Wir zensieren das Internet Teil 2

Vorhin schrieb ich noch über die Zensurversuche im Fall von Youporn.com, schon stolpere ich bei Golem über den nächsten Fall: Google soll Links zu HD-DVD-Keys entfernen. Auf diese Weise soll nun offenbar sozusagen in zweiter Stufe der Kopierschutz AACS für HD-DVD sicherer gemacht werden. Zudem soll Google in Zukunft verhindern, dass Seiten mit HD-DVD-Keys im Index auftauchen und verlinkt werden.

Liebes AACS-Konsortium: Es gibt keinen absolut sicheren Kopierschutz! Solange irgendein System auf die entsprechenden Daten zugreifen können muss, wird sich auch der zugehörige Kopierschutz aushebeln lassen. Immer! Notiert Euch das als Leitsatz für die Zukunft. Und je mehr Geld Ihr in die Entwicklung irgendeines Kopierschutz- oder DRM-Systems hineinsteckt, um so größer wird der Ansporn sein, dieses zu knacken oder zu umgehen. Punkt. Verkauft Eure Produkte ohne Eure Kunden zu gängeln oder gar zu nötigen und das Ganze auch noch zu einem angemessenen Preis. Und schon werden viele „Probleme“ der Vergangenheit angehören…

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Antrag auf einstweilige Anordnung

Normalerweise schreibe ich ja hier nahezu nichts über private Dinge, Stammlesern ist das sicher bereits aufgefallen, vielleicht kommen sie ja auch genau deshalb regelmäßig, wer weiß. Der Grund, weshalb ich es jetzt doch tue ist relativ leicht zu erklären: Ich bin sauer, stinksauer! Und das muss grad raus…

Ein klein wenig muss ich nun ausholen, um den Hintergrund etwas zu beleuchten:
Ich lebe seit einigen Jahren getrennt von meiner Frau. Die Gründe will ich jetzt hier nicht wiedergeben, sie waren für mich allerdings mehr als ausreichend, den Schritt zu tun, auch wenn es mir in erster Linie für meinen Sohn leid tat und immer noch tut. Nachdem die räumliche Trennung vollzogen war, gingen wir irgendwann daran, Regelungen auch in anderen Bereichen zu treffen, ganz speziell auch im finanziellen Bereich. Da wir zu diesem Zeitpunkt mit einem geringen Betrag auf unserem gemeinsamen Konto im Minus waren beschlossen wir, das Konto bis zum Ausgleich dieses Betrages gemeinsam zu führen und dann zu trennen. Offiziell „zahlte“ ich monatlich einen fixen Betrag an sie, in der Realität blieb alles wie gehabt. Mein größter Fehler…

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Animöse – schwere Persönlichkeitsrechtsverletzung oder brillante Wortschöpfung?

Wie ich bei Stefan lese, haben offenbar diverse in die Kamera plappernde Mitarbeiterinnen verschiedener TV-„Quiz“-Sendungen den Betreiber des Forums Call in TV abmahnen lassen. Grund: Sie empfinden die Bezeichnung „Animöse“, unter der sie im Forum in verschiedenen Beiträgen geführt wurden, als „schwere Persönlichkeitsrechtsverletzung“. Der Anwalt des Forenbetreibers hingegen sah in diesem Begriff eine „intellektuell brillante Wortschöpfung“ und kommentierte dies auch entsprechend in seinem Antwortschreiben an den abmahnenden Anwalt.

Zudem riet der Anwalt dem Forenbetreiber Marc Doehler auch, eine schleunigst eingerichtete Wortsperre für den Begriff „Animöse“ im Forum wieder zu deaktivieren. Offenbar ging dies jedoch vorerst für Marc nach hinten los: Gegen ihn wurden beim Landgericht Hamburg (wo auch sonst) einstweilige Verfügungen erwirkt.

Im übrigen neige ich persönlich dazu, der Argumentation von Marcs Anwalt beizupflichten: Ich empfinde das Wort „Animöse“ ebenfalls als brillante Wortschöpfung. Beleidigen könnte man mich damit nicht…

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EU für mehr Rechtsunsicherheit

Ja, es ist so wie es in der Überschrift geschrieben steht: Die EU ist aktuell fleißig bei der Sache, die Rechtsunsicherheit EU-weit zu verstärken. Ganz speziell rede ich von der zweiten Richtlinie zur Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte (IPRED2), die heute beraten wird/wurde und am Mittwoch zur Abstimmung kommen soll.

Sollte die Richtlinie in der aktuell vorliegenden Fassung verabschiedet werden, werden in Zukunft in der EU auch private (also nichtkommerzielle) Verletzungen von Urheber- und Patentrechten als Verbrechen gewertet und bestraft. Neben all den bekannten Problemen, die schon seit einiger Zeit lang und breit diskutiert werden, sehe ich hier auch eine große Gefahr für die Open Source Bewegung kommen. Welcher Entwickler, der in seiner Freizeit Software schreibt, würde in Zukunft noch das Risiko eingehen wollen, beispielsweise aufgrund irgendeines abstrusen Patentes zum Verbrecher zu werden? Und das ist nur ein mögliches Szenario von vielen.

Noch gibt es die Möglichkeit, beispielsweise mit einer Online-Petition dagegen zu protestieren. Die Zeit wird jedoch knapp…

via Golem

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