent #5,481,721: Method for providing automatic and dynamic translation of object oriented programming language-based message passing into operation system message passing using proxy objects
  • Patents #5,519,867 and #6,275,983: Object Oriented Multitasking System and Object-Oriented Operating System
  • Patent #5,566,337: Method and apparatus for distributing events in an operating system
  • Patent #5,929,852: Encapsulated network entity reference of a network component system
  • Patent 5,946,647: System and method for performing an action on a structure in computer-generated data
  • Patent #5,969,705: Message protocol for controlling a user interface from an inactive application program
  • Patent #6,343,263: Real-time signal processing system for serially transmitted data
  • Patent #5,915,131: Method and apparatus for handling I/O requests utilizing separate programming interfaces to access separate I/O service
  • Patent #RE39,486: Extensible, replaceable network component system

Beim Überfliegen dieser Patent-Beschreibungen eben dachte ich immer wieder „Ja und?“ oder „Was ist daran neu?“. Manches ist auch einfach nahe liegend und viele von uns kämen nicht mal ansatzweise auf den Gedanken, dass so etwas patentierbar wäre. Ist es aber und genau diese Keule nutzt Apple nur zu gern.

Ich kann sicherlich nachvollziehen, dass ein Unternehmen seine Innovationen schützen will, kosten die doch einerseits Geld und sollen andererseits Geld einbringen. Was mich stört sind Patente, die einerseits darauf ausgerichtet sind, jegliche Innovationen außerhalb dieses Unternehmens im Keim zu ersticken oder die exakt so verwendet werden. Viele neue Ideen bauen prinzipiell auf alten Ideen auf. Die Erfindung der Eisenbahn setzte die Erfindung von Schiene, Rad und Dampfmaschine voraus, der Verbrennungsmotor konnte nur erfunden werden, weil zuvor jemand Benzin hergestellt hatte und das iPhone war nur möglich, weil jemand zuvor Handy und Touchscreen und Betriebssysteme und integrierte Schaltungen und Akkus usw. erfunden hat. Genau das vergisst Apple scheinbar nur zu gern.

Dass Apple bei seinen Entwicklungen selbst nicht mal im Ansatz andere Wege geht wie die Unternehmen, die Apple verklagt, wurde ebenfalls schon recht oft thematisiert. Dass Apple eben nicht das Prinzip der graphischen Benutzeroberfläche erfunden hat, ist nur eine Episode, die gern in Erinnerung gerufen wird. Ganz anders gewichtet werden könnten aktuell Dinge wie beispielsweise ein Patent von Palm (#7,007,239), welches exakt die Oberfläche beschreibt, die Apple im iPhone zur Darstellung der Kontakte und Rufnummereingabe nutzt (siehe Abbildung). Und es gibt noch eine Menge mehr Patente, die Apple mit seinen „Ideen“ verletzt, da diese Ideen oder deren Grundlagen eben schon jemand vor Apple hatte. Dinge, die für Apple wohl ebenfalls trivial erscheinen.

Mir ist klar, dass Apple mit dieser Vorgehensweise nicht allein auf weiter Flur ist. Das ist in diversen Unternehmen Gang und Gäbe und mich stören solche Gebaren. Es stößt mir extrem unangenehm auf, wenn auf diese Weise Wettbewerb verhindert werden soll und es geht mir ziemlich gegen den Strich, wenn ich mich als Kunde an einen Hersteller binden soll, nur weil dieser irgendwelche Patente hält. Und nach meinen Beobachtungen geht Apples Politik exakt in diese Richtung: Jeden Scheiß patentieren, der hierzulande nicht mal als Geschmacksmuster durch ginge, nur um den Wettbewerb fern zu halten und zu verhindern, dass Kunden auf preiswertere, möglicherweise gar bessere Produkte des Wettbewerbs ausweichen. Der oben bereits genannte Chip im Kopfhörerkabel zielt exakt in diese Richtung: Der Kunde soll keine Kopfhörer eines Drittherstellers verwenden können. Es sei denn, Apple darf auch daran verdienen. Und ja, genau das tun auch andere Hersteller, das ist mir durchaus bewusst (Stichwort Tintenpatronen für Drucker).

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