Archiv für kranke welt

Der nächste Angriff auf die Privatsphäre

Die Salamitaktik funktioniert, die Rechnung scheint aufzugehen: Stück für Stück wird unsere Privatsphäre immer mehr beschnitten, scheibchenweise. Inzwischen haben unsere Politiker schon nicht mal mehr so viel „Anstand“, wenigstens ein paar Monate in Land gehen zu lassen, bevor die nächste Hiobsbotschaft verkündet wird. Nein, bereits jetzt ist die Rede davon, dass bald auch Wohnräume per Kamera überwacht werden dürfen. Staatliches Spannen im Kampf gegen den „Terrorismus“, ups, versehentlich im Schlafzimmer gefilmt…

Wenn wir dann all die Gesetze haben, die unseren Politikern derzeit noch feuchte Träume bescheren, wird dann wohl die Definition von Terrorismus ein wenig überarbeitet werden. Ist es heute das Herunterladen von Anleitungen zum Bombenbasteln, was bereits als Vorbereitung einer terroristischen Straftat angesehen wird, gilt demnächst vielleicht das Mitführen von scharfen Gegenständen als solche. Und noch immer höre ich keinen Aufschrei, der unsere Politiker zurückzucken lässt. Natürlich nicht, es hat ja niemand etwas zu befürchten…ja ja…würg. Filesharer sind ja per se schon Terroristen, das wird schon mal eine ganze Menge Kameras in Umlauf bringen.

China, wir kommen! Bei den Löhnen sind wir bereits auf dem besten Wege, staatliche Kontrolle wird nun auch ausgebaut.

Falls jemand auf den Gedanken kommen sollte, ich wäre vielleicht ein ganz klein wenig angepisst… Stimmt! Es macht mir Angst, die derzeitige Entwicklung zu beobachten. Und es macht mich sauer, dass unsere unkündbaren Angestellten, was die Politiker ja letztlich sind, ihre Vorgesetzten verraten und verkaufen.

Und nahezu alle schauen nur zu. Oder weg.

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Hörspielgeschädigt

In meinem Autoradio gibt es eigentlich nur einen fest eingestellten Sender: 1LIVE. Das Auto ist auch der einzige Ort, an dem ich überhaupt Radio höre. Und dann eben meist diesen Sender.

Gestern Abend hatte ich nun das „Vergnügen“, längere Zeit zu recht später Stunde im Auto auf dem Parkplatz zu verbringen und nebenbei Radio zu hören. Ich hätte es lassen sollen oder mir zumindest die Mühe machen sollen, doch mal einen anderen Sender einzustellen. Aber irgendwie war ich wahrscheinlich vor Entsetzen doch zu sehr gelähmt…

Was war passiert? 1LIVE hatte einen Wettbewerb namens Heimspiel ins Leben gerufen, zu dem jeder Hörer ein eigenes Hörspiel verfassen, vertonen und einsenden konnte. Aus diesen Einsendungen wählte anschließend eine Jury die besten Stücke aus und die Gewinner wurden nun ausgerechnet gestern Abend, als ich im Auto saß, gesendet. Gehört habe ich die ersten 4 Stücke und ich muss sagen: Grauenvoll! Ich habe beim hören der Stücke abwechselnd an meinem Verstand, dem der Produzenten und der Jury gezweifelt. Zunächst habe ich mich gefragt, wie krank man sein muss, um solche „Hörspiele“ zu produzieren. Irgendwann fragte ich mich dann, wie krank man dann doch erst sein müsse, solche „Hörspiele“ als „Gewinner“ auszuwählen. Wie schlecht muss der Rest gewesen sein?

Unter den 4 gehörten Stücken gab es ein einziges, welches die Bezeichnung „Hörspiel“ verdiente und sogar halbwegs hörenswert war („Real Adventure“ von Barbara Keller), obwohl mir selbst da der erhobene Zeigefinger viel zu platt durch schimmerte. Aber es war hörbar, während die 3 anderen „Gewinner“ für mich einfach nur sinnfreie Aneinanderreihungen von Geräuschen, Satzfetzen und völlig stumpfsinnigen Wiederholungen, kurz gesagt: Lärm waren.

Ich frage mich ein wenig, ob ich einfach nur zu wenig „Kunstverstand“ mitbringe, um so etwas entsprechend zu würdigen. Auf der anderen Seite sage ich mir: Es tut weh, das zu hören, macht mich aggressiv, also KANN es nicht gut sein. Aber vielleicht wollt Ihr Euch ja auch ein eigenes Urteil bilden, hier sind die Gewinner. Und wie oben schon erwähnt – ich habe nur die ersten 4 Stücke gehört, was die beiden letzten taugen weiß ich nicht. Ich möchte sie nach gestern Abend aber auch gar nicht mehr hören.

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Betrug im Telekom Shop

Einer meiner Arbeitskollegen war letzten Freitag in seinem Heimatort (ich nenne den Ort hier absichtlich nicht) im Telekom Shop, um sich nach dem Zeitpunkt des Auslaufens seines Handy-Vertrages zu erkundigen. Der Zeitpunkt wurde ihm genannt, daraufhin verließ er den Laden.

Kurze Zeit später erhielt er per SMS eine Auftragsbestätigung von T-Mobile über den Erwerb einer Kombi-Karte mit 24 Monaten Laufzeit. Zudem trudelte Samstag Morgen mit der Post eine schriftliche Auftragsbestätigung ein. Etwas irritiert suchte er den Telekom Shop Samstag erneut auf und erkundigte sich, was es mit dieser Auftragsbestätigung auf sich hätte. Der Mitarbeiter (Inhaber?) des Shops kehrte nach kurzer Suche im Büro mit einem Auftragsformular zurück, welches mein Kollege am Vortag angeblich unterschrieben hätte. Mein Kollege bestritt dies und wies zudem darauf hin, dass die Unterschrift auf dem Formular auf gar keinen Fall seine eigene wäre und sein Name in der Unterschrift sogar falsch geschrieben sei. Er bat um Herausgabe einer Kopie dieses Formulars, was ihm zunächst verweigert wurde. Erst nachdem er damit drohte, die Polizei zu rufen, wurde ihm eine Kopie ausgehändigt.

Aus dieser Kopie geht nun hervor, dass in seinem Namen eine Kombikarte beantragt wurde. Vertragslaufzeit 24 Monate, Lieferart Mitnahme. Hier wurde nun ganz offensichtlich unter seinem Namen eine Karte „organisiert“ und das ganze Verhalten des Mitarbeiters im Telekom Shop lässt darauf schließen, dass er sehr wohl darüber informiert war, was hier vor sich gegangen ist. Man bestätigte ihm, den Auftrag zu stornieren, was im Augenblick jedoch nicht überprüfbar ist.

Da es sich hier um einen recht klaren Fall von Urkundenfälschung handelt, haben wir ihn nun eindringlich aufgefordert, Anzeige zu erstattet. Anderenfalls ist wohl zu befürchten, dass ein Widerspruch gegen entstehende Kosten nicht sehr erfolgsversprechend wäre. Zudem gehört solchen Betrügereien prinzipiell ein Riegel vorgeschoben.

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Rundfunkgebührenwahnsinn

Lese ich doch gerade bei Golem:

„Um 0,95 Euro auf 17,98 Euro soll die Rundfunkgebühr nach Ansicht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ab 2009 steigen. Für die Gebührenperiode von 2009 bis 2012 hat die KEF einen zusätzlichen Finanzbedarf von etwa 944 Millionen Euro bei der ARD, 524 Millionen Euro beim ZDF und 43 Millionen Euro beim Deutschlandradio festgestellt.“

Bitte was?

Ab 2009 hat allein die ARD einen zusätzlichen jährlichen Finanzbedarf in Höhe von 236Mio Euro? Da wirken die Bedürfnisse des ZDF ja vergleichsweise noch recht bescheiden: „nur“ 131Mio Euro werden dort jährlich mehr benötigt. Könnte mir vielleicht mal jemand erläutern, wie man einen jährlichen Mehrbedarf in Höhe von 236Mio Euro anders als mit Misswirtschaft erklären könnte? Nein, mit Qualitätsfernsehen oder Bildungsauftrag muss mir niemand kommen.

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