Gutes Marketing oder späte Einsicht?

Apple fordert laut Stern die 4 Top-Player der Musikindustrie auf, ihre Musik in Zukunft ohne DRM und Kopierschutz zu verkaufen. Es hätte sich gezeigt, dass damit Raubkopien nicht verhindert werden können.

Diese Erkenntnis ist wahrlich nicht neu, neu ist lediglich, dass sie von jemandem geäußert wurde, der seit einiger Zeit in großem Stil DRM-verseuchte Songs verkauft. Gut, man könnte meinen die Erkenntnis käme daher, dass die eigene Lösung letztlich auch nur nichts taugt und damit, wie es die deutsche Phonoindustrie tut, Apple Scheinheiligkeit vorwerfen.
So weit würde ich allerdings nicht gehen. Ich würde eher sagen: Apple sind die ersten von den Großen in der Branche, die das regelmäßige Knacken irgendwelcher Kopierschutzmechanismen und technischer Nutzungsbeschränkungen endlich mal als das ansehen, was es tatsächlich ist: Der Beweis, dass die ganzen Mühen und Ausgaben für die Entwicklung immer neuerer und „besserer“ Kopierschutzmaßnahmen letztlich alle für die Katz sind. Weil sie durch die Bank weg irgendwann ja doch alle aufgebrochen werden.

Und nein, ich reite nicht auf der „Alles-für-lau“-Welle. Ich bin allerdings der Meinung, dass man für sein Geld auch erwarten können sollte, gekaufte Dinge auch so nutzen zu können, wie man es selbst für richtig erachtet. Und sei es nur, dass ich einen Song eben nicht nur auf einem speziellen Gerät hören möchte, sondern ihn mir liebend gern auch auf CD brennen und im Auto anhören würde. Ohne mehrfach für dieses „Recht“ zu zahlen…

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Wir haben bezahlt!

Wir haben bezahlt! Eine wirklich unterstützenswerte Kampagne gegen die Verbraucherkriminalisierung durch die Contentindustrie, gegen DRM sowie übertriebene Preise und Abgaben haben die Leute von gulli auf die Beine gestellt. Neben einer Vielzahl von Argumenten gegen Kampagnen und Maßnahmen der Musikindustrie findet ihr eine Online-Petition für mehr Verbraucherrechte, mehr Rechten an gekaufter und bezahlter Musik und gegen die pauschale Kriminalisierung der Verbraucher. In meinen Augen eine absolut überfällige Aktion, die mir aus dem Herzen spricht. Wir haben bezahlt!

Zitat aus dem Bereich „Keine Kriminalisierung!“:

„Eure Dachorganisationen und Verbände schaffen es gemeinsam, eure besten Kunden zu kriminalisieren und anzuzeigen. Wenn es um gemeinsame Aktionen gegen Musikfans geht, zieht ihr alle an einem Strang. Ihr leistet euch Kampagnen, Anzeigen und Abmahnanwälte gegen uns, und die bezahlt ihr mit dem Geld, das wir euch geben.

Dafür haben wir nicht für CDs, Medien und Soundfiles bezahlt. Sondern dafür, dass etwas davon bei den Künstlern ankommt. Ihr versucht uns ein schlechtes Gewissen über arme Künstler zu machen, aber eure Gewinne reicht ihr lieber an die Anwaltskanzleien weiter als an die Musiker. Wir haben bezahlt – aber nicht dafür!“

Thumbs up! So stelle ich mir eine erfolgversprechende Aktion vor. Meine Unterstützung habt ihr, ich bin gespannt, ob sich endlich etwas bewegen lässt. Ein mySpace-Profil gibt es im übrigen ebenfalls.

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Spreeblick an die Musikschaffenden

Johnny vom Spreeblick hat die Abmahnung von Rene zum Anlass genommen, einen offenen Brief an alle Musikschaffenden zu verfassen. Sehr sachlich und mit klaren Worten schreibt er beispielsweise:

„Es geht mir in diesem offenen Brief nicht darum, das bestehende System der Abmahnungen an sie heranzutragen, das solche Vorgehensweisen möglich macht und legalisiert, denn die Erneuerung von bestehenden Gesetzen ist Sache von Juristen und Politikern (von denen ich mir selbstverständlich ebenfalls eine erhöhte Wachsamkeit und mehr Verständnis bezüglich der neuen Medien wünsche).

Nein, es geht mir in diesem offenen Brief darum, für eine Sensibilisierung bezüglich des Themas bei Ihnen, den Musikschaffenden, zu werben. Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es in Ihrem Sinne ist, wenn sich Anwälte und Firmen auf diese Art und Weise bereichern – weder Musiker noch Autoren noch Labels profitieren von Renés 800,00 Euro.“

Ich weiss nicht, ob ich angesichts der Häufung derartiger Aussetzer in der Musikindustrie noch in der Lage gewesen wäre, so sachlich wie er zu bleiben. Aber ich unterschreibe diesen Artikel…er sagt exakt das aus, was ich denke. Nur eben wesentlich sachlicher…aber das erwähnte ich bereits.

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Aufschwung für die deutsche Musikindustrie

Endlich einmal gute Nachrichten für die deutsche Musikindustrie: Ca. 130 Hausdurchsuchungen gab es heute bei Filesharern, insgsamt konnten rund 3500 Mordkopierer identifiziert werden, die je bis zu 8000 Songs auf ihren Festplatten rotieren liessen. Wenn das der Musikindustrie keinen Aufwind gibt…

Warum?

Das gibt fette Einnahmen für die deutschen Plattenfirmen! Endlich können wieder Arbeitsplätze geschaffen werden, die Arbeitslosenzahlen in Deutschland werden sinken…
Nicht so irritiert schauen, einfach einmal mitrechnen:
3500 Mordkopierer mit je bis zu 8000 Songs. Wollen wir mal grosszügig sein und rechnen ganz grob mit durchnittlich 1000 Songs pro Nutzer … macht 35000 Songs zum freien Download. Bleiben wir grosszügig und kalkulieren ein, dass jeder Song 2 mal heruntergeladen wurde: macht 70.000 Downloads.
Legen wir nun die Zahlen zugrunde, die die RIAA im aktuellen Prozess gegen XM Satellite Radio als Schadenersatz pro heruntergeladenem Song fordert: 150.000 US-Dollar pro heruntergeladenem Stück. Macht….Moment….tipp…tipp… 10.500.000.000 US-Dollar! In Worten: 10,5 Milliarden US-Dollar! Damit hat das Jammern endlich ein Ende, die deutsche Musikindustrie ist gerettet!

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