Adobe Creative Suite 5 – Nichts neues bei der Preisgestaltung von Photoshop CS5 & Co.

Immer dann, wenn Adobe eine neue Version seiner Produktreihe ankündigt, beginne ich wieder mit dem Vergleichen der Preise. 2008 hatte ich mir die Preise von Photoshop CS4 mal genauer angeschaut, dieses Jahr interessiert mich mal die Adobe Creative Suite 5 Design Premium und schaue nicht nur nach Photoshop CS5.

Die Creative Suite 5 Design Premium ist ein ganz ordentliches Allround Paket und beinhaltet die Produkte Adobe Photoshop® CS5 Extended, Adobe Illustrator® CS5, Adobe InDesign® CS5, Adobe Flash® Catalyst™ CS5, Adobe Flash Professional CS5, Adobe Dreamweaver® CS5, Adobe Fireworks® CS5 sowie Adobe Acrobat® 9 Pro. Es ist nicht das umfangreichste Paket (das wäre die Master Collection), aber es bringt die wichtigsten Produkte für Grafiker mit.

Bei meiner Betrachtung richte ich mein Augenmerk seit einigen Jahren auf die unterschiedlichen Preise in den USA und Europa, speziell hier bei uns in Deutschland. Und hier fielen mir seit jeher merkwürdige Differenzen unangenehm auf, die auch Adobe mir nicht wirklich zufriedenstellend erklären konnte.

Heute habe ich mir als erstes die englische Download-Version der Adobe Creative Suite 5 Design Premium im US-Store angeschaut. Preis dort: 1899 Dollar, das entspricht beim aktuellen Umrechnungskurs in etwa 1 393,35 Euro. Stolzer Preis, sicherlich, aber im Rahmen des erwarteten. Anbei mal ein Screenshot aus dem Store.

Das identische Produkt (also eine englische Download-Version der Adobe Creative Suite 5 Design Premium) habe ich mir als nächstes im deutschen Adobe-Store angesehen. Und auch wenn ich eigentlich nichts anderes erwartet hatte, war ich doch wieder einmal baff angesichts des Preises. Aber seht selbst.

Der Preis für das identische Produkt liegt im deutschen Adobe-Store bei 2297,79 Euro. Wir zahlen also in Deutschland 904,44 Euro mehr für das gleiche Produkt, als wir beim Kauf in den USA zahlen müssten. Das ist ein Aufschlag von 64,91% auf den Originalpreis, was sich auch nicht mehr mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen und dergleichen erklären lässt.

Wer nun auch noch Wert darauf legt, eine deutsche Version der Produkte zu nutzen, zahlt noch einmal ordentlich drauf. Die deutsche Version der Adobe Creative Suite 5 Design Premium kostet 2781,79 Euro. Das ist nahezu der doppelte Preis (bis auf 5 Euro), den man im US-Store für die englische Version bezahlt! Auch hier als Nachweis wieder der obligatorische Screenshot.

An Adobes Preispolitik hat sich also in der Zeit, in der ich das gezielt beobachte, überhaupt nichts geändert. Die oben bereits verlinkten Erklärungsversuche Adobes aus 2008 waren damals für mich schon nicht plausibel, heute sind sie es genau so wenig. Die Begründung „In Deutschland ist alles teurer“ mag zwar stimmen, liegt aber sicherlich nicht an uns Kunden/Verbrauchern, sondern an den Herstellern.

Mir ist klar, dass genau diese Preisgestaltung nicht allein bei Adobe anzutreffen ist, sondern sich durch sehr viele Bereiche zieht. Im „Idealfall“ werden Dollar-Preise 1 zu 1 auf dem deutschen Markt verlangt, was in den USA für 399 Dollar zu haben ist, kostet hier dann eben 399 Euro. Das Adobe-Beispiel sticht für mich aber immer wieder sehr deutlich hervor und es nervt mich immer wieder, wenn ich solche Dinge sehe. In meinen Augen ist das, wie ich schon 2008 schrieb, schlicht und ergreifend Abzocke.

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Apple fixt 88(!) Sicherheitslücken

Immer dann, wenn irgendwo die Sprache auf Virenscanner oder Bugfixes für Windows kommt, findet man recht flott die immer gleichen Aussagen von Apple-Usern, die da lauten: „Auf meinem Apple brauch ich sowas nicht.“, „Windows ist doch ein Schweizer Käse…“ und so weiter. Was mich immer wieder zu einem breiten Grinsen verleitete.

Virenscanner würden nämlich nicht mal ansatzweise irgend eine Hilfe sein, wenn der Hersteller Eures Betriebssystems die Hintertüren und Rootkits frei Haus liefert. Wofür braucht man da noch Viren?

Apple hat mal eben auf einen Schlag 88 Sicherheitslücken in OS X geschlossen. Fefe hat die Highlights mal heraus gepickt:

  • Code Execution in Rechtschreibprüfung
  • Nach dem Reboot ist manchmal die Firewall aus
  • Wenn man bei AFP den Gastzugang abschaltet, ist er noch an, und man kann auf Dateien außerhalb der Share zugreifen
  • Code Execution durch Audio oder Video abspielen
  • Code Execution durch Plattenimage Mounten
  • Rootzugriff über Directory Service oder eine der Lücken in OS Services
  • Auch per FTP kann man Dateien außerhalb des FTP-Verzeichnisbaumes abrufen
  • beim Chatten kann man den Server ownen
  • Bilder aufmachen haben sie anscheinend einmal bei jedem verfügbaren Bildformat verkackt, sogar bei RAW-Bildern.
  • Das Konvertieren von Fließkommazahlen führt zu Code Execution
  • Man kann sich remote über ein altes Passwort einloggen, und Login-Restriktionen wirken auch nicht
  • Postscript-Dateien öffnen führt zu Code Execution
  • Quicktime ist eh eine einzige Trojaner-Deployment-Plattform

Hey, das nenn ich echt mal sicher. So sicher wie das Amen in der Kirche ist hier, dass nicht mal ein Bruchteil der User weiß, was auf ihrem System so alles passiert. Von genau solchen Fehlern in der Software rede ich seit Jahren, aber keiner der Apple-Maniacs nahm das je wahr. Hier habt ihr es Schwarz auf Weiß. Liebe Leute, mit so etwas habt ihr die ganze Zeit über „gearbeitet“!

Ich bin gespannt auf den nächsten Schwung. Glaubt mir, das war noch lange nicht alles …

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Höchste Zeit für Nachhilfe (Update)

Wir schreiben den 29.3.2010 und ich werde gerade den Eindruck nicht los, dass man beim ZDF die vergangenen Monate schlichtweg verschlafen hat. Anders kann ich mir zumindest den Blogeintrag „Höchste Zeit für Netzsperren gegen Kinderpornos“ nicht erklären.

Als hätte es die Zensursula-Diskussion niemals stattgefunden, als hätte es die Petition gegen Netzsperren nicht gegeben, beginnt der Blogeintrag mit den Sätzen:

„Nach bereits zwei Klicks kann man im Internet Kinderpornos anschauen. Es wird  höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Die EU-Kommission will nun endlich kinderpornografische Seiten im Internet sperren lassen. EU Innenkommissarin Cecila Malmström legte jetzt in Brüssel einen Richtlinienentwurf zum Kinderschutz vor. Passiert dieser Entwurf auch Rat und Europaparlament wird dem Kindesmissbrauch EU-weit endlich der Kampf angesagt.“

Es ist schon hammerhart, wie die Autorin Patricia Wiedemeyer hier die Diskussion der letzten Monate offenbar vollkommen ausblendet. Was ich in diesem Beitrag lesen muss, wirkt auf mich wie Propaganda, die gezielt den Nährboden für kommendes bereiten soll.

Dass der Kampf gegen Netzsperren noch nicht beendet ist, war klar. Ebenso, dass auf EU-Ebene nun der nächste Vorstoß erfolgen würde, nachdem die Sperren hierzulande nicht so einfach durch gewunken werden konnten, wie Zensursula und Co. sich das im Vorfeld ausgemalt hatten. Hat ja schon bei anderen Themen so schön geklappt, siehe Vorratsdatenspeicherung. Im Inland gescheitert, also über die EU durchgesetzt und anschließend schulterzuckend bedauert: Wir müssen ja, geht nicht anders. (Mehr Details dazu z.B. hier, hier oder hier)

Im Beitrag heißt es weiter:

„Wir haben lange genug gewartet. Auch Deutschland konnte sich bei dem „Kinderpornografie-Gesetz“, das letztes Jahr verabschiedet wurde, nicht auf konkrete weitgehende Maßnahmen gegen Pädophilie und Kinderpornografie im Netz durchringen, hatte die Internetsperren sogar abgelehnt. Das ist ein Skandal.“

Falsch! Ein Skandal ist lediglich, dass auch dieser Beitrag wieder einmal schlichtweg unterschlägt, dass es längst wirksame und effektive Gesetze und Mittel gibt, um gegen Kinderpornographie im Netz vorzugehen. Ein Skandal ist ebenfalls, dass diese Mittel offenbar schlichtweg nicht genutzt und schlecht geredet werden, um dem eigentlichen Ziel, der Schaffung von Zensur-Infrastrukturen, näher zu kommen.

Dass ein eigentlich neutrales Medium wie das ZDF aber nun auf so unterirdisch primitive Art und Weise Schützenhilfe leistet, indem die gleichen billigen Lügen erzählt werden, die schon Zensursula niemand abkaufen konnte, der auch nur ansatzweise etwas von Internet versteht, ist wirklich heftig. Von der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben erwarte ich nichts anderes, vom ZDF hingegen erwarte ich allerdings Neutralität und vor allem Objektivität. Und nicht billige Polemik aus der untersten Schublade a la:

„Die deutsche Lösung, das Löschen von Internetseiten, ist weltweit nicht durchsetzbar, weil  die USA oder Russland da nicht mitmachen würden. Gerade von russischen Providern kommen aber viele kinderpornografische Seiten.“

Wie oft müssen dieses Schauermärchen eigentlich noch widerlegt werden, damit es auch beim ZDF ankommt? Wie kann man auf die selten dämliche Idee kommen, Russland oder auch der USA unterstellen zu wollen, die Löschung von Kinderpornografie nicht zu unterstützen oder gar zu verhindern? Sind all die Argumente der letzten Wochen und Monate einfach so verpufft, hat da überhaupt mal jemand zugehört? Und überhaupt, kann mal bitte jemand der Frau Wiedemeyer erklären, dass man mit 2 Mausklicks lediglich Bookmarks aufruft, wie es Josh K. Phisher bereits so schön feststellte?!

Ja, der Beitrag des ZDF ist Propaganda und nichts weiter. Und ich hoffe, dass auf genau diesen Umstand noch ein paar Leute mehr hinweisen.

Update: Auch andere Vertreter der öffentlich-rechtlichen mischen fleißig  mit, um dem neuerlichen Vorstoß Richtung Zensurinfrastruktur ein wenig anzuschieben. Der Katrin Brand vom WDR wirkt in ihrem Audiokommentar zwar nicht ganz so marktschreierisch, was den Inhalt allerdings nicht weniger gefährlich macht. Scheinbar sachlich und unaufgeregt erzählt sie inhaltlich letztlich das Gleiche. Lediglich nicht ganz so platt, was es letzen Endes wahrscheinlich sogar etwas gefährlicher macht.

Die ZDFheute-Redaktion hat sich übrigens, nachdem sich verständlicherweise im Blogeintrag von Patricia Wiedemeyer eine für ZDF-Verhältnisse übermäßig große Zahl von Kommentatoren zu Wort gemeldet haben, mit einem kurzen Statement wie folgt in die „Diskussion eingeklinkt“:

„Liebe Blogger

Mario Sixtus, der Elektrische Reporter, wird in diesem Blog eine Erwiderung zum Thema schreiben.

Die ZDFheute Redaktion“

An dieser Stelle macht die Redaktion deutlich, was sie von den kritischen Kommentaren hält. Es sind ja wieder „nur“ die Blogger, die hier aufgeregt kommentieren, das hatten wir ja schon das eine oder andere Mal. Auf die Idee, dass hier einfach nur „Bürger“ ihren Unmut zum Ausdruck bringen, kommt man überhaupt nicht. Blogger werden vor geschoben, die ja zu allem und jedem immer ihre Klappe aufreißen und aufgeregt vor sich hin plappern. Außerdem soll Mario Sixtus nun die Wogen wieder glätten. Warum eigentlich nicht Frau Wiedemeyer? Warum stellt sie sich nicht der Diskussion, die sie selbst angestoßen hat? Hat sie ihren politischen Auftrag erfüllt und zieht sich nun wieder lautlos zurück, oder wie ist das zu verstehen?

Kommentare werden im Blog des ZDF inzwischen offenbar nicht mehr frei geschaltet. Trackbacks funktionieren ohnehin schon die ganze Zeit nicht.

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Ubisoft blamiert sich weiter mit DRM in Assassins Creed 2

Die Ankündigungen von Ubisoft waren gewohnt vollmundig: Das neue DRM aka Kopierschutz (oder besser: Spielverhinderer) für „Assassins Creed 2“ (Partner Link) und „Silent Hunter V“ (Partner Link) sollte Raubkopien verhindern und natürlich für Spieler vollkommen problemlos und transparent mit Ubisoft-Servern über die Internetverbindung kommunizieren. Sämtliche Spielstände sollen auf den Servern gespeichert sein, was Raubmordkopierterroristen davon abhalten soll, eine gecrackte Version zu spielen.

Exakt die Notwendigkeit einer Online-Verbindung während des Spielens stieß bereits im Vorfeld vielen sehr unangenehm auf und es hagelte Kritik an Ubisoft. Zudem wurden unmittelbar nach Bekanntgabe Befürchtungen laut, dass genau dieses DRM möglicherweise für einige Probleme sorgen könnte.

Und so kam es natürlich auch. Seit Donnerstag ist das Spiel im Handel und seit Samstag können bekanntermaßen ziemlich viele Spieler nicht spielen, das liest man ja schon seit dem Wochenende. Von Anfang an soll es extreme Wartezeiten gegeben haben, Zustände, wie man sie eigentlich nur von Release-Tagen der MMORPGs her kennt. Laut Ubisoft betraf (oder besser: betrifft) dies nur 5% der Spieler, aber wer kann das schon nachprüfen. Nachprüfbar ist lediglich, dass auch heute nach wie vor viele davon betroffen sind und das gekaufte Spiel nicht spielen können. Und vielfach liest man (berechtigten) Ärger darüber, dass ehrliche Kunden wieder einmal die dummen sind. Denn Besitzer kopierter Versionen können problemlos spielen. Die DDOS-Angriffe, die als Grund für die Server-Probleme angegeben werden, gehen ihnen meilenweit am Allerwertesten vorbei. Welch Wunder.

Das größere Wunder und neu ist jedoch, dass Ubisoft heute noch behauptet:

„Fünf Tage nach Release von Assassins Creed 2 ist noch keine ‚gecrackte‘ Version verfügbar, was die Wirksamkeit dieses Systems unterstreicht.“

Man scheint zu schlafen. Denn selbst ich weiß, dass seit mindestens dem 6.3. bereits gecrackte Versionen im Umlauf sind und ich habe weder danach suchen müssen noch einschlägige Seiten besucht. Derartige Informationen verbreiten sich eben recht zügig, nur bei den Publishern scheinen sie nicht anzukommen. Irgendwie.

Würde ich diese Art von Spielen mögen (ich zocke nun mal wenn überhaupt eigentlich in erster Linie MMORPGs und Schleichspiele sind garnix für mich), dann wäre ich sicherlich ebenfalls extrem verärgert. Denn das einzige, was Ubisofts neues System wirklich wirksam zu verhindern scheint, ist der Spielspaß, Kopien kann es nicht mal ansatzweise verhindern. Aus irgendeinem Grund sind die Publisher vollkommen immun gegen die Erkenntnis, dass dieser ganze Wettstreit mit denen, die sich die Spiele nur kopieren wollen, letztlich zu nichts führt. Kein System ist unknackbar und am Ende sind immer die zahlenden Kunden die Dummen. Und diese Erkenntnis ist eigentlich nicht neu, sondern schon seit so vielen Jahren bekannt. Zu meinen Amiga-Zeiten war diese Erkenntnis schon „veraltet“, wer es bis heute nicht begriffen hat, scheint irgendwie eine Menge verpasst zu haben.

In Kürze erscheint ein weiteres Spiel von Ubisoft, welches dieses neue DRM im Schlepptau mitbringt: „Die Siedler 7„. Und ich muss gestehen, dass ich tatsächlich mal wieder reinschnuppern wollte. Ich habe damals bei „Siedler 3“ mitgewirkt und demzufolge verbindet mich doch so ein wenig mit diesem Spiel. Nach langer Abstinenz war ich ein wenig neugierig, aber das hat sich zumindest für mich nun erledigt. Ich werde es mir nun doch nicht kaufen, ich habe keine Lust, mich in die Reihen derjenigen einzureihen, die dann ihren Frust in den Foren ablassen müssen. Und vielleicht ist das auch ganz gut so, denn eigentlich hab ich im Moment ohnehin keine Zeit zum zocken.

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